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Kinder der Dunkelheit

Kinder der Dunkelheit

Titel: Kinder der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Ketterl
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dich einfach überraschen!“ Schnellen Schrittes, was bei einem Vampir wirklich schnell war, gingen sie zu den Fähr-Anlegestellen am Markusplatz. Angel erstand ihre Tickets, wobei das arme Mädel hinter dem Counter sich bei der Wechselgeldrückgabe einige Mal verzählte, da sie Angel ununterbrochen wie gebannt anstarrte. Während sie auf die nächste Fähre warteten, genoss Sabine den wunderbaren Blick über die abendliche Lagune.
    Wenig später fanden einen schönen Platz im hinteren Teil des Schiffes, wo sie windgeschützt waren, und Sabine stellte fest, dass es die Fähre zum Bahnhof war, die Angel ausgesucht hatte. Wie sehr hatten sich doch die Rahmenumstände seit ihrer letzten Fahrt auf dieser Route geändert! Niemals hätte sie zu hoffen gewagt, dass sie gleich in ein regelrechtes Märchen stolpern würde, anstatt in Venedig nur ein paar glückliche Tage zu verbringen sie. Noch dazu in ein Märchen mit solch unglaublichen Darstellern!
    Sie wusste schon, dass die Männer am Bahnhof eine große G arage angemietet hatten, wo ein Fuhrpark ihnen rund um die Uhr zur Verfügung stand. Als sie angelangt waren, sperrte Angel eine Tür direkt daneben auf und schob das Rolltor hoch. Dahinter stand, groß und im letzten Restlicht dieses Februartages blitzend und funkelnd, eine höchst beeindruckende Harley.
    Angel strahlte übers ganze Gesicht. „Na, was sagst du?“
    „Ich bin sprachlos, die Maschine ist ja eine Wucht!“
    „Das kannst du laut sagen, Lady. Das Baby ist mein ganzer Stolz. Am Rande möchte ich noch erwähnen, dass du die erste bist, die mitfahren darf.“
    „Was jetzt? Machen wir eine nächtliche Motorradtour?“ Sabine war im wahrsten Sinne des Wortes etwas überfahren.
    „Nein, corazón, ich werfe mich immer in mein Motorradoutfit, wenn ich mir die Maschine mal wieder ansehen will. Natürlich machen wir eine kleine Tour.“ Angel schüttelte grinsend den Kopf. Er schob das schwere Teil mühelos aus der Garage, Sabine folgte ihm und er schloss das Tor.
    Liebevoll streichelte er den blitzenden, verchromten Lenker, ehe er sich auf den Sattel schwang. „Na los, rauf mit dir, oder willst du hier Wurzeln schlagen?“
    Sabine ließ sich das nicht zweimal sagen, denn auch wenn sie bis heute nicht allzu viele Gelegenheiten dazu gehabt hatte, so liebte sie es doch sehr, auf einem Motorrad zu sitzen. Noch dazu war das jetzt keiner von den klappernden Reiskochern, auf denen sie während ihrer Schulzeit hinter pubertierenden Mitschülern gesessen hatte. Das hier war eine andere Liga.
    Angel startete die Harley und der satte, tiefe Ton des Motors erklang wie ein Versprechen auf Abenteuer. „Gut festhalten, Lady! Nicht, dass ich dich verliere, Luca würde mir, ohne mit der Wimper zu zucken, den Kopf absäbeln, wenn dir was passiert.“
    Sabine bezweifelte das keine Sekunde und so schlang sie ihre Arme um Angels Mitte und hielt sich an dem großen Mann fest. Sie liebte dieses neue Leben!

18.
     
     
    „Ares?“
    Ares, der eigentlich bereits auf dem Weg zu anderweitigen Vergnügungen war, drehte sofort um und kam herein. „Ja, Vater? Was ist?“
    „Bitte komm kurz her. Lass es langsam angehen. Ich möchte, dass du dich jetzt etwas erholst und in zwei Nächten erneut au fbrichst. Ist alles für den nächsten Zugriff vorbereitet?“
    Ares versicherte ihm, dass alles zu seiner Zufriedenheit sein würde und sein Vater bezweifelte dies keine Sekunde.
    Nachdenklich strich dieser sich über den kurz gestutzten schwarzen Bart. „Ich frage mich, ob sie inzwischen wissen, dass er tot ist, oder ob er im Wüstensand verrottet, ohne dass jemand Notiz davon nimmt.“
    Unruhig ging er durch das Zimmer, an dessen Wand eine giga ntisch e Weltkarte befestigt war. Vor der Karte blieb er stehen und sein Blick wanderte selbstzufrieden über die diversen kleinen Fähnchen, die darin steckten. Er pflegte seine Feldzüge perfekt zu planen.
    „Sieh her, Ares, genau hier wirst du sie finden. Sobald alle in uns erem Domizil sind, brechen wir unsere Zelte auf der Insel vorerst ab.“
    Ares war verwirrt. „Vater, ich verstehe nicht. Hier sind wir doch von allen abgeschieden und das Anwesen ist gut geeignet, uneinsehbar und weitab der nächsten Ortschaft! Was stört dich an diesem Versteck?“
    „Nichts, abgesehen von der Tatsache, dass ich hier den letzten Schritt meines Planes nicht in die Tat umsetzen kann. Die Insel ist zu klein, dieses Gebäude, wenn es denn sein sollte, zu leicht einnehmbar und hier werden sie unsere Gäste

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