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Kinder Des Nebels

Kinder Des Nebels

Titel: Kinder Des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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verbrannte Weißblech und fing den Stab des Dunsttöters mitten in der Bewegung ab.
    Der Dunsttöter ächzte und kämpfte gegen Kelsiers übermäßig gesteigerte Kraft an. Kelsier machte sich nicht die Mühe, ihm die Waffe aus der Hand zu zerren. Stattdessen zog er mit seiner allomantischen Macht an dem Quader hinter ihm und ließ diesen mit tödlicher Geschwindigkeit auf seinen eigenen Rücken zuschwirren. Im letzten Augenblick drehte er sich zur Seite und benutzte den Schwung dazu, den Dunsttöter genau in die Flugbahn des Quaders zu wirbeln. Der Mann stürzte zu Boden.
    Kelsier verbrannte mehr Weißblech und stärkte sich gegen die weiteren Angriffe. Ein Stab prallte gegen seine Schulter. Er taumelte auf die Knie, als das Holz brach, aber das lodernde Zinn hielt ihn bei Bewusstsein. Schmerz und Klarsicht durchdrangen ihn. Er zog an dem Quader, riss ihn aus dem Rücken des toten Mannes und drehte sich zur Seite. Die behelfsmäßige Waffe schoss an ihm vorbei.
    Die beiden Dunsttöter, die ihm am nächsten waren, duckten sich behände. Der Quader bohrte sich in einen der Schilde, doch Kelsier drückte nicht weiter, denn sonst hätte er selbst das Gleichgewicht verloren. Er verbrannte Eisen und lenkte den Quader wieder auf sich zu. Rasch kauerte er sich zusammen, löschte das Eisenfeuer in sich und spürte, wie der Quader durch die Luft über ihm zischte. Es ertönte ein knirschendes Geräusch, als der Briefbeschwerer gegen den Mann prallte, der sich auf ihn hatte stürzen wollen.
    Kelsier hastete herum, verbrannte zuerst Eisen, dann Stahl und schleuderte den Quader auf die beiden verbliebenen Männer. Sie huschten beiseite, doch Kelsier zog an dem Briefbeschwerer und warf ihn unmittelbar vor den beiden Männern auf den Boden. Sie betrachteten den Gegenstand argwöhnisch und waren von ihm abgelenkt. Sofort rannte Kelsier los, drückte sich mit der Kraft des Stahls von dem Quader ab und sprang über die Köpfe der beiden Männer hinweg. Die Dunsttöter fluchten und wirbelten um die eigene Achse. Als Kelsier landete, zog er wieder an dem Briefbeschwerer, der sich sogleich von hinten in den Schädel des einen Mannes grub.
    Still sackte der Dunsttöter zusammen. Der Quader zuckte einige Male in der Dunkelheit hin und her, dann ergriff Kelsier ihn. Seine kalte Oberfläche war feucht von Blut. Nebel floss durch das zerschmetterte Fenster, umspielte Kelsiers Füße und schlängelte sich an seinen Beinen hoch. Er hob die Hand und richtete sie unmittelbar auf den letzten verbliebenen Dunsttöter.
    Irgendwo im Raum ächzte jemand.
    Der letzte Dunsttöter machte einen Schritt zurück, ließ seine Waffe fallen und rannte fort. Lächelnd senkte Kelsier die Hand wieder.
    Plötzlich wurde ihm der Briefbeschwerer aus den Fingern gerissen. Er schoss quer durch den Raum und durchschlug eine weitere Fensterscheibe. Kelsier fluchte, wirbelte herum und sah, wie eine weitere, größere Gruppe von Männern in das Arbeitszimmer drang. Sie trugen die Kleidung des Adels. Es waren Allomanten.
    Einige von ihnen hoben die Hände, und ein wahres Münzgestöber schwirrte auf Kelsier zu. Er verbrannte weiteren Stahl und drückte die Münzen aus dem Weg. Glas zersprang und Holz splitterte, als die Münzen durch den Raum flogen. Kelsier spürte ein Zerren an seinem Gürtel, und die letzte Phiole mit Metall riss ab und wirbelte in den angrenzenden Raum. Geduckt rannten ein paar stämmige Männer herbei und blieben dicht hinter den dahinzischenden Münzen. Es waren Schläger - Nebelinge, die wie Hamm Weißblech verbrennen konnten.
    Es ist Zeit zu gehen,
dachte Kelsier, während er eine weitere Welle von Münzen abwehrte. Wegen der Schmerzen in Arm und Seite biss er die Zähne zusammen und warf einen raschen Blick hinter sich. Ihm blieben noch ein paar Sekunden, aber es reichte nicht, um bis zum Balkon zu gelangen. Immer mehr Nebelinge drangen in den Raum. Kelsier holte tief Luft und rannte auf eines der zerbrochenen hohen Fenster zu. Er sprang hinaus in den Nebel, drehte sich in der Luft, während er fiel, und zog mit seiner inneren Kraft fest an dem Tresor.
    Mitten in der Luft ging ein Ruck durch ihn, und er schwang auf die Mauer des Gebäudes zu, als wäre er durch ein Seil mit dem Tresor verbunden. Dieser rutschte nun knirschend über den Boden des Wintergartens, während Kelsiers Gewicht an ihm zerrte. Er prallte gegen die Außenmauer, zerrte aber weiter und hielt sich dabei an einem Fenstersturz fest. Dann streckte er sich und hing nun kopfüber in

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