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Kinder des Sturms

Kinder des Sturms

Titel: Kinder des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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sollte oder besser behielt. Sie hätte genügend Zeit gehabt, um zu ergründen, welche der beiden Möglichkeiten ihr langfristig eher zusagte.
    Tja, das war wohl die Strafe Gottes. Ein kleiner, böser Scherz des Schicksals. Sie war sich so sicher gewesen, ihr Herz unter Kontrolle halten zu können, bis sie sich entschieden hätte, ihn zu lieben oder nicht. Und nun blieb ihr urplötzlich einfach keine Wahl.
    Zum ersten Mal in ihrem Leben gehörte ihr Herz nicht mehr ihr selbst. Ein wahrhaft erschreckendes Gefühl.
    Sie biss sich auf die Knöchel. Was sollte sie nur tun? Wie sollte sie auch nur darüber nachdenken?
    Solange alles eine Art Spiel gewesen war, hatte sie kein Problem damit gehabt. Schlimmstenfalls hätte das Bewusstsein, dass ein Mann wie Trevor an einer Frau wie ihr nie ernsthaft interessiert war, ihr Ego angekratzt. Nun jedoch war es ihr wirklich wichtig.
    Und machte sie wütend.
    Denn, so dachte sie, während ihr Zorn die Panik erfolgreich verdrängte, falls er tatsächlich meinte, nur weil er eine gute Schule besucht und mehr Geld hatte, als er jemals würde ausgeben können, könnte er sich mit ihr amüsieren und sie dann einfach abservieren, hatte er sich eindeutig geirrt.
    Dieser elendige Bastard.
    Sie war in ihn verliebt, also würde sie ihn auch bekommen, sobald sie herausgefunden hatte, wie sie es am besten anstellte.
    Als sie seine Schritte auf der Treppe hörte, hob sie den Kopf, bleckte angriffslustig ihre Zähne, und es bedurfte aller Selbstbeherrschung, sich ihren Zorn nicht anmerken zu lassen und zu lächeln, als wäre nichts geschehen.

    »Geht es dir wieder besser?« Er kam durch das Zimmer, reichte ihr das Glas, und sie kostete den Weißwein.
    »Es ging mir noch nie besser«, erklärte sie und klopfte einladend neben sich auf die Matratze. »Komm, setz dich zu mir, mein Lieber, und erzähl mir von deinem Tag.«
    Ihr Ton rief Argwohn in ihm wach, doch er nahm gehorsam Platz und stieß lächelnd mit ihr an. »Am besten war das Ende.«
    Sie strich mit ihren Fingern über seinen Oberschenkel und lachte fröhlich auf. »Und wer hat gesagt, dass das bereits das Ende war?«
     
    Brenna war alles andere als begeistert, als sie bereits um neun Uhr morgens ihre Arbeit unterbrechen musste. Sie hatte abwechselnd geflucht, gezetert und geschmollt, als sie von Darcy durch den Nieselregen, der sie in leichte Nebelschwaden hüllte, den Hügel hinauf in Richtung des Gallagher’schen Hauses gezogen worden war.
    »Dafür kann Trevor mich mit Fug und Recht an die Luft setzen.«
    »Was er ganz sicher nicht tut.« Darcy verstärkte den Griff um Brennas Arm. »Außerdem hast du Anspruch auf eine Frühstückspause, denn schließlich bist du bereits seit halb sieben am Schuften, und ich beanspruche ganz sicher höchstens zwanzig Minuten deiner wertvollen Zeit.«
    »Du hättest auch einfach mit mir reden können, während ich weiterarbeite.«
    »Es handelt sich um eine Privatsache, und ich kann ja wohl kaum von Jude verlangen, dass sie bei diesem Wetter extra angewatschelt kommt.«
    »Dann sag mir wenigstens, worum es geht.«
    »Ich werde es euch beiden erzählen, also musst du dich wohl oder übel noch etwas gedulden.« Brenna war nicht gerade groß, aber es war schwierig, eine unwillige Frau gleich welcher
Größe einen Berg hinaufzuzerren, sodass Darcy sie keuchend über den schmalen Kiesweg zwischen Judes Blumenbeeten hindurch in Richtung Haustür zog.
    Ohne auch nur zu klopfen, schob sie Brenna in ihren schlammbespritzten Stiefeln vor sich in den Flur und von dort in Richtung Küche.
    Es wirkte ungemein behaglich, wie Jude und Aidan, eingehüllt in den Duft von Toast und Tee und Blumen, in Gesellschaft ihres treuen Hundes gemeinsam beim Frühstück an dem alten Holztisch saßen. Der Anblick versetzte Darcy einen Stich, und sie fragte sich, weshalb ihr nie zuvor bewusst gewesen war, wie erfüllend und intim solche ruhigen Augenblicke sein konnten.
    »Guten Morgen.« Aus reiner Freundschaft verkniff sich Jude eine Bemerkung über den von Brenna hereingeschleppten Dreck. »Möchtet ihr was essen?«
    »Nein«, erklärte Darcy, während Brenna bereits eifrig an den Tisch trat und sich ein Stück Toast aus dem Ständer nahm. »Wir sind nicht zum Essen gekommen«, fuhr sie fort und bedachte die Freundin mit einem verschwörerischen Blick. »Ich muss ungestört mit dir reden, Jude. Also verschwinde, Aidan.«
    »Ich habe noch nicht zu Ende gefrühstückt.«
    »Dann frühstücke eben im Pub weiter.« Darcy klatschte

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