Kindergärtner küssen besser! - GESAMTAUSGABE - Liebesroman (German Edition)
...
»Opa Theo!«, rief Markus erstaunt aus.
Rasch sprang er zu dem alten Mann, der fast vom Motorrad gefallen wäre, als er mühsam herunterkletterte.
»Ich muss mir dir reden, Jungchen!« Theo schüttelte Markus die Hand. »Und diesmal bist du still , und hörst mir zu, bis ich fertig bin!«
Stumm nickte Markus. Er lauschte aufmerksam, während der Alte erzählte.
Der Regen prasselte unerbittlich herunter, der Bandana-Mann gab einem der Männer ein Zeichen mit den Augen, daraufhin fischte dieser einen Regenschirm hervor und hielt ihn über Theo.
78.
Markus war wütend, wie schon lange nicht mehr. Noch niemals in seinem Leben war ein derartig mieses Spiel mit ihm getrieben worden. Konnte diese Geschichte wirklich wahr sein? Rebeccas Großvater schwor bei allem, was ihm heilig war, dass dem so sei.
Dieser Ben hatte Glück, dass er tausende Meilen entfernt war, sonst hätte er ihn in der Luft zerrissen!
Elke hingegen war greifbar. Markus bat die Hells Angels, ihn zum Industriepark auf der anderen Seite der Stadt zu bringen, wo Elkes Firma ansässig war. Er musste sie zur Rede stellen. Sofort!
***
Eigentlich durfte der Portier keine betriebsfremde Person in das Gebäude lassen, zu heikel waren die aktuellen Projekte der Computerfirma, da durfte Spionage keine Chance haben.
Allerdings war der arme Mann augenblicklich überfordert, als dreißig finster dreinblickende Motorradfahrer vor seinem Empfangstisch auftauchten und ihn umringten.
In dem Tumult bekam er nicht mit, wie Markus zu den Fahrstühlen eilte, um in den vierzehnten Stock zu gelangen.
Ohne anzuklopfen, stürmte Markus in Elkes Büro.
Die Blondine saß gerade mit einem Geschäftspartner am Verhandlungstisch, vor ihnen ausgebreitet lagen einige Unterlagen, dazwischen standen zwei Tassen Kaffee.
»Bitte lassen Sie uns einen Moment alleine!«, sagte er zu dem Anzugträger.
Der Mann wollte etwas erwidern, doch als er in die glühenden Augen des Kindergärtners blickte, schrumpfte sein Selbstbewusstsein auf ein Minimum zusammen. Er stand ohne Widerrede auf und verließ den Raum.
»Liebling!«, säuselte Elke. »Um Himmels willen, was ist los?«
Markus fegte die Papiere vom Tisch, er funkelte sie an: »Ich weiß alles! Du hast mich betrogen! Du und dieser Ben! Ihr habt gemeinsame Sache gemacht, seid verantwortlich für diese Scheiße in Amerika! Du hast die Bilder von Becky geklaut, hast unsere Facebook-Konten geknackt!«
»Was für ein Unsinn ... !«, wehrte Elke sich energisch.
Doch Markus ließ sie nicht zu Wort kommen: »Was hast du mit den E-Mails, den Briefen und SMS von Becky gemacht? Das warst doch auch du, oder?«
Die Gesichtszüge der jungen Frau versteinerten, sie fühlte sich sichtlich in die Ecke gedrängt: »Hat dir diese Ami-Tusse das eingeredet? Glaubst du ihr wirklich, nach allem, was sie ...«
»Hör doch auf mit diesen Lügen! Ich habe Beweise! Gib doch endlich alles zu!«
Elke schlug mit beiden Händen auf den Tisch, sie schrie ihn an: »Ja, ich habe die Nacktbilder dieser blöden Schlampe ins Netz gestellt! Na und? Ich lasse nicht zu, dass sie mir dich und Emmi wegnimmt! Nicht so eine! Eine reiche Schnepfe, die jeden haben kann! Sei doch froh, dass ich um dich kämpfe! Ich musste zusehen, wie du dich für Lori entschieden hast, wie du mich verschmäht hast! Jetzt habe ich dich endlich für mich, ich gebe dich nicht mehr her! Die liebt dich nicht so, wie ich dich liebe!«
»Und die E-Mails?«
»Habe ich abgefangen, genauso wie ich dein Telefon für ihre Nummer habe sperren lassen, für sowas reicht ein Anruf bei deinem Telefonanbieter. Soll ich zusehen, wie die dich manipuliert? Die ist dir doch über!«
Markus glaubte, sein Schädel würde explodieren, gleichzeitig gab der Boden unter ihm nach. Seine Fäuste wollten etwas zertrümmern, wollten am liebsten auf Elke einprügeln. Aber er widerstand diesem animalischen Verlangen, zwang seine Arme an den Körper, senkte den Blick.
Elke trat zu ihm, sie legte eine Hand auf seine Schulter. »Verzeih mir, ich wollte doch nur das Beste für dich und Emmi! Für uns!«
Langsam drehte er sich zu ihr, blickte ihr in die Augen.
Ohne weitere Worte drehte er sich um, ging hinaus und schloss leise die Tür hinter sich.
In der Eingangshalle der Firma blickte Theo neugierig zu Markus.
Dieser nickte: »Ich muss sofort zu Becky! Wo ist sie? Im Hotel?«
»Nein, sie ist heute Morgen weggefahren; sie wollte alleine sein, sagte mir aber nicht, wohin sie
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