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Kinder des Mars

Kinder des Mars

Titel: Kinder des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Skylar Hamill
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oder kleineren Gruppen zu arbeiten.
    Vivian stellte selten so große Teams zusammen, noch seltener trat sie selbst in Aktion. Sie war keineswegs feige, sondern als Vermittlerin zwischen Familienclans oft zu sehr mit der Politik beschäftigt und hatte genug damit zu tun, auf dem Laufenden zu bleiben und vom Büro aus Aufräumungsaktionen zu koordinieren.
    »Ja. Ich weiß nicht genau, was uns erwartet. Ein Risiko einzugehen können wir uns nicht leisten. Ihr seid die Besten und ihr sollt das tun, was ihr am Besten könnt.«
    Für Jordan bedeutete das Schlösser knacken, ob mechanisch oder elektronisch. Mit den schlanken Fingern auf der Tastatur brach sie durch jeden Sicherheitscode und überwand eine Firewall so schnell wie einen Safe oder ein Vorhängeschloss. Billie war der zweite Einbruchsexperte, er verfügte über die gleichen Fähigkeiten wie Jordan.
    Normalerweise reichte einer von beiden. Diesmal hatte Vivian jede Position doppelt und dreifach besetzt, sollte einer nicht weiter wissen oder ausfallen, was unwahrscheinlich, aber möglich war. Vivian hatte die Risiken genau kalkuliert und sich dann zu zweihundert Prozent abgesichert. Es durfte nichts schiefgehen. Sie mussten schnell und gründlich arbeiten.
    Logan und Jamie waren die besten Schützen ihrer Truppe. Sie hatten eine Scharfschützenausbildung beim Militär genossen, waren bei derselben Einheit gewesen und arbeiteten auch jetzt noch zusammen, wenn es der Einsatz erforderte. Allerdings nicht mehr beim Militär. Logan und Jamie waren Söldner, die ihre Dienste dem Meistbietenden anboten, und in der Privatwirtschaft war nun einmal mehr zu holen. Die Aufträge waren angenehmer als der Einsatz im Kriegsgebiet und niemand wunderte sich über ihre unveränderte äußere Erscheinung, die nicht nur dem Alter, sondern auch Verletzungen trotzte.
    Für das Beseitigen der Spuren, sprich Brandlegung, waren die Aaltos verantwortlich. Vivian hatte sie einmal ihre fünf finnischen Feuerteufel genannt. Der Name war hängen geblieben. Inzwischen nannte sie jeder so. Die jeweiligen Vornamen konnte außer Vivian kaum jemand behalten, geschweige denn den Männern richtig zuordnen. Sie klangen alle gleich, und zu allem Überfluss sahen sich ihre Besitzer sehr ähnlich.
    Einer mochte schmalere, der andere vollere Lippen haben, ihre Nasen waren verschieden und sie waren unterschiedlich groß, dennoch waren es nicht die Unterschiede, sondern die Ähnlichkeiten, die ins Auge sprangen. Sie hatten dunkle Haare, stechendblaue Augen und hohe Wangenknochen. Sie bewegten sich auf die gleiche Weise und hatten allesamt tiefe Bassstimmen, wenn sie denn mal sprachen. Kurz, sie waren aus demselben Holz geschnitzt.
    Die fünf Brüder verstanden sich ohne Worte, weshalb Vivian diesmal gleich alle mitnahm. Sie vertrauten einander blind, waren absolut zuverlässig und fanden sich auch ohne weitere Anweisungen zurecht. Ihre Aufgabe war es, keine Hinweise auf Unsterbliche und Vampire zu hinterlassen.
    Die Aalto Geschwister spielten gerne mit dem Feuer. Sie wussten, wie man ein Rattennest ausräucherte, so gründlich, dass nichts übrig blieb. Sie betrachteten die Flammen als ihre Freunde, nicht Feinde. Feuer ließ sich nicht zähmen. Doch was machte das schon, wenn man es als Verbündeten hatte? Einen Freund braucht man nicht zähmen und keine Angst vor ihm haben. Vor allem, wenn man unsterblich war.
    Von Kollegen hatten die Aaltos auch den Spitznamen »quiet quintet« erhalten, weil sie nicht viel sprachen. Wenn sie es taten waren es Witze über ihre Trinkfestigkeit und Liebe zum Feuer. Beides führten sie auf ihre finnische Herkunft zurück. In Finnland trank man gerne und mochte Feuer, weil es im langen dunklen Winter sehr kalt war.
    Die Namen der fünf, die für Vivian arbeiteten, waren Aatami, Aapeli, Aake, Aarno und Aappo. Aatami und Aapeli, die ältesten, waren Zwillinge. Insgesamt zählte die Familie sieben Söhne und eine Tochter, doch Aatos, Aaru und Aamu machten sich rar, ebenso die Eltern Aatto und Aada. Vivian war ihnen noch nie begegnet. Es war so schon verwirrend genug.
    »Was genau heißt ,unsere Artʼ?« wollte Aake wissen. Für ihn war diese Information wichtig, denn Unsterbliche überlebten Feuer, wenn auch unter Schmerzen, für Vampire dagegen konnte es den Tod bedeuten.
    Unsterbliche wie Vivian und die Aaltos wurden geboren, nicht gemacht. Sie sahen aus wie Menschen und pflanzten sich wie sie fort, hatten aber keine ihrer körperlichen Gebrechen. Vampire dagegen waren einst

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