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Kinderkrankheiten von A–Z

Kinderkrankheiten von A–Z

Titel: Kinderkrankheiten von A–Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. med. Isabella und Christian Schellenberg
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Ursachen sind vielfältig.
    HÄTTEN SIE’S GEWUSST?
    Stuhlbeschaffenheit und Zucker
    Laut chinesischer Medizin sollte der Stuhl bei Kindern ab 3 Jahren geformt, weich und mit einer dünnen Schleimschicht überzogen sein, so dass das Toilettenpapier beim Abputzen sauber bleibt. Je mehr zuckerhaltige Sachen gegessen werden, desto schleimigklebriger und weicher wird der Stuhl – Sie können so leicht kontrollieren, ob der Zuckergehalt in der Nahrung Ihres Kindes angemessen ist.
    Ebenso wie Erbrechen ist akuter Durchfall meist ein natürlicher Abwehrvorgang, mit dem sich der Körper von schädlichen Substanzen befreit. Bei chronischen Formen liegt meist eine Störung der Darmfunktion oder der Verdauungsenzyme vor. Sie sind aber im Kindesalter weitaus seltener. Nicht jeder dünne Stuhl ist Durchfall – bei gestillten Babys ist z. B. ein dünner, gelber Stuhl, der sich mehrmals am Tag entleert, völlig normal, manche Kleinkinder zeigen auch über Monate (bis Jahre) häufige breiige Stühle ohne sonstige Beschwerden. Auch bestimmte Nahrungsmittel wie Obstsäfte oder Medikamente wie Antibiotika können vorübergehend Durchfall auslösen. Die mit Abstand häufigste Ursache bei Kindern sind – meist harmlose – Magen-Darm-Infekte bzw. Lebensmittelvergiftungen; auch Infektionen der oberen Luftwege sind oft von Durchfall begleitet.
    Durchfall strengt an, befreit aber den Körper meist von schädlichen Substanzen
Was Sie für Ihr Kind tun können
    Beim akuten Durchfall besteht wie beim Erbrechen primär die Gefahr des Austrocknens, insbesondere bei kleinen Kindern und vor allem dann, wenn beide Symptome zusammen auftreten.
    Deshalb ist das Wichtigste, Flüssigkeit und Mineralstoffe zu ersetzen. Das Durchspülen hilft gleichzeitig dabei, Keime und Gifte aus dem Körper zu befördern (→ Magen-Darm-Infekt, S. 252 ).

Einnässen
    Andere Bezeichnungen: Enuresis, Harninkontinenz
    Ihr Kind nähert sich dem Schulalter und kann nachts seine Blase noch nicht immer kontrollieren? Kein Grund zur Panik – Bettnässen ist verbreiteter als gemeinhin angenommen! Und gibt sich in den allermeisten Fällen nach und nach von selbst.
    Auch wenn Großeltern oder Nachbarn meinen, Ihr 3-Jähriger müsse nun doch so langsam trocken werden: Jedes fünfte 5-jährige und jedes zehnte 7-jährige Kind nässt regelmäßig oder immer mal wieder nachts ein.
Noch nicht oder nicht mehr trocken
    Mediziner sprechen vom Einnässen, wenn ein Kind nach seinem 5. Geburtstag tagsüber (Enuresis diurna, »Hosennässen«) und/oder nachts (Enuresis nocturna, »Bettnässen«) nicht trocken ist – bei der primären Enuresis noch nie, bei der sekundären Enuresis nach einer bereits durchlaufenen »Trockenzeit« von mindestens einem halben Jahr. Allerdings sind Abweichungen durchaus normal. Meist spielt sich das Trockenwerden um den 3. Geburtstag herum ab (bei Mädchen eher als bei Jungen) – bei vielen Kindern klappt es zunächst tagsüber, danach (nach Tagen bis Jahren!) nachts. Aber auch hier gleicht kein Kind dem anderen. Strenge, zu frühe Sauberkeitserziehung ist genauso kontraproduktiv wie eine Bestrafung eines Missgeschicks. Enuresis bedeutet übrigens, dass das Einnässen länger als 3 Monate und mit einer gewissen Regelmäßigkeit auftritt (z. B. mindestens 2-mal im Monat bei unter 7-Jährigen) – eingelegentliches Malheur ist auch bei Älteren völlig normal.
Ursachen
    Beim einfachen Bettnässen ist das ansonsten unauffällige Kind einfach noch nicht trocken, weil sich der Tag-Nacht-Rhythmus des Hormons ADH noch nicht richtig eingespielt hat. Dieses Hormon bremst die Urinausscheidung während des Schlafs – wird es abends nicht in ausreichender Menge gebildet, produzieren die Nieren auch nachts so viel Urin, dass die Harnblase mit der Menge überfordert ist. Häufig haben die Kinder auch einen besonders festen Schlaf. Daneben scheinen interessanterweise auch erbliche Einflüsse eine Rolle zu spielen – oft haben sich die Eltern auch mit dem Trockenwerden schwergetan. Zusätzlich können auch psychische Belastungen zum Einnässen beitragen oder wieder zum Einnässen führen; ihre Rolle ist aber – zumindest beim Nicht-Trocken-Werden – geringer als früher angenommen.
    Schimpfen Sie nicht – Ihr Kind nässt nicht absichtlich ein
    Selten führt eine unzureichende Blasenkont rolle zum Einnässen – dabei funktioniert das Zusammenspiel zwischen Harnblase und den an der Entleerung beteiligten Muskeln nicht richtig. Das führt vorzugsweise zum Einnässen

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