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Kinderkrankheiten von A–Z

Kinderkrankheiten von A–Z

Titel: Kinderkrankheiten von A–Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. med. Isabella und Christian Schellenberg
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am Tag, weil der Harndrang so schnell einsetzt und stark wird, dass die Kinder einfach nicht mehr »anhalten« können.
Was Sie für Ihr Kind tun können
    Ab dem 5. Geburtstag Ihres Kindes sollten Sie mit Ihrem Kinderarzt sprechen. Kinder leiden meist selbst unter der Situation und selten stecken organische Störungen dahinter, z. B. Fehlbildungen der Harnwege, eine Zuckerkrankheit oder eine Störung im Bereich des Rückenmarks. Wiedereinnässen wird auch durch einen Harnwegsinfekt ausgelöst. Zur Abklärung führt der Arzt eine gründliche körperliche Untersuchung, einen Ultraschall und eine Untersuchung des Harns durch. Er wird Sie bitten, ein »Miktionsprotokoll« zu erstellen, also über mindestens 24 Stunden genau darüber Buch zu führen, wie viel Ihr Kind getrunken, wann es Wasser gelassen und wann eingenässt hat.
    Organische Störungen werden behandelt, Störungen der Blasenkontrolle werden mit einem speziellen Training des Beckenbodens und evtl. medikamentöser Therapie angegangen. Falls plötzliche Veränderungen oder belastende Situationen das Wiedereinnässen auslösen (z. B. ein neues Geschwisterchen oder die Trennung der Eltern), hilft oft bereits die entsprechende Aufmerksamkeit der Eltern, ggf. mit Unterstützung eines Kinderpsychologen. In 75–80 % liegt jedoch ein »einfaches Bettnässen« vor.
    Gelassenheit, Offenheit und Geduld Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Situation. Schimpfen oder bestrafen Sie nicht – Ihr Kindnässt nicht absichtlich ein! Vermitteln Sie ihm, dass es sich nicht schämen muss und es nicht krank ist, sondern nur etwas Zeit braucht. Legen Sie eine wasserdichte Unterlage unter das Bettlaken und machen Sie um ein Missgeschick nicht zu viel Aufhebens. Windeltragen ist Geschmackssache – es könnte dem Kind das Gefühl geben, noch klein zu sein und nicht ernst genommen zu werden. Wenn es aber eher entspannt – warum nicht?
    Weckmanöver Gegen Wasserlassen vor dem Ins-Bett-Schlüpfen ist nichts einzuwenden, eine hilfreiche Wirkung aber nicht erwiesen. Auch ein dogmatisches Trinkverbot ab dem späten Nachmittag bringt nichts, allerdings sollte Ihr Kind nach dem Abendbrot keine großen Flüssigkeitsmengen mehr aufnehmen. Ob nächtliche Weckmanöver und Zur-Toilette-führen helfen, ist ebenso fraglich – und zur Ausgeglichenheit und Entspannung trägt das mehrmalige Wecken pro Nacht auch nicht bei.
    Klingelhose Nach mehreren Monaten ohne Besserung können Sie bei ausreichender Motivation von Eltern und Kind auch eine Klingelhose oder -matte probieren, die bei Feuchtigkeit Alarm auslöst. Wird sie länger konsequent angewandt, soll die volle Blase rechtzeitig wahrgenommen werden. Dafür muss Ihr Kind aber von dem Klingelton wach werden, was Ihr Engagement erfordert und ggf. andere Familienmitglieder stört.
    Medikamente Abends eingenommenes Desmopressin wirkt ähnlich wie ADH, drosselt die Urinproduktion über Nacht und soll die Zeit überbrücken, bis sich der körpereigene Hormonrhythmus eingependelt hat. Es wird meist über einige Wochen als Tablette eingenommen, dann nach einem festen Schema langsam reduziert. Auch helfen die Tabletten, Übernachtungen bei Freunden oder Klassenfahrten »trocken« zu überstehen!
    Heilpflanzen Unterstützend können Sie regelmäßig abends einen Tee aus Fenchel, Lavendel, Linde, Melisse (je 50 g) und Orangenblüten (10 g) zubereiten – dafür 1 TL mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und 10 Min. ziehen lassen. Ihr Kind kann vor dem Schlafengehen ein warmes Fußbad nehmen; reiben Sie seine Oberschenkel und Leistengegend mit Johanniskrautöl ein.
Und sonst
    Möglicherweise kann eine homöopathische Konstitutionstherapie unter Betreuung eines erfahrenen Therapeuten helfen.
    Bedenken Sie: Fast alle Kinder werden im Lauf der Jahre trocken. Bewahren Sie Ihr Kind davor, dass aus einfachem Bettnässen ein größeres seelisches Problem erwächst.

Entspannungsverfahren – Erholung pur
    Manchmal reicht ein aufregender Zoobesuch aus – Ihr Kind ist aufgekratzt, unruhig, weinerlich oder aggressiv. Da sind ein paar einfache Entspannungstechniken genau das Richtige, um wieder die nötige Bodenhaftung herzustellen.
    Entspannung wird viel gewünscht, ist aber oft schwer zu erreichen. Je nach Zusammenhang bedeutet sie das Lösen von Spannungen – Verspannungen der Muskulatur genauso wie eine angespannte Stimmungslage – oder auch das Verringern von Druck in einem Körper.Bauchkrämpfe lassen nach, wenn sich die Darmwand entspannt, und

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