Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kinder des Mars

Kinder des Mars

Titel: Kinder des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Skylar Hamill
Vom Netzwerk:
groß wie Mars und hatte seine harten blauen Augen geerbt, aber ihre waren heller, so wie ihr weißblondes Haar heller war als das goldblonde von Venus. Außerdem fehlten Victorias hagerer Gestalt Venus' Kurven, die hatte Vivian geerbt, ebenso wie Venus' smaragdgrüne Augen. Die weibliche Erscheinung der Göttin wurde von einem bauschigen weißen Kleid unterstrichen, während Victoria ihr übliches kleines Schwarzes trug.
    »Großvater! « Victorias freudige Begrüßung brach ab, sobald sie seinen strengen Gesichtsausdruck gewahrte. »Was ist los? « fragte sie misstrauisch.
    »Setzt euch. Wir müssen darüber entscheiden, was mit dir geschieht, Victoria. «
    »Wie bitte? « Sie setzte sich nicht, sondern stand hoch aufgerichtet, die Hände in die Hüften gestemmt.
    »Du hast kein Recht, dich wie meine Brüder aufzuführen. Du bist wesentlich jünger und musst dich deinen Zeiten anpassen. Ich bedaure, dass du dir ausgerechnet die Falschen zum Vorbild genommen hast. «
    »Meine Schwester wäre wohl besser, wie? « fragte Victoria erbost. »Vivian hat mir das eingebrockt. Meine nervtötende große Schwester, die ihre Nase permanent in anderer Leute Angelegenheiten steckt. Du hast ihr also nachgegeben und mich zu einer Audienz nach Rom zitiert!«
    Mars blieb ruhig. »Es hat nichts mit Vivian zu tun. Ich bin dein Clanoberhaupt, du hast dich mir zu beugen und meine Politik zu akzeptieren. Wenn ich für meine Familie Regeln herausgebe, so gelten sie auch für dich. Leider hast du das nicht verstanden. Das kann ich nicht tolerieren. «
    »Blödsinn! Kaum mache ich etwas, das Vivian nicht passt, werde ich hierher bestellt! «
    Ihr Widerspruch ärgerte Mars. Seine Reibeisenstimme wurde schneidend. »Halt den Mund, oder soll ich dafür sorgen? Niemand redet so mit mir. Teilweise ist es meine Schuld. Ich war zu nachsichtig. Den Fehler werde ich nicht wiederholen. Also hör mir gut zu: Du bist hier, weil du diverse Dinge getan hast, die mir nicht gefallen. Damit ist Schluss. «
    »Ich muss mich also von kaltem Blut aus Plastikbeuteln ernähren?! « rief Victoria wütend.
    »Ja. Außerdem wirst du keine Menschen mehr töten, unser Geheimnis im Allgemeinen wahren und dich von einem gewissen Jack Fuller im Besonderen fernhalten. «
    »Also doch Vivian! « Victoria kam nicht dazu, weiter zu schimpfen. Mars stand so schnell auf, dass sie ihn nicht kommen sah, und ohrfeigte sie. Ihr Kopf flog zur Seite und sie beinahe hinterher. Der Schlag hatte gesessen. Victoria hielt sich die rote Wange und wagte nicht, auch nur einen Mucks zu machen. Sie blickte zu Boden.
    »Jack Fuller braucht dich etwa so sehr wie ein Loch in seiner Halsschlagader, vor allem kann er es nicht gebrauchen, dass du ihn verwandelst. «
    Entsetzt sah Victoria ihr Clanoberhaupt an.
    »Ja, ich weiß, was du vorhast. Vor mir kannst du nichts verstecken. Deine Bemühungen, deine Gedanken vor mir zu verbergen, sind lächerlich. Nicht einmal das hast du gelernt. Dir fehlt jegliche Disziplin. Darum bist du minderwertig und mit dir dein Blut. Ich lasse nicht zu, dass du den Jungen damit verseuchst, und ich lasse nicht zu, dass du mir weiter Schande machst. Du wirst dich ändern und meiner Blutlinie würdig erweisen, oder du wirst gar nichts mehr sein. Bring sie fort «, sagte er zu Venus.
    Mit Tränen in den Augen folgte Victoria Venus. Vivian vermochte nicht zu sagen, ob es Tränen des Trotzes, der Wut, Angst oder Traurigkeit waren. Vermutlich alles zusammen.
    Mars machte Vivian ein Zeichen. Sie brauchte einen Moment, um sich aus der Starre zu lösen, in die sie Mars' Worte versetzt hatten. Dann passierte sie erneut die Geheimtür.
    Als Vivian vergeblich wartete, dass Mars das Wort ergriff, wurde sie los, was ihr auf der Seele brannte. »Sie wollte ihn zu einem von uns machen? Das ist gegen die Regeln! «
    »Ja. Damit ärgert sie nicht nur dich, sondern auch mich. « Seine Stimme hatte wieder ihren ruhigen, tiefen Ton angenommen, frei von Ärger.
    Vivians Ärger war noch nicht verflogen. »Jack ist nur ein Spielzeug für sie! «
    »Genau darum habe ich ihn ihr weggenommen wie ein Spielzeug. Falls sie erfährt, dass er mehr ist, stiftet sie noch mehr Unfug. «
    Vivian beruhigte sich. Zumindest Victoria stellte keine Gefahr mehr da. »Und jetzt? «
    »Jetzt wirst du ihn zu einem von uns machen «, sagte Mars schlicht, beinahe beiläufig, als wäre nichts weiter dabei.
    »Was? Nein! Das verstößt... «
    »...gegen unser Gesetz, gegen das Gesetz des Mars-Clans, keine Vampire

Weitere Kostenlose Bücher