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Kinder des Sturms

Kinder des Sturms

Titel: Kinder des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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Lerche trällerte: »... und dann erzähl ich meiner Ma, dass die Jungs die Mädchen nie in Ruhe lassen können.«
    Nein, dachte Trevor, dieses Mädchen hatte sicher nie in seinem Leben Ruhe vor den Jungs gehabt. Er selbst verspürte das innige Bedürfnis, sie an den Haaren zu ziehen – wenn auch nicht auf die spielerische Art, wie sie das Lied beschwor. Nein, er wollte es mit beiden Händen packen, gewaltsam nach hinten ziehen und sich an ihren Lippen gütlich tun, bis sie kaum noch Luft bekam.
    Sicher würden Tausende von Männern derart auf sie reagieren. Die Vorstellung weckte seinen unternehmerischen Ehrgeiz, auch wenn sie ihn persönlich störte. Da seine Eifersucht
ihm das Gefühl gab, sich lächerlich zu machen, sah er das Ganze lieber als eine Art Geschäft.
    Als das Lied vorbei war, streckte sie die Arme aus, packte Shawn beim Kragen, zerrte ihn halb über den Tresen und gab ihm einen geräuschvollen Kuss. »Hornochse«, erklärte sie mit unüberhörbar liebevoller Stimme.
    »Xanthippe.«
    »Ich brauche dreimal Fish and Chips, zweimal Eintopf und zwei von deinen Bierpasteten. Also sieh lieber zu, dass du zurück in die Küche kommst, wo du schließlich hingehörst.« Geistesabwesend strich sie mit der Hand über Trevors Schulter und wandte sich an Aidan. »Von dir brauche ich jeweils drei Gläser Guinness und Harp, ein Glas Smithwick’s und zwei Cola. Eine Cola ist für Connor, sie wird also nicht bezahlt. Darf ich?«, fragte sie Trevor, hob sein Glas an ihre Lippen und nippte vorsichtig daran.
    »Nehmen Sie Bestellungen entgegen?«
    »Hm. Das ist schließlich mein Job.«
    »Singen Sie noch einmal.«
    »Oh, irgendwann vor Ende des Abends singe ich ganz bestimmt noch mal ein Lied.« Sie stellte die von Aidan bereiteten Getränke schwungvoll auf ihr Tablett.
    »Nein, jetzt.« Er zog einen Zwanzig-Pfund-Schein aus der Tasche und hielt ihn in die Luft. »Und zwar eine Ballade.«
    Ihr Blick wanderte von seinem Gesicht in Richtung des Scheines und dann wieder zurück. »Das ist ziemlich viel Trinkgeld für ein Lied.«
    »Falls Sie es vergessen haben, ich kann es mir leisten.«
    »Das habe ich ganz sicher nicht vergessen.« Sie streckte die Hand nach dem Geldschein aus und kniff die Augen zusammen, als er ihn zurückzog.
    »Erst müssen Sie singen.«
    Sie erwog, ihm einfach den Rücken zuzukehren, aber zwanzig Pfund waren eine Menge Geld, und schließlich sang
sie gerne. Also stimmte sie, während sie ihr Tablett nahm, lächelnd ein neues Lied an.
    All ihr jungen, hübschen Dinger,
die ihr gerade frisch erblüht,
hebt stets mahnend eure Finger,
wenn ein Mann sich allzu sehr um eure Zuneigung bemüht.
    Mit einem Augenzwinkern drückte sie dem errötenden Connor seine Cola in die Hand und brachte auch die übrigen Getränke an die jeweiligen Tische, ohne dass sie dabei ihr anrührendes Lied über den Verlust der Unschuld einer jungen Maid auch nur einmal unterbrach. Die Gespräche der Umsitzenden verstummten, und einigen der Gäste entfuhren leise, wehmütige Seufzer. Da er sie bezahlte, ging sie am Ende ihres Lieds zurück zu Trevor an die Theke und sang die letzten Zeilen ausschließlich für ihn.
    Zufriedenheit blitzte in ihren Augen, als einige Besucher lautstark applaudierten und sie ihm den Geldschein aus der Hand nahm. »Für zwanzig Pfund pro Lied singe ich für Sie, so viel Sie wollen.« Dann nahm sie die von Aidan frisch gezapften Biere und verteilte sie im Raum.
    »Himmel, ich würde bereits für die Hälfte singen«, rief einer der Gäste und intonierte zum gröhlenden Gelächter seiner Freunde »Biddy Mulligan«.
    »Am Wochenende haben wir immer offizielle Konzerte«, erklärte Aidan Trevor. »Die Bands werden für ihre Auftritte vom Gallagher’s bezahlt.«
    »Ich werde ganz sicher kommen und mir ein solches Konzert anhören«, versicherte ihm Trevor, während er beobachtete, wie Darcy erst hinter den Tresen und dann weiter in die Küche ging. »Machen Sie drei jemals zusammen Musik?«
    »Shawn, Darcy und ich? Hin und wieder auf irgendwelchen ceilis und ab und zu spaßeshalber hier in unserem Pub.
Während meiner Reisen habe ich gelegentlich mit Singen mein Abendbrot verdient und dabei gelernt, dass das Leben eines Musikers ganz schön hart sein kann.«
    »Kommt darauf an, wer einen bucht.«
    Trevor blieb noch eine Stunde, nippte an seinem Pint, genoss den wunderbaren Eintopf und lauschte dem jungen Connor, der unermüdlich spielte.
    Einmal stand er auf, um einem Paar die Tür zu öffnen, das

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