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Kinder des Mars

Kinder des Mars

Titel: Kinder des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Skylar Hamill
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keinen der Wachmänner. Sie hatte genug damit zu tun, sich die Namen ihrer Professoren zu merken.
    Hier war das anders. Man kannte sich, nannte sich beim Vornamen und betrieb wenigstens höflichen Smalltalk.
    »Prima, danke«, lächelte Ella. »Aber ich vermisse die Sonne jetzt schon.«
    Jack mischte sich in die Unterhaltung, bevor Ella lang und breit von Kalifornien schwärmen konnte. »Mitch, die Aufzüge funktionieren nicht«, informierte Jack ihn. Wie Ella duzte auch er die Wachleute und sie ihn. ,Mr. Fullerʼ – das war nicht er, das war sein Vater.
    »Danke für den Hinweis, aber das wissen wir schon. Die Elektriker sind bereits da. Kann nicht mehr lange dauern. Gute Fahrt gehabt?«
    »Ging so.«
    »Bei dem Wetter...« Mitchs Handy klingelte. »Entschuldige einen Moment.« Er sah sich die Nummer an, die auf dem Display angezeigt wurde, und nahm ab. »Ja?« Die Antwort entging Jack und Ella. Sie war nicht besonders lang. »Gut. Dann kommt mal runter.« Mitch legte auf. Zu Jack und Ella sagte er: »Das war der Elektriker. Er sagt, beide Fahrstühle laufen wieder. Sie machen jetzt eine Testfahrt. Na dann schaun wir mal.«
    Mitch blickte auf einen der Computermonitore auf seinem Schreibtisch. Ella und Jack sahen zu den Aufzügen hin. Bei beiden Anzeigen leuchteten die Zahlen und bewegten sich. 17, 16, 15...
    »Sieht aus, als bliebe euch das Treppensteigen erspart.«
    »Apropos Treppe. Wieso ist in der Tiefgarage das Treppenhaus abgeschlossen? Wir mussten den Garagenausgang nehmen.«
    »Oh Mist. Da muss ich gleich runter und aufschließen. Die verstehen einfach nicht, dass das ein Fluchtweg ist«, schimpfte Mitch. Erklärend fügte er hinzu: »Vor sechs Monaten gab es einen Einbruch. Die Täter kamen über die Garage herein und benutzten die Treppe, weil die Aufzüge videoüberwacht sind, das Treppenhaus aber nicht.«
    »Das wusste ich nicht. Ich meine, dass eingebrochen wurde.« Jack war überrascht. Ella hörte ebenfalls zum ersten Mal davon.
    Die Überwachung durch Kameras war ihnen bekannt, es gab sie fast überall im Haus, in der Garage, im Foyer, in den Etagenfluren. Die Kameras in den Wohnungen konnten die Eigentümer selbst an- oder ausstellen. Für gewöhnlich waren sie aus, wenn die Bewohner zu Hause verweilten, und an, wenn sie ihr Appartement verließen. So wurde jeder unbefugte Zutritt aufgezeichnet. Keiner hatte daran gedacht, den Fluchtweg zu verkabeln, da niemand freiwillig Treppen stieg.
    »Es war keine große Sache. Die Täter wurden noch im Haus von uns gefasst. Aber die Betroffenen sind seither etwas paranoid. Zur Zeit des Einbruchs waren sie zum Glück nicht da. Ihnen ist nichts passiert und sie haben alles zurück erhalten. Wie gesagt, die Einbrecher wurden direkt hier gestellt. Nur schließt das alte Ehepaar aus 21 C immer wieder sämtliche Garagenein- und ausgänge zu, trotz unserer Hinweise, es zu unterlassen. Wir machen dann halt wieder auf.« Schicksalsergeben zuckte Mitch mit den Schultern. »Wir haben dem Hausverwalter den Vorschlag unterbreitet, für die Fluchtwege ein Überwachungssystem zu installieren. Bisher hat die Eigentümergemeinschaft noch nicht darüber entschieden.«
    Mit zwei diskreten ,Plingsʼ glitten die Türen der Fahrstühle nahezu gleichzeitig auf. Lautlos waren sie herangerauscht. Je ein Mann in zerknittertem Overall, mit einer Werkzeugkiste in der Hand, stieg aus.
    »Guten Abend«, grüßten sie.
    Ella wünschte ihnen ein »Frohes Thanksgiving«.
    »Frohes Thanksgiving.« Einer der beiden tippt zum Gruß an den Schirm seiner Baseballkappe. Dann wandte er sich an Mitch: »Alles klar. Bei einem klemmten die Türen, der andere hatte einen kaputten Schaltkreis. Ist wohl viel los heute?« fragte er.
    »Mehr als sonst. Aber deswegen kann doch nicht der Aufzug stecken bleiben?«
    »Hey, wir können nichts dafür und die Aufzüge auch nicht. Wenn die Leute etwas vorsichtiger mit der Schalttafel umgingen und sich nicht zwischen Aufzugtüren verabschieden würden, hätten wir das Problem nicht.«
    »Schon gut. Vielen Dank, dass Sie so schnell kommen konnten. Hoffen wir, dass jetzt alles glatt läuft. Frohes Thanksgiving!«
    »Ihnen auch. Schönen Abend noch.«
    Die Dunkelheit jenseits der Tür schluckte die zwei.
    Jack hatte die Augenbrauen zusammengezogen.
    »Was ist?« fragte Ella.
    »Beide Aufzüge gleichzeitig? Findest du das nicht seltsam?«
    »Keine Ahnung«, gab sie zurück. »Du bist der Technikexperte.«
    »Und meiner Meinung nach ist es höchst

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