Kinderkrankheiten von A–Z

Wasser, der auf die Haut aufgetragen wird, empfohlen.
    Bei der Gürtelrose kann zur Unterstützung der ärztlichen Behandlung Nr. 8 Natrium chloratum viertelstündlich als Tablette eingenommen oder als Salbe auf die Haut aufgetragen werden.
Und sonst
    Windpocken sind bereits 2 Tage, bevor sich die ersten Symptome zeigen, ansteckend und sie bleiben es, bis das letzte Bläschen verkrustet ist, also meist 7–10 Tage. Ihr Kind sollte frühestens danach wieder in den Kindergarten oder die Schule gehen. Das Gleiche gilt für die Gürtelrose.

Wurmerkrankungen
    Infektionen mit Würmern sind in unseren Breitengraden heute eher selten. Am häufigsten kommt ein – harmloser – Befall mit Madenwürmern vor.
    Unsere hygienischen Verhältnisse machen es Würmern schwer, sich zu verbreiten; Erkrankungen mit diesen Parasiten sind deshalb rar geworden. Am ehesten kommen Kinder mit Madenwürmern (Oxyuren ), hin und wieder auch mit Spulwürmern (Askariden ) oder Rinder-, Schweine- bzw. Fuchsbandwürmern (Zestoden ) in Kontakt. Häufig werden Würmer als »Reisesouvenir« mitgebracht. Der Ansteckungsweg hängt von der Wurmart ab.
    Madenwürmer Die Weibchen leben im Darm, wandern nachts zum After und legen dort ihre Eier ab. Dies löst Juckreiz aus: Das Kind kratzt sich und die Wurmeier gelangen über die Finger wieder direkt zum Mund oder auf Spielzeug, Kleidungsstücke, Lebensmittel und andere Gegenstände, von wo aus weitere Personen infiziert werden. Eine Madenwurminfektion ist harmlos, aber lästig.
    Spulwürmer Die Weibchen leben im Darm, ihre Eier werden mit dem Stuhl ausgeschieden. Erst nach einigen Wochen sind sie ansteckend – die Übertragung erfolgt über Erde, Sand oder – mit Fäkalien gedüngtes – unzureichend gewaschenes Gemüse etc. Die Larven wandern vom Magen-Darm-Trakt in die Blutbahn, dann die Lungen, werden über die Atemwege hochgehustet und wieder verschluckt. Gefährlich ist ein massiver Befall, da ein Knäuel aus vielen Würmern einen Darmverschluss (→  S. 111 ) begünstigt.
    Bandwürmer Die Infektion beim Rinder- und Schweinebandwurm erfolgt über (rohes und nicht durchgebratenes) Fleisch, das mit den Larven (Finnen) verseucht ist. Der erwachsene Bandwurm lebt dann im Darm des Menschen. Beim Fuchsbandwurm steckt sich der Mensch über Eier an, die vom Fuchs ausgeschieden werden (und die sehr widerstandsfähig sind). Die Larven setzen sich dann vor allem in der Leber fest und wachsen dort – ähnlich wie eine Krebsgeschwulst – über Jahre immer weiter und zerstören letztlich das Gewebe.
    Wissenschaftler vermuten heute, dass die rückläufige Zahl an Wurminfektionen auch mitverantwortlich für die Zunahme von Allergien in Industrieländern sein könnte. Die Immun antwort des Körpers auf Würmer ähnelt allergischen Reaktionen – eine Wurminfektion könnte also das Immunsystem schulen. Zu dieser Theorie passt auch, dass sich beispielsweise bei Autoimmunerkrankungen des Darms (→  S. 108 ) ein Cocktail aus Wurmeiern als therapeutisch wirksam erwiesen hat.
    HAUPTSYMPTOME
    Mein Po juckt, der Bauch tut weh, ich nehme ab
Madenwürmer: Typisch ist ein nächtlicher Juckreiz im Bereich des Afters, bei Mädchen kann es auch zu einer Entzündung der Scheide kommen. Im Stuhl finden sich fadenförmige, weiße, etwa 1 cm lange Würmer.
Spulwürmer: Zunächst kommt es zu Husten, später zu Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Durchfall, Bauchweh). Im Stuhl finden sich bis zu 40 cm lange Würmer, die an Regenwürmer oder dicke Spaghetti erinnern.
Bandwürmer: Im Bauch drückt und zieht es, dazu kann leichte Übelkeit auftreten. Obwohl das Kind ausreichend isst, nimmt es nicht zu oder sogar ab und es fühlt sich schlapp. Bei manchen Bandwurmarten finden sich bis zu 2 cm große Wurmstücke im Stuhl (die an Bandnudeln erinnern).
Was Sie für Ihr Kind tun können
    Ihr Kind klagt über Juckreiz am Po oder zeigt sonstige Symptome, die bei Ihnen den Verdacht auf eine Wurmerkrankung wecken? Gehen Sie mit Ihrem Kind zum Arzt. Meist kann bereits mit einer Stuhluntersuchung die Diagnose gestellt werden. Therapeutisch reicht oft die einmalige Gabe eines Wurmmittels aus.
Hygiene
    Um Neuinfektionen und eine erneute Ansteckung zu vermeiden, sind hygienische Maßnahmen wichtig: Schneiden Sie bei einer Madenwurminfektion die Nägel kurz, ziehen Sie Ihrem Kind nachts eine enge Windel oder Badehose an, bringen Sie abends dick Vaseline um den After auf und waschen Sie morgensdie ganze Region gründlich mit Wasser und Seife. Wichtig