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Kinder des Mars

Kinder des Mars

Titel: Kinder des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Skylar Hamill
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aus Menschen zu erschaffen. Jack ist kein Mensch. Kein gewöhnlicher zumindest. Dennoch hat er so, wie er ist, keine Chance gegen einen Unsterblichen. Das wird sich mit deinem Blut ändern. «
    »Nein. Nein, das werde ich nicht tun. « Vivian verschränkte die Arme vor der Brust. »Selbst wenn es sein müsste, dann wäre seine beste Chance dein Blut. Du bist der Mächtigste. «
    »Dein Blut ist ungleich besser für ihn als meines. Ich bin ein Krieger. Ich war einer der apokalyptischen Reiter, ein Tier, ein Tiger, der das Blut seiner eigenen Familie vergossen hat. Kannst du dir vorstellen, was das in einem Neuverwandelten anrichtet? «
    »Nein «, gestand sie kleinlaut. Der Mars-Clan hatte ein Verbot gegen die Verwandlung von Menschen, doch damit waren sie allein. Alle anderen Clans, Familien und Einzelgänger folgten diesem Gesetz nicht. Manche hatten immerhin Regeln für die Aufnahme, so wie Taos, einige nicht einmal das. Nicht alle Menschen überlebten die Transformation, und von denen, die es schafften, überlebte die Hälfte nicht das erste Jahr. Sie verloren den Verstand, wurden größenwahnsinnig oder schlicht zu unvorsichtig. Vivian hatte sich oft genug gezwungen gesehen, einen Frischling auszuschalten. Je potenter das Blut des Schöpfers, desto größer die Risiken für den Menschen.
    »Selbst mit deinem ruhigen Blut wird er um seinen Verstand kämpfen müssen «, sagte Mars. »Meines kann er nicht ertragen. «
    Alles in Vivian sträubte sich dagegen. »Was, wenn er nicht der Auserwählte ist? «
    Mars zuckte die Schultern. »Dann wird er ohnehin bald tot sein. Ich kann nichts anderes tun , als dir zu sagen, dass dein Blut seine größte Chance ist. Du wirst ihn einweihen und ihm dein Blut geben, wenn er es wünscht. Sollte er überleben, wird es deine Aufgabe sein, ihn zu erziehen. «
    Vivian schwieg. Das war ganz klar ein Befehl, was hatte sie dem noch entgegen zu setzen? Er war ihr Clanoberhaupt und er hatte bisher stets zum Besten entschieden, darum sollte sie ihm auch jetzt vertrauen.
    »Victoria ist bei Venus sicher aufgehoben und wird euch nicht wiedersehen, ehe sie sich gebessert hat. Sie wird keine Rolle in Jacks Erziehung spielen. Er ist allein deine Verantwortung. Komme ihm entgegen. Erkläre ihm unsere Welt, bevor du ihn zu Taos in die Anden bringst. «
    »Oh.« Die Taosi hatten eine lange Tradition in Blutritualen, die sie bis zum heutigen Tag praktizierten, und gaben jedem Menschen die Chance, zum Vampir gemacht und in ihren Clan aufgenommen zu werden. Allerdings war die Aufnahmeprüfung hart.
    »Es hat sich gelohnt, ihn einzuweihen«, sagte Mars. »Wenn Jack den Ritus übersteht, wird Taos ihm nicht im Weg stehen.«
    »Warum sollte er auch? Er hasst Sila.«
    »Im Gegenteil zu Esur. Darum war es wichtig, sich Taos' Zustimmung zu sichern. Esur und Sila bilden eine Front.«
    »Was ist mit dem Rest der Familie?«
    »Sie waren so weise, sich unparteiisch zu erklären.«
    Vivian seufzte erleichtert. »Was machst du mit Victoria? «
    »Ich nehme ihr die Freiheit, bis sie Vernunft annimmt. Danach schicke ich sie auf eine Mission nach Osten. Du dagegen reist nach Westen. Ihr kommt euch so schnell nicht in die Quere. «
    »Danke. « Vivian wandte sich zum Gehen.
    Mars hob die Hand und hielt sie zurück. »Eines noch.«
    »Ja?«
    »Dean und Damon, die einst meine Söhne Pavor und Deimos waren – halten sie sich an ihren neuen Weg?«
    »Bisher haben sie keinen Rückfall erlitten.«
    »Gut. Hoffen wir, dass es so bleibt.«
    Mars entließ Vivian mit einem Kopfnicken.

17 Katerstimmung

    Am Dienstagmorgen hatte Ella einen Kater. Der Pinot Grigio war zu gut gewesen und Jasons Gesellschaft zu angenehm. Sie ertappte sich dabei, ihn wiedersehen zu wollen. Dabei war es schon schwer genug, Melissas bohrendem Blick auszuweichen, mit der sie nicht über das Date sprechen wollte. Ihr Kopf tat weh.
    »Konzentrieren wir uns auf die Arbeit«, sagte sie leise. »Leg los.«
    Melissa kramte in ihren Unterlagen, bis sie zwischen Collegeblocks und zusammengetackerten Blättern einige lose fand. Sie räusperte sich und begann vorzulesen: »Schon in der Antike glaubten Menschen an Wesen, die ihnen das Blut aussaugten. Jedoch gelten Strigae, Incubi, Succubi und Lamiae als Fantasiegestalten, für deren wahre Existenz es keine Anhaltspunkte gibt. Das gleiche lässt sich von blutrünstigen Dämonen sagen, wie zum Beispiel Lilith, die in der Bibel auftaucht und angeblich besonders gern Kinder anfiel. Über das äußere

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