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Kinder Des Nebels

Kinder Des Nebels

Titel: Kinder Des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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irgendeine Katastrophe anzetteln?«, fragte Hamm. »Vielleicht ein Feuer legen?«
    Kelsier schüttelte den Kopf. »Das würde den Handel für eine Zeit lähmen, aber ich bezweifle, dass es die Auswirkungen hätte, die wir uns wünschen. Außerdem wäre der Blutzoll unter den Skaa zu hoch. Die Armenviertel würden abbrennen, nicht aber die steinernen Festungen des Adels.«
    Weher seufzte. »Was sollen wir deiner Meinung nach tun?«
    Kelsier lächelte; in seinen Augen blitzte es. »Wie wäre es, wenn wir die Großen Häuser gegeneinander aufwiegeln?«
    Weher hielt inne. Schließlich sagte er: »Ein Krieg der Häuser ...«, und nahm nachdenklich einen Schluck Wein. »Es ist eine Weile her, seit die Stadt so etwas zum letzten Mal gesehen hat.«
    »Was bedeutet, dass in der Zwischenzeit die Spannungen erheblich zunehmen konnten«, sagte Kelsier. »Der Hochadel wird immer mächtiger. Der Oberste Herrscher hat kaum mehr die Kontrolle über ihn, und genau darin liegt unsere Möglichkeit, seinen Griff zu lockern. Luthadels Große Häuser sind der Schlüssel. Sie kontrollieren den Reichshandel und halten den größten Teil der Skaa als ihre Sklaven.«
    Kelsier deutete auf die Tafel und bewegte den Finger zwischen den Zeilen
Chaos
und
Große Häuser
hin und her.
    »Wenn wir die Häuser in Luthadel gegeneinander wenden können, wird es uns gelingen, die Stadt zu stürzen. Die Nebelgeborenen werden die Anführer der jeweils anderen Häuser töten. Große Vermögen werden sich in nichts auflösen. Es wird nicht lange dauern, bis auf den Straßen Krieg herrscht. Ein Teil unseres Vertrages mit Yeden besagt, dass wir ihm die Gelegenheit verschaffen, die Stadt einzunehmen. Könnte es eine bessere Gelegenheit geben?«
    Weher nickte lächelnd. »Das hat etwas Anziehendes - und mir gefällt die Vorstellung, dass sich die Adligen gegenseitig umbringen werden.«
    »Dir gefällt es immer, wenn jemand anderes die Arbeit macht, Weher«, merkte Hamm an.
    »Mein lieber Freund«, erwiderte Weher, »im Leben geht es immer darum, jemanden zu finden, der die Arbeit für dich macht. Hast du noch nie etwas von den Grundlagen der Ökonomie gehört?«
    Hamm hob eine Braue. »Also, ich habe ...«
    »Das war eine rhetorische Frage, Hamm«, unterbrach Weher ihn und rollte mit den Augen.
    »Das sind doch immer die besten!«, erwiderte Hamm.
    »Philosophie kommt später, Hamm«, wandte Kelsier ein. »Wir sollten bei unserer Aufgabe bleiben. Was hältst du von meinem Vorschlag?«
    »Es könnte funktionieren«, meinte Hamm und lehnte sich zurück. »Aber ich kann nicht erkennen, was den Obersten Herrscher dazu veranlassen sollte, die Dinge so weit kommen zu lassen.«
    »Es liegt an uns, dafür zu sorgen, dass ihm keine Wahl bleibt«, sagte Kelsier. »Er ist dafür bekannt, dass er nicht einschreitet, wenn sich sein Adel balgt; vielleicht glaubt er, dass er ihn so besser kontrollieren kann. Wir fachen diese Spannungen einfach weiter an und zwingen irgendwie die Garnison, auszurücken. Wenn sich die Häuser ernsthaft bekämpfen, wird der Oberste Herrscher keine Möglichkeit mehr haben, sie daran zu hindern - es sei denn, er schickt seine Palastwache auf die Straße, und genau das wollen wir.«
    »Er könnte auch nach seiner Koloss-Armee schicken«, bemerkte Hamm.
    »Stimmt«, gab Kelsier zu. »Aber sie ist in großer Entfernung von hier stationiert. Das ist ein Nachteil, den wir nutzen können. Koloss-Truppen richten wunderbare Verwüstungen an, aber genau deshalb muss man sie von den zivilisierten Städten fernhalten. Der Mittelpunkt des Letzten Reichs liegt ungeschützt da, doch der Oberste Herrscher vertraut auf seine eigene Stärke - warum auch nicht? Seit Jahrhunderten ist er nicht mehr ernsthaft bedroht worden. Die meisten Städte benötigen nur kleine Polizeikräfte.«
    »Zwanzigtausend Mann kann man wohl kaum eine kleine Kraft nennen«, wandte Weher ein.
    »Im nationalen Vergleich gesehen schon«, erwiderte Kelsier und hob den Finger. »Der Oberste Herrscher hat den größten Teil seiner Truppen am Rande des Reiches stationiert, wo die Bedrohung durch Rebellen am größten ist. Aus diesem Grund schlagen wir hier zu - in Luthadel selbst, und genau deswegen werden wir siegen.«
    »Vorausgesetzt, wir werden mit der Garnison fertig«, merkte Docksohn an.
    Kelsier nickte, drehte sich um und schrieb
Krieg der Häuser
unter
Große Häuser
und
Chaos.
»Also gut, sprechen wir über die Garnison. Wie sollen wir mit ihr verfahren?«
    »Nun«, meinte Hamm

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