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Kinder Des Nebels

Kinder Des Nebels

Titel: Kinder Des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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dem Mann die Waffe aus der Hand, wirbelte herum und schlug dem Wächter mit dem Schwert den Kopf vom Rumpf. Der zweite Wächter fluchte und löste den Riemen an seinem Brustpanzer.
    Kelsier drückte mit seiner allomantischen Kraft gegen das Schwert, noch während er es schwang. In dem Augenblick, in dem der Leichnam zu Boden fiel, hatte sich der andere Mann von seiner Rüstung befreit, was bewirkte, dass Kelsier nicht mehr dagegendrücken konnte. Einen Moment später bohrte sich Kelsiers Schwert in die nun ungeschützte Brust des Mannes. Dieser taumelte still einige Schritte vorwärts, dann brach er zusammen.
    Mit raschelndem Umhang drehte sich Kelsier von den Leichen weg. Seine Wut war gezügelt; sie brannte nicht so heftig wie in jener Nacht, als er Graf Tresting getötet hatte. Doch er spürte sie noch immer deutlich - er spürte sie im Jucken seiner Narben und in den verwehten Schreien der Frau, die er geliebt hatte. Kelsier war der Ansicht, dass jeder, der das Letzte Reich unterstützte, sein Recht zu leben verwirkt hatte.
    Er fachte das Weißblech in ihm an, stärkte dadurch seinen Körper, bückte sich und hob den Tresor an. Kurz schwankte Kelsier unter dessen Gewicht, doch dann fand er das Gleichgewicht wieder und mühte sich zurück zum Balkon. Vielleicht enthielt der Tresor Atium, vielleicht auch nicht. Jedenfalls hatte er keine Zeit, nach anderen möglichen Verstecken zu suchen.
    Er hatte gerade den halben Weg durch den Wintergarten zurückgelegt, als er hinter sich Schritte hörte. Er drehte sich um und sah, wie das Arbeitszimmer von Menschen geradezu überflutet wurde. Es waren acht; sie alle waren mit lockeren grauen Roben bekleidet und trugen statt eines Schwertes je einen Duellstab und einen Schild. Dunsttöter.
    Kelsier ließ den Tresor zu Boden fallen. Dunsttöter waren keine Allomanten, aber sie waren dazu ausgebildet, gegen Nebelinge und Nebelgeborene zu kämpfen. An ihrem Körper trugen sie kein einziges Stück Metall, und sie kannten alle Kniffe und Tricks der Allomanten.
    Kelsier trat einen Schritt zurück, reckte sich und lächelte. Die acht Männer huschten still und zielstrebig im Arbeitszimmer umher.
    Das sollte interessant werden.
    Nun stürmten die Dunsttöter zu zweit in den Wintergarten. Kelsier zog seine Dolche, duckte sich unter dem ersten Angriff hinweg und schlitzte einem der Männer die Brust auf. Der Dunsttöter sprang jedoch beiseite und zwang Kelsier mit einem Schwung seines Duellstabes zurück.
    Kelsier entfachte das Weißblech in sich stärker, und mit gesteigerter Kraft in den Beinen setzte er zum Sprung an. Mit der einen Hand streute er einige Münzen aus und drückte sie gegen die Dunsttöter. Die Metallscheiben flogen zischend durch die Luft, doch seine Feinde waren darauf vorbereitet. Sie hoben ihre Schilde, und die Münzen prallten unter einem Schwall von Splittern vom Holz ab, verletzten aber niemanden.
    Kelsier beobachtete, wie auch die übrigen Dunsttöter in den Raum eilten. Sie konnten nicht darauf hoffen, ihn in einer lange währenden Schlacht zu besiegen, sondern würden allesamt gleichzeitig auf ihn lospreschen, um dem Kampf ein rasches Ende zu bereiten oder Kelsier wenigstens so lange in die Enge zu treiben, bis die Allomanten der Festung geweckt waren und in den Kampf eingreifen konnten. Während er wieder auf dem Boden landete, warf er einen raschen Blick auf den Tresor.
    Ohne ihn konnte er nicht von hier verschwinden. Auch er musste diesen Kampf so schnell wie möglich zu Ende bringen. Er verbrannte weiteres Weißblech, sprang vor, versuchte sich an einem gewagten Dolchschwung, konnte aber die Verteidigung seines Gegners nicht durchbrechen. Kelsier duckte sich gerade noch rechtzeitig, um der Spitze des Duellstabs zu entgehen, die auf seinen Kopf zielte.
    Drei Dunsttöter schossen hinter ihn und schnitten ihm den Rückzug auf den Balkon ab.
Großartig,
dachte Kelsier und versuchte, alle acht Männer gleichzeitig im Blick zu behalten. Mit sorgfältig aufeinander abgestimmten Bewegungen näherten sie sich ihm.
    Kelsier biss die Zähne zusammen und verbrannte noch mehr Weißblech. Allmählich ging es ihm aus, wie er bemerkte. Weißblech verbrannte von den acht Grundmetallen am schnellsten.
    Jetzt ist nicht die Zeit, sich darüber Sorgen zu machen.
Die Männer hinter ihm griffen an, und Kelsier sprang ihnen aus dem Weg. Seine inneren Kräfte zerrten an dem Metall des Tresors und schleuderten ihn in die Mitte des Raumes. Sobald er auf dem Boden neben dem Tresor

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