Kinderkrankheiten von A–Z
oder nähen Sie einen Overall aus Baumwolle, von dessen Handschuhen bunte Gesichter lachen? Das verleitet zum Spielen und lenkt vom Kratzen ab.
Hautpflege
Reinigung
Der Begriff des Säureschutzmantels der Haut ist mittlerweile anerkannt und viele Pflegeprodukte sind auf dieses saure Milieu (pH 5, 5) eingestellt. Doch es gibt auch recht gute Pflegeprodukte, die den Körper über die Haut entsäuern sollen (z. B. Siriderma®-Pflegeserie). Die Erfahrungen in der Praxis sind hiermit teils recht gut. Sollten Sie noch nicht Ihr Pflegeoptimum gefunden haben, lohnt sich ein Versuch. Duschen trocknet die Haut weniger aus als Baden. Für Vollbäder gilt daher: nicht mehr als einmal wöchentlich, kurz und mit einer Wassertemperatur nicht über 38 °C. Rückfettende Badezusätze aus der Apotheke oder ein Schuss Oliven-, Mandel- oder Leinöl wirken dem Austrocknen der Haut entgegen.
Nach dem Baden oder Duschen wird die Haut kurz kühl abgebraust und vorsichtig, aber ausgiebig trocken getupft. Die betroffenen Hautstellen werden dünn mit einer fettreichen Salbe eingecremt.
Salben & Co.
Die Haut Ihres Kindes braucht häufige Pflege – sie sollte mit einer rückfettenden Salbe oder Lotion mindestens morgens und abends, besser häufiger eingecremt werden. Geben Sie Ihrem Kind eine kleine Cremedose für unterwegs mit und halten Sie es dazu an, sich zwischendurch immer mal wieder einzucremen. Ganz nebenbei fördert dies auch seinen aktiven Umgang mit der Krankheit.
Im akuten Stadium haften fetthaltige Salben nicht auf den nässenden Stellen. Benutzen Sie deshalb stattdessen wasserhaltige Lotionen oder Gel.
Verwenden Sie nur Körper- und Hautpflegemittel ohne synthetische Zusatzstoffe wie Konservierungs-, Farb- und Duftmittel. Auch ätherische Öle und Kräuterzusätze wie Kamille können das Hautbild verschlechtern.
Schwimmen
Chloriertes Wasser in Schwimmbädern gut abduschen, bei offenen Stellen ist Schwimmen ganz tabu.
AUS DER FORSCHUNG
Pflanzencreme – Wolf im Schafspelz?
Viele Eltern lehnen es ab, bei ihren Kindern Kortisonsalbe zu verwenden, schließlich kann diese bei längerer Anwendung die Haut ausdünnen. Stattdessen stehen pflanzliche Produkte hoch im Kurs. Aber: Nicht alles, was als natürlich verkauft wird, hält was es verspricht. In Großbritannien wurden 24 Pflanzencremes, die laut Mundpropaganda besonders gut bei Neurodermitis wirkten, auf ihre Inhaltsstoffe getestet: 20 davon enthielten Kortison in zum Teil recht hohen Dosen. Und dies, ohne dass davon auf der Verpackung ein Wort erwähnt worden wäre. [ 151 ] Deshalb: Kaufen Sie nur Produkte, bei denen die Inhaltsstoffe auf der Packung aufgelistet sind.
Niedriger Blutdruck
Andere Bezeichnung: (arterielle) Hypotonie Besonders in Zeiten mit großen Wachstumsschüben ist der Kreislauf manchmal so gefordert, dass die Blutdruckregulation hinterher hinkt. Deshalb sackt vor allem während der Pubertät der Blutdruck immer mal ab.
Auch wenn ein niedriger Blutdruck selten krankhaft ist, ist er ganz schön lästig. Betroffen sind vor allem schlanke Jugendliche, Mädchen häufiger als Jungen. Der niedrige Blutdruck macht sich meist als Orthostase- Syndrom (oder auch »orthostatische Dysregulation «) bemerkbar, bei dem es nach längerem Stehen, bei plötzlichem Aufstehen oder beim Pressen während des Stuhlgangs zu Schwindel oder Schwarzwerden vor den Augen kommt. In ausgeprägten Fällen wird das Kind kurz bewusstlos. Ursache ist eine kurzfristige, mangelnde Durchblutung der Organe und insbesondere des Gehirns durch den schnellen Blutdruckabfall. Die Kreislaufregulation erfolgt dann mit kurzer Verzögerung; die Symptome bilden sich innerhalb kurzer Zeit ohne Folgen zurück. Schneller geht es, wenn sich das Kind hinlegt und die Beine etwas anhebt.
Selten ist ein niedriger Blutdruck Ausdruck einer Blutarmut (→ S. 99 ), eines Herzfehlers, von Hormonstörungen oder eines Schock mit Kreislaufkollaps bei einer Blutvergiftung (→ S. 103 ), der Schwindel (→ S. 347 ) kann auch durch eine Störung des Gleichgewichtsorgans im Innenohr entstehen.
HAUPTSYMPTOME
Mir wird so schummerig
Besonders morgens kommen die Kinder schwer in Gang, fühlen sich müde und neigen zu kalten Füßen und Händen.
Beim Orthostase-Syndrom treten beim Aufstehen und nach längerem Stehen vor allem bei Hitze Flimmern (»Sternchen sehen«) oder Schwarzwerden vor den Augen, Schwindel oder ein Pfeifen im Ohr auf. Das Kind ist evtl. blass und schwitzt. In ausgeprägten Fällen wird es kurz
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