Kindergärtner küssen besser! - GESAMTAUSGABE - Liebesroman (German Edition)
lassen. Manche Geschäfte konnte man nur einmal im Le ben abschließen, sagte ihr Vater. Wie recht er doch hatte. Rebecca wischte sich mit einem Handtuch über die Augen, und bevor sie in die Dusche trat, nahm sie ihr Mobiltelefon zur Hand.
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Ich würde dich gerne wiedersehen! Miss you! *kisses*
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9.
»Jetzt komm endlich, Becky!«, schrie Ben. »Ich dachte, du bist schon längst fertig!«
Rebeccas Verlobter saß im Chevrolet, das Verdeck war geöffnet ; der kraftvolle Motor brummte.
Sie stand vor dem Spiegel und seufzte. Cocktail-Parties waren doch immer genau dein Ding! Ja, das waren sie. Waren! Sie dachte an Markus, seine Unbekümmertheit, wie sie nackt bei einem Drink am Fluss gesessen hatten. Die Party heute Abend würde genau das Gegenteil davon sein.
»Kurze n Moment noch!« Sie zog den Lippenstift nach, zupfte an dem bunt gestreiften Kleid und lief zur Tür hinaus.
Die Party war der reine Horror, ganz, wie sie es erwartet hatte. Steife Menschen standen mit gekünsteltem Lächeln in Gruppen zusammen und betrieben gezwungene Konversation.
»Hi , Mister Smith-Meyer!«, sagte ein älterer Herr und streckte Ben die Hand entgegen. Danach wandte er sich an die Dame zu seiner Rechten: »Darling, das ist Benjamin Smith-Meyer, der Rechtsanwalt von Bob.«
»Was für eine Freude, Sie bei uns zu haben!«, äußerte die Frau. »Eine reizende Gattin haben Sie, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf!« Sie reichte Rebecca die Hand.
» Verlobte!«, sagte Ben stolz und lächelte selbstsicher.
Becky mühte sich ein freundliches Gesicht ab und nickte höflich. Wie sollte sie diesen Abend nur überstehen?
Der ältere Herr zwinkerte Ben zu: »Wie ich höre, sind Sie am Fall Wesley gegen die Finney Cooperation knapp am Abschluss?«
» Yes, dauert nicht mehr lange«, Ben nickte zufrieden. »Der Knabe wird zahlen müssen, bis er nicht mehr weiß, wie seine Großmutter heißt.«
»Verdammte Umweltaktivisten! Wenn es nach denen ginge, würde die Wirtschaft ohne großes Aufsehen untergehen.« Der Alte schüttelte den Kopf. »Es gab ein paar lästige Zeugen, wie haben Sie denn ...?«
Ben rieb Daumen und Zeigefinger der rechten Hand aneinander.
S ein Gesprächspartner nickte: »Also die üblichen, unwiderstehlichen Argumente!«
Die beiden Männer lachten laut .
Rebecca fiel auf, wie dämlich ihr Verlobter wieherte. Zu Beginn ihrer Beziehung hatte sie das als süß empfunden, später als lustig und schließlich als peinlich. Jetzt hielt sie es für verabscheuenswürdig.
Sie musterte seine gescheitelten Haare und seinen fein säuberlich gestutzten Henriquatre, beides raffiniert blond gefärbt, jedoch nicht raffiniert genug, um bei genauer Betrachtung unentdeckt zu bleiben. Ben besuchte zweimal die Woche seinen italienischen Friseur und bildete sich ein, durch diese Maßnahme um mindestens zehn Jahre jünger zu wirken. Wahrscheinlich war das sogar der Fall. Mit seinem weißen Leinenanzug und den Segelschuhen sah er genau nach dem aus, was er war: ein erfolgreicher Strafverteidiger auf der Höhe seiner Karriere, den nichts und niemand aus der Bahn werfen konnte. Schon jetzt war er Seniorpartner bei Worthingson & Smith-Meyer, bald würde er in der Firma ganz alleine das Sagen haben. Die Folge würde eine nochmalige Vervielfachung des jetzt schon üppigen Gehaltes sein.
Rebecca roch sein intensives Aftershave, herb und holzig. Aufdringlich. Markus verwendete weder Rasierwasser noch Parfum. Zumindest nicht während der zwei Tage, als sie mit ihm zusammen gewesen war. Sein Duft war männlich gewesen, nach Natur, nach unerlaubten Abenteuern und nach unverblümter Lust.
»Wie waren die Männer in Deutschland? Blonde, maskuline Hünen, oder doch eher griesgrämige Krautfresser?«, sagte der ältere Herr zu Rebecca und klopfte Ben lachend auf die Schultern.
»Äh, wie bitte?« Sie fühlte sich ertappt. »Sorry, ich war in Gedanken eben ganz woanders.«
Der Mann nickte Ben mit vielsagendem Blick zu, dann sagte er zu ihr: »Bitte entschuldigen Sie! Eine Dame, die sicherlich bereits bei den schönsten Hochzeitsvorbereitungen ist, sollte ein alter Flegel, wie ich, nicht mit derartig ungehörigen Scherzen behelligen.«
Hochzeitsvorbereitungen? Wohl eher das Gegenteil! Rebecca bemühte sich um ein charmantes Lächeln und bat Ben: »Würdest du mir wohl ein Glas Champagner organisieren, Darling?«
Sieh mal, wie Ben die Party genießt! Er hoppelt von einer Gruppe zur
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