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Kinder erziehen - die 101 wichtigsten Fragen und Antworten

Kinder erziehen - die 101 wichtigsten Fragen und Antworten

Titel: Kinder erziehen - die 101 wichtigsten Fragen und Antworten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Xenia Frenkel
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abgesehen davon, dass der Umgang mit Geld auch einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Leistungsbereitschaft haben kann – und damit auf den Lern- und Schulerfolg.
    Kinder sollen schon früh lernen, mit Cent und Euro umzugehen, am besten über eigenes Geld. Das Taschengeld ist kein regelmäßiges Geschenk, sondern hat eine erzieherische Aufgabe.
    Schon mit drei, vier Jahren kann man einem Kind 50 Cent geben und sagen: «Jetzt schauen wir mal, was du dafür bekommst.» Wenn es sich etwas aussucht, das zu teuer ist, kann es entscheiden, etwas Preiswerteres zu kaufen oder auf das Gewünschte zu sparen. Die eigene Entscheidung stärkt sein Selbstwertgefühl und damit die Fähigkeit, sich später gegenüber Peer Group und Werbung abzugrenzen.
    Was hilft, wenn Kinder das Geld mit vollen Händen ausgeben? Eine Möglichkeit ist, das Taschengeld zu splitten: Eine Hälfte steht zur freien Verfügung, die andere wird für kleine, notwendige Ausgaben zurückgelegt (zum Beispiel, um verlorene Radiergummis zu ersetzen). Ein Vorschuss wird nur ausnahmsweise genehmigt und muss auch wirklich verrechnet werden.
    Bei älteren Kindern kann man das Taschengeld auch per Dauerauftrag auf ein Girokonto auf Guthabenbasis einzahlen. Der Vorteil ist, dass es so etwas umständlicher ist, an das Geld heranzukommen – vorausgesetzt, man händigt seinem Kind nicht gleich auch noch eine Bankcard aus.
    Es gibt auch Eltern, die genau das umgekehrte Problem haben: Ihr Kind hortet sein Geld. Klein-Dagobert kann man ermuntern, regelmäßig einen gewissen Betrag in ein interessantes Projekt zu investieren, vielleicht in einen Fonds für bedrohte Papageien oder für ein Wüstenbewässerungsprojekt? Auf diese Weise lässt sich vermitteln, dass es klüger ist, Geld zu verwalten, statt zu horten.
    Wie viel Taschengeld sollen Kinder bekommen? Hier gehen die Meinungen weit auseinander, zu unterschiedlich sind die Einkommens- und Bedarfsverhältnisse. Die folgenden Angaben sind daher allenfalls als wöchentlicher Richtwert zu verstehen; wichtig ist, dass die Auszahlung regelmäßig und über einen längeren Zeitraum konstant erfolgt:
    * bis 5 Jahre: 50 Cent
    * 6 Jahre: ein bis zwei Euro
    * 7–8 Jahre: drei bis vier Euro
    * 9–10 Jahre: vier bis fünf Euro
    * 11–12 Jahre: sechs bis sieben Euro
    * 13–15 Jahre: 35 bis 50 Euro pro Monat; etwas mehr, wenn auch Kleidung davon finanziert werden soll.
    Ab dem 13. Lebensjahr sollten Kinder kleine Bankgeschäfte selbständig tätigen. Ein Girokonto oder Sparbuch ist ein guter Anfang. Und wenn vom Taschengeld Zigaretten oder Alkohol finanziert werden? Besser als Strafen und Taschengeldentzug istein Deal: «Für jeden Tag, an dem du nicht rauchst, lege ich den Betrag x auf dein Sparbuch.» Natürlich kann es passieren, dass man angelogen wird, aber die meisten Heranwachsenden sehen die Sache sportlich und halten sich an die Abmachung.
    Übrigens: Es gibt kein Gesetz, das Eltern die Auszahlung von Taschengeld vorschreibt. Auch das Kindergeld gehört nicht den Kindern, sondern ist eine staatliche Leistung für Eltern.
32 Süßes und Pommes – muss es dauernd Streit ums Essen geben?
    Kinder entdecken sehr bald, dass es ihre eigene Entscheidung ist, ob und wann sie essen wollen. Einen Streit darüber können Eltern eigentlich nur verlieren. Deshalb empfiehlt es sich, beim Thema Essen auf Kooperation setzen. Vor allem aber sollte deutlich werden, dass die Zeit bei Tisch ein erfreuliches Ereignis ist, das alle Familienmitglieder genießen können – auch kleine Suppenkasper. Am besten bleibt man gelassen, wenn Kinder mäkelige Esser sind. In aller Regel legt sich das irgendwann, und umso eher, je mehr man sich darauf konzentriert, gemeinsam einen wöchentlichen Essensplan aufzustellen, einzukaufen und gesund zu kochen.
    Eine Regel, die früh eingeführt werden kann, ist: Alles, was auf dem Tisch steht, wird einmal probiert, nicht nur die Nudeln, auch das Gemüse. Ein Teelöffel genügt erst mal. Stellt das Kind dann fest, dass es ihm nicht schmeckt, kann man sagen: «Das ist in Ordnung. Jetzt musst du warten, bis wir gegessen haben. Vielleicht möchtest du später noch von dem Obstsalat.» Das gekochte Gericht gegen den Fruchtjoghurt aus dem Kühlschrank umtauschen, das geht höchstens im Ausnahmefall. Keine Sorge, das Kind verhungert nicht! Eltern dürfen ruhig auf die nächste Mahlzeit setzen. Damit zwischendurch nicht ständig nach Schokolade und Keksen gequengelt wird, sollte Süßes überhaupt nicht im

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