Kindergärtner küssen besser! - GESAMTAUSGABE - Liebesroman (German Edition)
langsam in Bens Büro umher und sichtete die Papiere, die auf dem Schreibtisch und den Aktenschränken abgelegt waren: Unterlagen von aktuellen Gerichtsfällen, Rechercheakten, Vorladungen zu Gerichtsterminen. Alles abgelegt nach einem System, welches wohl nur die persönliche Sekretärin kannte. Ben ließ sich alle notwendigen Papiere von ihr oder von einem der Junioranwälte zusammenstellen, nach den Verhandlungen oder Sitzungen auch wieder abheften und archivieren.
Hm, nichts von Interesse dabei.
Stopp! Die oberste Schublade des Aktenschrankes war mit mehreren Schlagworten beschriftet, darunter Persönliche Buchhaltung, Smith-Meyer .
Rebecca öffnete sie und blätterte durch die Aktenmappen. Auf einem Register stand Kreditkartenabrechnung − priv/DinClub , sie zog den Folder heraus und legte ihn auf den Schrank. Ein kurzer Blick auf die ersten Blätter: Restaurantrechnungen, Einkauf im Golfshop, Bücher, eine Hotelrechnung − ah, die war mehrere Monate alt, damals waren sie gemeinsam in den Adirondacks gewesen.
Das bringt leider nichts! Hier gibt’s nichts zu finden ... , zuckte Pam mit den Schultern.
Hinter ihr maulte Abigail: Schnüffeln in seinen privaten Unterlagen! Gratulation, du bist ganz unten angekommen!
Das nächste Register war beschriftet mit Kreditkartenabrechnung − priv/AmEx . Wieder nahm sie die Mappe heraus, das oberste Blatt trug ein Datum von voriger Woche. Eine neue Abrechnung!
Kurz schaute Rebecca zur Tür, aber alles war ruhig. Sie ließ ihre Augen über die Liste der angeführten Positionen wandern. Erneut einig e belanglose Ausgaben, sie blieb bei der Zahl 15.000 hängen. Vor der Zahl stand ProSpy Obs, davor ein Datum. Das war eine Woche, bevor sie mit Markus den Ausflug zur Hütte in Vermont gemacht hatte. Drei Zeilen darunter noch eine Zahlung an ProSpy Obs : 17.342 Dollar. Am Tag der Festnahme am Black Bear Pond.
Ihr Herz schlug wie verrückt. Das konnte kein Zufall sein! Oder doch?
Geräusche vor der Tür. Schnell packte Rebecca die Mappe in den Schrank, schloss leise die Schublade, das Telefon presste sie wieder an ihr Ohr.
»Alright, Mister Dewington, dann sehen wir uns nächste Woche ... Wie bitte? ... Natürlich werden wir das zu ihrer vollsten Zufriedenheit erledigen! ... Alles klar. Good bye and have a nice day!«
Rebecca setzte sich auf die Couch, in diesem Moment steckte die Sekretärin ihre Föhnwelle zur Tür herein: »Ben hat eben angerufen ... Ich meine, Mister Smith-Meyer! Er wird in zwanzig Minuten hier sein, ich soll Ihnen sagen, dass Sie inzwischen ...«
Rebecca stopfte hastig ihre Unterlagen in die Handtasche: »So viel Zeit habe ich nicht, sagen Sie ihm bitte, dass wir uns am Abend sehen ...«
Schweigen.
»Okay?«
Die junge Frau s tierte die Verlobte ihres Chefs verwirrt an.
Rebecca drängte sich an ihr vorbei durch die Tür, sie hastete zum Fahrstuhl.
Mit Ben zu reden hatte jetzt keinen Sinn. Zuerst mussten die Fakten geklärt werden.
Ihr Gesicht brannte, die Finger juckten vor Kampfeslust.
Im Aufzug sprach sie mit tiefer Stimme: »I’ll be back!«
Zum ersten Mal seit vielen Tagen musste sie herzhaft lachen.
67.
In der Wohnung warf sie die Tasche achtlos auf die Couch, nahm sich das Notebook und setzte sich damit an den Esstisch.
Wenige Klicks, schon hatte sie die Homepage gefunden:
Pro Spy Observations
Professionell. Diskret. Gründlich. Schnell.
Sie brauchen Informationen, wir liefern sie.
Ist es machbar − sind wir die Richtigen!
Darunter eine Telefonnummer und eine E-Mail-Adresse. Das war die ganze Seite, keine weiteren Angaben.
Sie war sich sicher, dass die Information, dass sie mit Markus in den einsamen Bergen von Vermont unterwegs war und dort Sex ha tte, von diesen Leuten stammte. Ben hatte sie engagiert. Pro Spy hatte sie und Markus bereits seit Tagen überwacht. Anders konnte das nicht gewesen sein.
Kopflos lief sie durch die Wohnung, in das Schlafzimmer, in die Küche, dann wieder zurück in die Wohnlandschaft. Ben würde das niemals zugeben!
Sie tippte eine Nummer in ihr Mobiltelefon.
»Rebecca! Wie geht es Ihnen? Ich höre, dass wieder alles in Ordnung ist bei Ihnen und Ben, das freut mich!«
»Hi, P. J. Ich störe Sie nur kurz«, antwortete Rebecca mit gepresster Stimme. »Ich brauche folgende Information: Wer hat Sie über die Fotos informiert? ... Ich meine die ... äh ... Nacktbilder von mir in den Medien ...«
Sie hörte ein überlegenes Lächeln im Telefon, leise aber doch
Weitere Kostenlose Bücher