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Kinder Des Nebels

Kinder Des Nebels

Titel: Kinder Des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Stärkung seiner Körperkräfte verbrannte, drückte er mit seiner inneren Stahlkraff heftig gegen die beiden Männer. Die Wachen wurden in entgegengesetzte Richtungen geschleudert, während er selbst unbeweglich blieb, da er sich im Zentrum der Kraft befand. Die Männer schrien überrascht auf, als sie nach hinten über die Brüstung in die Dunkelheit geschleudert wurden.
    Während des gesamten Sturzes kreischten sie. Kelsier warf die Balkontüren auf, und sofort kroch der Nebel ins Innere des dunklen Raumes dahinter.
    Der dritte Raum hinter dem Balkon,
dachte Kelsier, während er sich in geduckter Haltung rasch vorwärtsbewegte. Das zweite Zimmer war ein stiller, treibhausähnlicher Wintergarten. Niedrige Beete mit Büschen und kleinen Bäumen verliefen durch den Raum, und eine der Wände bestand aus gewaltigen, vom Boden bis zur Decke reichenden Fenstern, durch die das Sonnenlicht für die Pflanzen fallen konnte. Obwohl es dunkel war, wusste Kelsier, dass diese Pflanzen andere Farben hatten als das typische Braun. Manche waren sicherlich weiß, andere rötlich und einige vielleicht sogar hellgelb. Pflanzen von einer anderen Farbe als Braun waren eine Seltenheit und wurden nur vom Adel angebaut und gepflegt.
    Schnell huschte Kelsier durch den Wintergarten. Er blieb vor der nächsten Tür stehen und bemerkte ihren hellen Umriss. Er löschte das Zinn in sich, damit sein geschärfter Blick nicht von dem Licht im angrenzenden Raum geblendet wurde; dann warf er die Tür auf.
    Er hastete in das Zimmer, kniff die Augen unter dem gleißenden Licht zusammen, in jeder Hand einen Glasdolch. Doch der Raum war leer. Es handelte sich offenbar um ein Arbeitszimmer; an jeder Wand brannte neben den Bücherregalen eine Lampe, und in einer Zimmerecke stand ein Schreibtisch.
    Kelsier steckte seine Dolche zurück in die Futterale, verbrannte Stahl und suchte nach Metallquellen. In einer Ecke stand ein großer Tresor, aber er war zu offensichtlich. Es gab noch eine andere starke Quelle in der östlichen Wand. Kelsier näherte sich ihr und fuhr mit den Fingern über den Verputz. Wie in vielen Adelsfestungen war auch diese Wand mit einem Fresko bemalt. Fremdartige Geschöpfe tummelten sich unter einer roten Sonne. Das Geheimfach in der Wand war weniger als zwei Quadratfuß groß und so angeordnet, dass die Fugen von dem Fresko verborgen wurden.
    Es gibt immer ein weiteres Geheimnis,
dachte Kelsier. Er machte sich nicht die Mühe, den Öffnungsmechanismus des Geheimfachs zu erkunden. Er verbrannte einfach Stahl und zerrte mit seiner Kraft an der schwachen Metallquelle, von der er annahm, dass es sich bei ihr um das Schloss des Verstecks handelte. Zuerst widerstand es ihm und zog ihn auf die Wand zu, doch dann verbrannte er Weißblech und zog noch stärker. Das Schloss schnappte ein, und das Wandstück schwang auf und enthüllte einen kleinen, in die Mauer eingelassenen Tresor.
    Kelsier lächelte. Der Tresor war so klein, dass ein durch Weißblech stark gemachter Mann ihn zu tragen vermochte, vorausgesetzt, er konnte ihn aus der Wand stemmen.
    Er sprang auf, setzte sein Eisenzerren ein und landete mit den Füßen gegen die Wand, je einen rechts und links neben die Öffnung gestemmt. Er zerrte weiter, hielt sich an Ort und Stelle und fachte das Weißblech in ihm an. Stärke floss durch seine Beine, und er setzte auch seinen Stahl ein, mit dem er ebenfalls an dem Tresor zog.
    Er strengte sich an und ächzte leicht. Was würde wohl als Erstes nachgeben: der Tresor oder seine Beine?
    Der Tresor bewegte sich in seiner Halterung. Kelsier zog noch kräftiger an ihm, bis seine Muskeln protestierten. Einen langen Augenblick geschah nichts. Dann erzitterte der Tresor und wurde aus der Wand gerissen. Kelsier fiel nach hinten, verbrannte Stahl und drückte sofort gegen den Tresor, um aus dessen Flugrichtung zu gelangen. Er landete ungeschickt; Schweiß tropfte ihm von der Stirn, als der Tresor auf den Holzboden prallte und Splitter hochwirbelte.
    Zwei verwirrte Wachen rannten in das Zimmer.
    »Genau zur rechten Zeit«, meinte Kelsier, hob die Hand und zog mit seiner Kraft am Schwert des einen Soldaten. Es peitschte aus der Scheide, wirbelte in der Luft herum und schoss mit der Spitze voran auf Kelsier zu. Er löschte sein Eisen, wich zur Seite und packte das Schwert am Griff, als dieses an ihm vorbeiflog.
    »Ein Nebelgeborener!«, kreischte der Wächter. Kelsier lächelte und sprang vor.
    Der Wächter zog einen Dolch. Kelsier zerrte auch an ihm, riss

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