Kinderkrankheiten von A–Z
selbst die Kostenersparnis sehen viele als zu hoch bewertet an, zumal sie erst greift, wenn über 85 % aller Kinder geimpft sind.
Komplikationen
Windpocken Bei Kindern heilen Windpocken fast immer ohne bleibende Narben ab. Als Komplikation sind eine Infektion der aufgekratzten Bläschen und Entzündungen der Lungen oder Hirnhäute möglich – das kommt sehr selten vor und verläuft dann eher gutartig. Bei älteren sind die Verläufe oft schwerer. Schwangere, die sich kurz vor der Geburt erstmals mit Windpocken anstecken, können diese auf das Kind übertragen – unbehandelt sind eine sehr schwere Erkrankung und bleibende neurologische Schäden möglich.
Bei der Gürtelrose sind Gruppen von nässenden, dicht beieinanderstehenden Bläschen bandförmig auf einer Körperseite angeordnet
HAUPTSYMPTOME
Juckender Sternenhimmel, später manchmal Bläschengürtel
Windpocken
Manche Kinder haben zunächst unspezifische Beschwerden wie Müdigkeit, Unwohlsein, Fieber und Gliederschmerzen, bei anderen bricht die Krankheit direkt mit den typischen, meist stark juckenden Hautausschlägen aus.
Es zeigen sich zunächst kleine Flecken, die am ganzen Körper und behaarten Kopf verteilt sind, manchmal sogar an den Schleimhäuten im Mund, der Nase, der Scheide oder am After. Sie werden zu Knötchen und dann zu Bläschen, die mit zunächst klarer, dann trüber Flüssigkeit gefüllt und von einem roten Hof umgeben sind. Sie heilen 3–4 Tage später unter Krustenbildung ab.
Innerhalb der ersten Woche entstehen immer wieder neue Blasen, so dass die Haut durch die verschiedenen Heilungsstadien ein vielgestaltiges Bild zeigt, das deshalb auch als »Sternenhimmel « bezeichnet wird.
Gürtelrose
Entlang eines Hautareals, das von mit dem Virus befallenen Nerven versorgt wird, bilden sich Gruppen von nässenden, dicht beieinanderstehenden Bläschen. Daher rührt auch der Name: Am Rumpf entspricht solch eine Region einem Band, das – meist nur auf einer Körperseite
von der Wirbelsäule nach vorn verläuft.
Die betroffenen Stellen jucken stark und schmerzen meist; die Bläschen verkrusten nach etwa einer Woche.
Manchmal tritt Fieber auf.
Gürtelrose Sie verläuft bei Kindern eher mild. Sind Nerven im Gesicht betroffen, treten evtl. Lähmungen, Seh- oder Hörstörungen auf. Bei vielen Erwachsenen bleiben auch nach dem Abklingen der Krankheit nach 2–3 Wochen Nervenschmerzen bestehen; die meisten Kinder bleiben glücklicherweise davon verschont.
Was Sie für Ihr Kind tun können
Insgesamt ist Ihr Kind meist wenig beeinträchtigt, nur der starke Juckreiz belastet. Dessen Linderung steht also im Vordergrund. Der Arzt verschreibt oft synthetische Gerbstoffpräparate, die die Bläschen schneller austrocknen. Bei sehr starkem Juckreiz hilft zusätzlich ein Antihistaminikum, sind die Bläschen entzündet, eine infektionshemmende Schüttelmixtur. Bei der Gürtelrose werden virushemmende Medikamente verschrieben; dies ist bei Kindern allerdings umstritten (es sei denn, die Gesichtsnerven sind beteiligt oder das Kind hat eine Abwehrschwäche). Manchmal wird auch etwas gegen die Schmerzen benötigt. So können Sie Ihr Kind unterstützen:
Kühle hilft: Luftige Kleidung am besten aus Baumwolle, nicht zu hohe Raumtemperaturen und kühle Umschläge sind meist angenehm.
Kratzen vermeiden: Schneiden Sie die Nägel kurz und ziehen Sie Ihrem Kind nachts notfalls Baumwollhandschuhe an. Das beugt ebenso Entzündungen vor wiehäufiges Händewaschen. Beim Säugling hilft, oft Windeln zu wechseln und ihn nackt strampeln zu lassen.
»Katzenwäsche« reicht aus: Während der Erkrankung sollten Sie Ihr Kind so lange nicht baden, bis weitgehend alle Krusten abgefallen sind. Ansonsten kann es zu Wundheilungsstörungen kommen.
Nahrungsmittel ohne Säure: Geplatzte Bläschen im Mund tun beim Essen weh, besonders bei säurehaltigen Getränken und Speisen. Gurgeln mit Kamille lindert den Schmerz.
Heilpflanzen, Wasser & Wickel
Abwaschungen morgens und abends mit abgekühltem Stiefmütterchentee (2 Teelöffel auf 1/2 l Wasser, nach 10 Min. abseihen) lindern den Juckreiz.
Homöopathie
Einige Homöopathen schwören auf Eigenblutnosoden gegen den Juckreiz. Sie selbst können Ihrem Kind bei Bedarf Rhus tox D12 geben, hilft dies nicht, dann Antimonium tartaricum D12 oder Sulfur D12.
Schüßler-Salze
Gegen den Juckreiz wird Nr. 7 Magnesium phosporicum (1 Tab. bei Bedarf, maximal halbstündlich) oder auch ein Brei aus Nr. 7 Magnesium phosporicum, Nr. 10 Natrium sulfuricum und
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