Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kinderkrankheiten von A–Z

Kinderkrankheiten von A–Z

Titel: Kinderkrankheiten von A–Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. med. Isabella und Christian Schellenberg
Vom Netzwerk:
Eltern schier in den Wahnsinn. Trotz allem: Räumen Sie Ihrem Kind innerhalb der Familie keine Sonderstellung ein, insbesondere wenn andere Geschwister da sind. Integrieren Sie die Basispflegemaßnahmen (→  S. 292 ) in den Tagesablauf und lassen Sie genügend Raum für »normale« andere Tätigkeiten. Setzen Sie Grenzen und lehren Sie Ihr Kind, Juckreiz und Kratzen nicht als Erpressungsmittel zu benutzen.
Was Sie für Ihr Kind tun können
    Die Behandlung der Neurodermitis bleibt immer schwierig, egal, ob schul- oder alternativmedizinische Schwerpunkte gesetzt werden. Es gibt kein Patentrezept – vieles muss individuell ausprobiert und angepasst werden. Das erfordert Geduld und Durchhaltevermögen.
    Haben Sie den Verdacht, Ihr Kind leidet an einer Neurodermitis, sollten Sie auf jeden Fall zu einem Arzt gehen, der Erfahrung mit Hauterkrankungen und Allergien besitzt. Besonders im akuten Schub muss der Teufelskreis aus Juckreiz und Kratzen durchbrochen werden. Das therapeutische Konzept besteht aus mehreren Säulen:
Ursachenforschung: Individuelle Auslöser finden – so lassen sich vorbeugende Maßnahmen besonders effektiv einsetzen.
Vorbeugung: Akute Schübe verringern, möglichen Verschlechterungen entgegenwirken – ein wichtiges Hilfsmittel ist, auslösende Faktoren zu vermeiden.
Behandlung: Einen individuellen Behandlungsplan erstellen und im Verlauf immer wieder neu anpassen.
Begleitung: Unterstützung durch Fachleute – denn Psyche und Haut hängen zusammen.
    Sie können sehr viel dazu beitragen, dass es Ihrem Kind besser geht. Die Basispflege (→  S. 292 ) dient dazu, die empfindliche Haut bei Neurodermitis zu umsorgen und ihre Anfälligkeit für Irritationen zu vermindern. Ihr kommt ein großer Stellenwert zu, da eine gut gepflegte Haut deutlich weniger Beschwerden macht.
    Die anderen Maßnahmen helfen, die Beschwerden zu lindern. So werden in der Schulmedizin verschiedene Medikamente eingesetzt, die den Juckreiz dämpfen, der Entzündung entgegenwirken und Hautinfektionen eindämmen. Bekannt und berüchtigt, aber im akuten Fall sehr gut entzündungshemmend, ist Kortison. Als »Dauerlösung« ist es jedoch aufgrund seiner Nebenwirkungen nicht geeignet. Neuere Medikamente wie Tacrolimus oder Pimecrolimus wirken gezielt dämpfend auf das Immunsystem, ohne die starken Nebenwirkungen der Kortisonpräparate zu haben. Allerdings sind sie teurer und die mögliche Erhöhung des Hautkrebsrisikos wird derzeit noch kontrovers diskutiert. Daneben helfen spezielle Kuren (z. B. als Lichttherapie oder Klimatherapie am Meer), mit der Krankheit umzugehen und Beschwerden zu mildern.
Heilpflanzen, Wasser & Wickel
    Heilpflanzen helfen gegen Juckreiz und Entzündungen. Alle Heilpflanzen erhalten Sie in der Apotheke oder einer gut sortierten Drogerie. Grundsätzlich sollten Sie feuchte Hautausschläge feucht und trockene Ekzeme trocken oder austrocknend behandeln.
    Feuchte Umschläge und Gele Diese kühlen die Haut im akuten Stadium – oder geben Sie Ihrem Kind eine Pflanzenspritze mit Eiswasser zum Besprühen. So macht die Krankheit wenigstens etwas Spaß.
    Umschläge und Bäder gegen den Juckreiz Die folgenden Substanzen wirken zusammenziehend und bessern so Entzündungen und Juckreiz, insbesondere bei nässenden Ausschlägen.
Schwarzer und Grüner Tee: Für Spülungen, Umschläge oder Waschungen mehrmals täglich kochen Sie 1 Esslöffel Teeblätter eine Viertelstunde lang in 250 ml Wasser auf und lassen den Sud abkühlen. Auch ausgekochte Schwarzteebeutel lassen sich im abgekühlten, noch feuchtenZustand gut auf betroffene Hautstellen legen, evtl. mit einem Wickel oder einer Binde locker fixiert.
Eichenrinde: Kochen Sie 1–2 Esslöffel fein geschnittene Eichenrinde 10 Minuten in 1 l Wasser. Den abgeseihten, abgekühlten Sud geben Sie zum Badewasser oder legen ihn als Kompresse auf nässende Ekzeme auf. Achtung: Nicht bei Kindern unter 2 Jahren und nicht länger als 2 Wochen am Stück anwenden (trocknet stark aus). Eichenrinde färbt hartnäckig, deshalb säubern Sie die Badewanne am besten sofort mit Zitronensaft.
Haferstroh: Haferstrohextrakt riecht zwar nicht besonders, wirkt aber gut. Er kann entweder als Fertigpräparat in der Apotheke erworben (100 ml für ein Vollbad) oder selbst zubereitet werden (50–100 g mit 2 l Wasser eine halbe Stunde kochen und den Sud zum lauwarmen Badewasser geben; einmal täglich etwa 10 Minuten baden).
Schachtelhalmkraut: Probieren Sie einen Sud (100 g in 2 l Wasser 5 Minuten kochen

Weitere Kostenlose Bücher