Kinderkrankheiten von A–Z
Alternativ erzählen Sie sich abends vor dem Einschlafen gegenseitig, was am vergangenen Tag schön und was nervig war: Damit vermeiden Sie, dass unerledigte Dinge im Kopf rumspuken und den Schlaf stören.
Gemeinsam schmusen und reden – besser kann ein Kind kaum zur Ruhe kommen
Ins Bett gehen/Auf dem Sofa schmusen
Wenn für Ihr Kind das Bett/Sofa eine Ruheoase darstellt, legen Sie sich einfach gemeinsam für einige Minuten hin und schmusen, spielen oder reden dort. Das funktioniert allerdings nicht, wenn das tägliche Zubettgehen sowieso eine Stresssituation darstellt.
Lesen/Vorlesen
Vorlesen und später das gemeinsame Lesen hat auf viele Kinder eine beruhigende Wirkung. Selbst wenn Ihr Kind erst kein Interesse zeigt, probieren Sie das Vorlesen oder Bilderbuchzeigen immer wieder mal aus – die meisten Kinder fangen irgendwann Feuer.
Malen/Basteln/Kneten
Mit Kreide, Fingerfarbe, Tusche oder Schere und Knete – beschäftigen Sie Ihr Kind mal mit etwas anderem und fallen Sie ab und zu aus der gewohnten Rolle. Wenn Sie den Bürgersteig mit Kreide verschönern, dabei ein Hüpfkasten-Handy aufmalen und einen Springwettbewerb ausrufen, wird Ihr Kind jeglichen Kummer vergessen.
Musik hören oder machen
Ob Schlagzeug spielen, im Duett singen oder Kinderlieder auf CD hören: Musik beruhigt durch Rhythmik, Melodik und Texte und verbessert die Stimmung. Nebenbei macht Musizieren auch noch schlau. [ 58 ] Probieren Sie immer mal wieder andere Lieder aus oder erfinden Sie für bekannte Lieder Texte in einer Fantasiesprache.
Rituale pflegen/Ordnung halten
Ein immer wiederkehrender Tagesablauf gibt Ihrem Kind einen festen Rahmen und eine verlässliche Struktur. Von diesen Ritualen und dieser Ordnung geht gerade in Krisensituationen etwas sehr Beruhigendes aus. Halten Sie an immer wiederkehrenden Abläufen (z. B. An- und Ausziehen, Essen im Familienkreis, Spiel- und Schlafzeiten) fest, verbinden Sie sie mit bestimmten Zeiten und Räumlichkeiten. In einer Stresssituation halten Sie den bekannten Ablauf weitestgehend ein – Ihr Kind wird sich schneller wieder beruhigen.
Spazieren gehen
Regelmäßige Bewegung an frischer Luft beugt Stress vor und entspannt. Dabei sind keine Marathonmärsche nötig – versuchen Sie einfach, täglich mit Ihrem Kind rauszugehen: Machen Sie daraus ein kleines Ritual und singen dabei bestimmte, der Jahreszeit angepasste Lieder (z. B. »Komm, lieber Mai und mache …«, »Trarira, der Sommer, der ist da«, »Bunt sind schon die Wälder«, »Schneeflöckchen, Weißröckchen «), üben Sie Kopfrechnen oder Bäume, Autos oder Menschen mit Hunden zählen.
Sport treiben
Sport hat ausgleichende Fähigkeiten – egal, welche Sportart Sie wählen: ob Boxen, Fußball oder Ballett. Suchen Sie eine Sportart aus, die zu Ihrem Kind passt, sonst wird es relativ schnell die Lust verlieren. Wenn Ihnen ein Sportverein zu teuer ist, machen Sie mindestens einmal die Woche mit Ihrem Kind eine Gymnastik-, Ball- oder Schwimmstunde, so fördern Sie gleichzeitig die Motorik und Koordinationsfähigkeit Ihres Kindes.
Tanzen
Bewegung zu Musik hebt die Stimmung und lenkt Ihr Kind ab. Stellen Sie mehrere Musiklisten zusammen, die Sie je nach Stimmung einsetzen können: Ist Ihr Kind sehr aufgedreht, kommt die Mischung zum Einsatz, die mit schnellen Rhythmen beginnt und bei der die Musikstücke dann immer langsamer werden – ist Ihr Kind traurig, beginnen Sie mit langsamer Musik, die dann etwas schneller und fröhlicher wird.
Essstörungen
Essstörungen sind psychosomatische Erkrankungen, die seit einigen Jahren auch bei Jungen auf dem Vormarsch sind und gar nicht so selten tödlich enden.
Egal, ob krankhaftes Abnehmen, Fress- und Brechattacken oder zwanghaft gesundes Essen – Essstörungen haben eines gemeinsam: Lebensmittelpunkt ist die Nahrungsaufnahme, wobei das Verhältnis des Kranken zum Essen gestört ist. Oft ist die Körperwahrnehmung verzerrt, häufig findet sich ein geringes Selbstwertgefühl.
Nach Schätzungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sind in Deutschland über eine Million Menschen von Essstörungen betroffen, mittlerweile 5–7 % davon männlichen Geschlechts. In der weiblichen Altersgruppe der 12- bis 20-Jährigen ist etwa jede Siebte gefährdet, eine Magersucht zu entwickeln. Das ist besonders erschreckend, da zum einen das Risiko für spätere psychiatrische Erkrankungen stark erhöht ist, zum anderen bis zu 5 % der Betroffenen an ihrer Krankheit sterben. Besonders verbreitet
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