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Kinderkrankheiten von A–Z

Kinderkrankheiten von A–Z

Titel: Kinderkrankheiten von A–Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. med. Isabella und Christian Schellenberg
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Veilchenwurzel (Wurzelstücke der Schwertlilie, die nach Veilchen schmecken) aus der Apotheke. Sie setzt dabei Schleimstoffe frei, die Linderung verschaffen. Kochen Sie die Wurzel zur Desinfektion vor der Verwendung und zwischendurch immer mal wieder für 5 Minuten aus.
    Auch Gewürznelken wirken schmerzlindernd – wickeln Sie einfach mehrere Nelken in ein Baumwolltuch fest ein, so dass ein gut pflaumengroßer »Kauball« entsteht. Verschließen Sie ihn so, dass das Kind nicht an die Nelken direkt herankommt und sich da ran verschlucken kann.
    Versuchen Sie, ob Ihr Kind eine Massage der schmerzenden Stellen mag. Nehmen Sie dafür konzentrierten Kamillen- oder Salbeitee (2 TL Pflanze mit 150 ml kochendem Wasser übergießen und 5 Minuten ziehen lassen). In der Apotheke erhalten Sie auch entsprechende Fertigpräparate als Gel oder Tinktur. Alternativ können Sie diese Substanzen mit einem Wattestäbchen mehrmals täglich auf die betroffenen Stellen tupfen.
Homöopathie
    Besonders gut eignen sich Chamomilla D12 (5 Globuli 4- bis 5-mal täglich für 2 Tage, danach 3-mal täglich), wenn eine Gesichtshälfte rot, die andere blass ist und das Kind nur herumgetragen werden will, alternativ Pulsatilla D12 in gleicher Dosierung, wenn das Kind eher still vor sich hinweint und viel Trost braucht.
    Daneben ist noch ein Komplexmittel (Osanit®) in der Apotheke erhältlich, das einigen Kindern die Zahnung deutlich erleichtert. Geben Sie es häufig, z. B. alle 30–60 Minuten 2–4 Globuli.
    Zahnenden Babys hilft es meist, etwas zu kauen
Und sonst
    Meist ist der Appetit während der Zahnung nicht der beste. Geben Sie viel Tee und verzichten sie auf gut gemeinte Fütterungsmanöver nach dem Motto »einer geht noch rein«. Diese verschlechtern die Situation und das Unwohlsein Ihres Kindes meist nur. Das Gleiche gilt für Verstopfung (→  S. 367 ), die Sie deshalb über die Ernährung oder die einmalige Gabe eines Abführzäpfchens versuchen sollten zu beseitigen.

Zöliakie
    Andere Bezeichnungen: glutensensitive Enteropathie, einheimische Sprue (bei Erwachsenen)
    Seit Sie Breikost zufüttern, ist es vorbei mit dem Appetit Ihres Babys. Es gedeiht schlecht, schreit viel, hat einen geblähten Bauch und sein Stuhl riecht äußerst unangenehm. Vielleicht verträgt es kein Gluten?
    Gluten ist ein Klebereiweiß, das in Getreideprodukten wie Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel und Hafer vorkommt. Es enthält Gliadin, das bei anfälligen Menschen das Immunsystem aktiviert – Antikörper werden gebildet. Diese richten sich wie bei einer Autoimmunkrankheit (→  S. 87 ) gegen körpereigene Zellen in der Darmschleimhaut und schädigen diese massiv: Die Zotten (Ausstülpungen, über die Nährstoffe ausgetauscht werden) schrumpfen, es werden nicht mehr ausreichend Verdauungsenzyme gebildet. Damit werden Fette, Proteine, Zucker, Vitamine, Mineralien und sogar Wasser nicht mehr richtig in den Körper aufgenommen – vielfältige Beschwerden entstehen. Bei längerer Krankheitsdauer erhöhen die ständigen Entzündungsreizedas Risiko, Krebs des lymphatischen Systems (Lymphom) zu entwickeln. Und: Zöliakie-Patienten leiden gehäuft an einer Zuckerkrankheit Typ 1 (→  S. 398 ).
Andere Beschwerden möglich
    Viele Betroffene bleiben wahrscheinlich unerkannt, da manchmal nur eine Glutenempfindlichkeit mit milden Beschwerden vorliegt und sich nicht alle Formen mit Magen-Darm-Beschwerden, sondern nur durch andere Beschwerden äußern: z. B. mit Hautveränderungen (Dermatitis herpetiformis Duhring: kleine, stark juckende Bläschen an den Streckseiten der Arme und Beine), Eisenmangel, Kleinwuchs, Gelenkbeschwerden oder Reizbarkeit, Müdigkeit und Depressionen.
    HAUPTSYMPTOME
    Getreide macht mich krank
Die ersten Symptome zeigen sich wenige Wochen nach Beginn der Zuführung von Getreideprodukten: Appetitmangel, Bauchschmerzen, Blähbauch (durch unverdaute Zucker, die im Darm gären) und häufige, massige Entleerungen von grau-glänzendem Stuhl, der übel riecht (aufgrund der unverdauten Fette).
Das Kind nimmt nicht mehr richtig zu und bekommt durch den Abbau der Fettreserven am Po ein »Tabaksbeutelgesäß«. Auch Muskelschwund mit schmächtigen Gliedmaßen, Wassereinlagerungen ins Bindegewebe (durch den Eiweißmangel), eine vermehrte Hautpigmentierung und Haarausfall sind möglich. Verschiedene Zeichen des Vitamin- und Kalziummangels wie z. B. Gerinnungsstörungen und Osteoporose treten auf. Durch die beeinträchtige Aufnahme von Eisen, Folsäure und Vitamin

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