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Kinder der Dunkelheit

Kinder der Dunkelheit

Titel: Kinder der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Ketterl
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was er mit seiner Zunge anzustellen wusste, überzeugten sie, dass auch das hier, noch dazu bei diesem Ambiente, absolut nicht zu verachten war.
    Wie er es schaffte, mit nur einer Hand den  BH zu schließen, würde ihr wohl für immer ein Rätsel bleiben und mit Bedauern spürte sie, wie er seine Hand schließlich wieder zurückzog und ihr Shirt zurechtzupfte. Ihr ganzer Körper prickelte vor Verlangen. Nach einem letzten leidenschaftliche Kuss setzten sie ihren Weg zurück über die Piazza San Marco und durch ein paar kleine Gassen fort. Sabine kaufte noch ein wenig Obst und Schokolade ein, obwohl ihr Luca glaubhaft versicherte, dass alles im Haus sei.
    „Luca, ich liebe es, einzukaufen, also gönn es mir. Du bist doch nur sauer, weil du die leckere Schokolade nicht essen kannst.“
    „Mist, erwischt! Aber wenn du sie nachher isst, dann hab ich auch etwas davon.“ Ein Blick in seine glänzenden Augen genügte und Sabine wusste genau, wie er das meinte.
     
    Sie waren noch keine halbe Stunde wieder zu Hause und Luca hatte gerade damit begonnen, herauszufinden, wie die köstliche Nugatschokolade in ihrem Mund schmeckte, als sie Raffaeles Ruf hörten: „Luca, Angel, kommt ihr mal? Es eilt!“
    Mit allergrößtem Bedauern stellte Luca seine Forschungsarbe iten ein. „Egal, was er jetzt von uns möchte, wir machen später bitte genau hier weiter, versprochen?“
    „Ich kann nicht versprechen, dass die Schokolade so lange hält. Aber ich werde es versuchen.“
    Sabine war ebenso enttäuscht wie Luca über die Unterbrechung, doch es half nichts. Pflicht war Pflicht und so zog Luca sich rasch wieder an und lief, drei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinunter. Vor dem Computer im Wohnzimmer fanden er und Angel, der fast zeitgleich mit ihm zusammen den Raum betrat, einen sehr nervösen Raffaele vor.
    „Es tut mir leid, Leute, aber es ist so weit. Habib ist in Venedig angekommen, zumindest ist er am Flughafen. Aber er hat nicht über sein Handy angerufen, sondern über ein öffentliches Tel efon. Langsam wird mir das alles sehr unheimlich.“
    „Raffaele, komm, jetzt lass dich nicht anstecken. Wir haben bisher doch noch alles in den Griff bekommen. Nicht mal Inqu isitoren oder die kranken Erfindungen der Menschen konnten uns wirklich etwas anhaben, was soll denn da jetzt passieren?“ Lucas Blick ruhte forschend auf dem väterlichen Freund.
    „Ich kann es dir nicht sagen. Aber ich spüre, dass das hier gr ößer ist als alles, was wir bisher zu bewältigen hatten. Abdallah reagiert nicht umsonst panisch – er am allerwenigsten. Wenn du darüber nachdenkst, dann musst du dir das auch eingestehen, du kennst ihn fast so gut wie ich.“
    Wenn auch widerstrebend, musste Luca dem Freund hier recht geben. Abdallah hatte noch nie überreagiert, er war noch nie in Panik verfallen, sondern hatte immer die Ruhe bewahrt. Was also war jetzt geschehen, das ihn so sehr in Angst versetzte?
    „Wann wird Habib im San Daniele ankommen?“
    „In etwa zwei Stunden. Er wollte sich von dort aus melden, dann würde ich euch bitten, sofort loszugehen. Oder noch besser, nehmt ein Boot, auf den Kanälen ist man sicherer als in den engen Gassen.“
    „In Ordnung, rufst du uns, wenn es so weit ist?“ Lucas Gesicht sausdruck sprach offenbar Bände, denn selbst Raffaele ließ sich von seinen Sorgen ablenken. „Schon klar, ich rufe euch. Beeil dich, du hast knapp zwei Stunden, schätze ich.“
    „Hey, übernimm dich nicht, egal, was du vorhast! Vergiss nicht, du bist nicht mehr der Jüngste!“
    Angels Lachen war dermaßen anzüglich, dass ihm Luca wohl in einer anderen Situation die Leviten gelesen hätte. In diesem Moment aber war sein Wunsch, zurück zu Sabine zu kommen, so groß, dass er nur grinste und erwiderte: „Schokoladenverkostung, mein Lieber, nur kein Neid.“
    Er ließ seine beiden feixenden Freunde im Salon zurück und sprintete die Treppe hoch. Sabine, die gerade das Zimmer verlassen wollte, lief ihm direkt in die Arme.
    „Und was glaubst du, wohin du jetzt gehst?“
    „Ich dachte, du musst weg und da wollte ich runter zu Raffaele.“
    „Der wird warten müssen, meine Schöne, wir haben noch zwei Stunden Zeit und die gedenke ich sinnvoll zu nutzen.“ Luca schob sie sanft zurück ins Zimmer und verschloss sorgsam hinter ihnen die Tür.
    Es war jetzt kurz vor acht und draußen stockfinster, lediglich die schwachen Lichter der Laternen vor ihrem Domizil erleuchteten ein wenig den Raum. Luca zündete einen

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