Kinder der Dunkelheit
vielen Nächten dort am Fenster stand und auf das Meer hinausstarrte, nach seinen Wünschen zu fragen.
„Prinzessin! Genug gearbeitet, komm, die Sonne geht unter, wir machen einen Bummel durch die Stadt.“ Luca stand feixend im Türrahmen und streckte ihr die Arme entgegen.
„Gern, darf ich mir vorher noch etwas anderes anziehen? A nfang März heißt nicht, dass es jetzt sommerlich warm ist.“
„Aber sicher darfst du, Prinzessin“ Luca zauberte ihren Parka hinter seinem Rücken hervor. „Et voilà, wir können los.“
„So viel zu ,Wir haben unendlich viel Zeit‘“, knurrte Sabine, zog den dicken Anorak dann aber doch über. Luca legte den Arm um sie, zog sie eng an sich und küsste sie auf den Scheitel. Sie griff nach einer von Lucas dicken Haarsträhnen und zog ihn daran dann doch liebevoll zu sich herunter. Lucas Umarmung wurde noch etwas fester und sie schlenderten hinaus, auf einen kleinen Park zu.
Dessen Skulpturen wurden von der schon fast untergegangenen Sonne mit goldenen Punkten gesprenkelt, was dem Garten das Flair eines verwunschenen Paradieses verlieh. Sie genossen die kühle Luft, die von der Lagune herüberwehte. Um diese Jahre szeit blieb Venedig von unangenehmen Gerüchen verschont, die im Sommer hier und da aus den Kanälen aufstiegen. Durch ein großes schmiedeeisernes Tor gelangten sie auf der anderen Seite hinaus und fanden sich an einer romantischen Brücke wieder, die über einen kleinen Kanal zur Promenade in Richtung San Marco führte. Sie waren die einzigen Spaziergänger hier, nur weiter vorn, in Nähe der Einkaufsstraße, sah man einige Leute herumlaufen, die entweder rasch noch Einkäufe erledigten oder von der Arbeit nach Haus eilten.
Luca blieb mitten auf der Brücke stehen und deutete hinaus auf die Lagune, die leicht nebelverhangen mystisch in der einbr echenden Dämmerung lag. „Ist das nicht herrlich? So friedlich, so ... magisch.“
Sabine kuschelte sich in seine Arme und folgte seinem Blick. Ja, die ganze Stadt schien voller Magie zu sein: fesselnd, nahezu betörend. Hatte sie jemanden einmal in ihrem Bann gezogen, ließ sie ihn niemals wieder los.
„Du weißt, wie sehr ich Venedig liebe. Dass du hier lebst, erhöht den Reiz der Stadt gleich noch mal, falls das überhaupt noch möglich ist.“ Sie hörte Lucas leises Lachen, das sie so sehr liebte, denn es klang unglaublich warm und zärtlich.
Er setzte sich auf das breite Brückengeländer und drehte sie dann sanft zu sich herum, sodass sie hinter ihm weiterhin den Ausblick über die Lagune genießen konnte. Dann zog er sie ganz nah zu sich heran und schlang die Arme um sie. „Ich möchte nicht, dass du frierst.“
„Luca, mit dir war mir, soweit ich mich erinnern kann, noch nie kalt.“
„Das liegt durchaus im Bereich des Möglichen.“ Sie sah sein Lächeln und im nächsten Augenblick öffnete er langsam den Reißverschluss ihres Parkas. Dann spürte sie seine Hand, die langsam über ihr Shirt glitt und am Bund ihrer Jeans stoppte. Vorsichtig schob Luca ihr Shirt hoch und fuhr streichelnd gemächlich weiter nach oben, bis er bei ihrer Brust angekommen war.
„Luca, wenn uns jemand sieht!“
„Wer sollte uns hier sehen? Und was sollte er sehen? Hier sind nur wir beide und dieser wundervolle Ausblick.“
„Du siehst doch gar nichts mehr …“
„Das behauptest du! Ich sehe genau das, was ich sehen will.“ Während er sie mit dem freien Arm noch fester an sich zog, wa nderte seine Hand spielerisch über ihren weichen Busen.
Seine Finger waren kühl und doch angenehm auf ihrer Haut. Sie genoss seine Zärtlichkeit, wobei er noch nicht zufrieden schien. Mit einem Griff öffnete er ihren Büstenhalter und legte seine Hand über ihre linke Brust. „Ich habe dein Herz in meiner Hand, bist du dir dessen bewusst?“
Sabine streckte die Arme aus, fuhr unter seinen offen flatternden Mantel und umschlang ihn, so fest sie konnte. „Du hast mein Herz nicht nur in der Hand, du hast es ganz und gar. Ich befürchte , das wirst du für lange Zeit bei dir haben.“
„So ist es gut. Mehr wollte ich nicht hören.“ Luca neckte ihre Brüste so liebevoll und zärtlich, dass Sabine die Augen schloss und sich ganz seinen Liebkosungen hingab. Als sie seine Lippen auf ihrem Mund spürte, erwiderte sie seine unglaublichen Küsse voller Hingabe. Fast schon wünschte sie, jetzt nicht hier auf der Brücke zu stehen, sondern neben ihm im warmen weichen Bett im Palazzo zu liegen. Doch seine Fingerfertigkeit und das,
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