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Kinder des Sturms

Kinder des Sturms

Titel: Kinder des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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Carrick jedoch zog es, falls er in der Nähe war, anscheinend vor, sich ihr kein zweites Mal zu zeigen.
    Also ging sie weiter. Die Straße wurde schmaler, und das Dorf verlor sich in der Dunkelheit der Nacht. Es duftete nach Feld und Gras und Wachstum, und dann sah sie plötzlich hinter den Fenstern des Cottage auf dem Feenhügel einladendes Licht.
    Er wartete auf sie. Was ihr, wie sie voller Freude dachte, außerordentlich gefiel.
    Wie immer begann ihr Herz zu rasen, und sie musste sich beherrschen, sonst wäre sie das letzte Stück des Weges bis zum Eingangstor gerannt.
    Sobald sie durch die Tür trat, vernahm sie seine Stimme. »Ich bin in der Küche.«
    Nun, war das nicht wirklich heimelig, dachte sie, von ihrer beider Benehmen amüsiert. Das Frauchen kam spät abends von der Arbeit, und der Mann saß wartend in der Küche. Es war, als spielten sie Familie, dachte sie und versuchte, sich keine
Gedanken darüber zu machen, dass dieses Spiel ganz sicher nicht von langer Dauer war.
    Er stand wirklich am Herd. Wie er bereits bewiesen hatte, konnte er tatsächlich kochen. Was er jedoch nicht zur Gewohnheit werden ließ.
    »Möchtest du auch ein bisschen Suppe?« Er rührte in dem kleinen Topf und schnupperte. »Ist nur aus der Dose, aber sicher essbar. Ich habe den ganzen Abend am Telefon gehangen, und so habe ich das Abendessen ganz einfach verpasst.«
    »Danke, nein. Ich habe eine Portion von Shawns Lasagne genossen, die ganz sicher besser war als das, was du gleich essen wirst. Wenn du angerufen hättest, hätte ich dir welche mitgebracht.«
    »Daran habe ich ganz einfach nicht gedacht.« Er holte eine Schale aus dem Wandschrank. Ein Blick auf Darcy genügte, und am liebsten hätte er sie umgehend gepackt. »Du kommst später als gewöhnlich«, sagte er mit möglichst beiläufiger Stimme, während sie eine Tüte über die Anrichte schob. »Ich war mir nicht sicher, dass du überhaupt noch kommst.«
    »Wir hatten ungewöhnlich viel zu tun. Wobei es eigentlich nicht weiter ungewöhnlich war«, verbesserte sie sich und ließ ihre vom Tragen der Tabletts schmerzenden Schultern kreisen. »Schließlich war der Laden diese Woche jeden Abend voll. Aidan will, dass Shawn sich eine Küchenhilfe nimmt, und man könnte meinen, er hätte mit diesem Vorschlag Shawns Männlichkeit in Frage gestellt. Shawn hat sich furchtbar aufgeregt, und als ich eben ging, hat er immer noch getobt.«
    »Aidan bräuchte selbst Verstärkung an der Theke.«
    »Tja, ich werde ihm das ganz bestimmt nicht sagen, denn sicher reagiert er dann ebenso wie Shawn, und ich bin nicht wild darauf, dass er mir aus gekränkter Eitelkeit den Kopf abreißt.«
    Sie griff nach dem Kessel, während Trevor, an die Anrichte gelehnt, seine Suppe löffelte. »Ich werde einen Tee trinken, um
dir Gesellschaft zu leisten. Vielleicht hättest du das, was ich in der Tüte habe, ja gerne als Nachspeise zu deiner wunderbaren Suppe?«
    »Was ist es denn?«
    Lächelnd goss sie Wasser in den Kessel. Trevor stellte seine Schale auf den Tisch, spähte in die Tüte, und als seine Hand gierig wie die eines kleinen Jungen auf der Jagd nach einem Frosch nach vorn schoss, lachte sie fröhlich auf.
    »Doughnuts?«
    »Wir konnten einfach nicht länger mit ansehen, wie du derart traurig durch die Gegend läufst.« Zufrieden mit seiner Reaktion, stellte sie den Kessel auf den Herd. »Shawn hat sie gemacht. Nicht, dass du denkst, ich hätte mich als Bäckerin versucht  – ich kann dir versichern, das ist dein großes Glück. Mit der ersten Ladung war er nicht zufrieden, sonst hättest du schon vor ein paar Tagen welche zum Frühstück gekriegt. Aber mit denen hier war er zufrieden, also denke ich, dass sie dir sicher schmecken.«
    Die in Plastik gewickelten Teilchen in der Hand, stand Trevor völlig reglos da und starrte sie an. Es war einfach lächerlich, aber diese nette Geste rief derart warme, zärtliche Gefühle in ihm wach, dass er sich mit einem Scherz dagegen wehrte.
    »Und gleich ein ganzes Dutzend. Ich schätze, dann stehe ich jetzt mit zwölfhundert bei dir in der Kreide.«
    Sie drehte sich verwundert um, doch dann verzog sie ihren Mund zu einem gut gelaunten Grinsen. »Pro Doughnut hundert Dollar. Daran hatte ich gar nicht mehr gedacht. Verdammt, ich nehme an, ich muss mit meinem Bruder teilen.« Sie tätschelte Trevor begütigend die Wange und wandte sich wieder ihrem Kessel zu. »Tja, aber diesmal gibt’s die Dinger gratis. Ich dachte ganz einfach, es würde dir gefallen,

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