Kinderkrankheiten von A–Z
klopft oder kneift. Pflegen Sie die empfindliche Haut mit der Basistherapie (→ S. 292 ) wie bei Neurodermitis. Homöopathika werden im Rahmen einer Konstitutionstherapie eingesetzt.
Heilpflanzen, Wasser & Wickel
Waschungen, Umschläge und Teilbäder zur äußerlichen, Teezubereitungen zur inneren Anwendung – besonders gut geeignet sind entzündungshemmende Pflanzen wie Bittersüßer Nachtschatten, Johanniskraut, Ballonrebe, Haferstroh, Schachtelhalm oder Pfefferminzöl; bei juckenden Kinderkrankheitenwie Windpocken auch zusammenziehende Pflanzen wie Eichenrinde, Zaubernuss oder auch Schwarztee. Ist die Haut wund gekratzt, tragen Sie eine Ringelblumensalbe auf. Als »Hauttee« eignen sich besonders gut Birke, Brennnessel, Löwenzahn, Stiefmütterchen und Goldrute, die den Stoffwechsel anregen und entgiften. Da die Palette der mit Juckreiz einhergehenden Hauterscheinungen bei Neurodermitis besonders groß ist, sind dort zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten beschrieben (→ S. 289 ).
Karies
Andere Bezeichnung: Zahnfäule
Zahnschmelz ist zwar die härteste Substanz des Körpers, hat aber auch einiges auszuhalten. Weich wird er dann, wenn von Mikroorganismen produzierte Säure die Mineralien herauslöst.
Karies entsteht auf dem Boden von Nahrungsresten, auf denen sich in der Mundhöhle lebende Bakterien (v. a. Streptococcus mutans) ansiedeln. Sie bilden aus Zucker eine Art Klebstoff, mit dem sie sich an Zähne und Speisereste anheften: Es entstehen Plaques. Aus Zucker und Stärke bilden die Bakterien Säuren, die den Zahnschmelz angreifen und Salze herauslösen (Demineralisation) – umso mehr, je länger sie einwirken.
Dies verursacht zunächst nur kleine oberflächliche Defekte am Zahnschmelz (erkennbar als weiße oder braune Flecken), die sich zu diesem Zeitpunkt durch Zufuhr von Mineralien (Remineralisation) noch zurückbilden. Bestehen sie fort, werden nach und nach auch darunterliegende Strukturen aufgeweicht und zerstört. Das Tückische ist, dass man Karies zuerst nicht spürt. Erst wenn sie ins Innere fortschreitet und die Nerven erreicht, entstehen Zahnschmerzen.
Was Sie für Ihr Kind tun können
Klagt Ihr Kind über Zahnschmerzen, suchen Sie den Zahnarzt auf. In der Zwischenzeit geben Sie ihm Belladonna D6, wenn der Schmerz wellenförmig kommt und geht, oder Hypericum D6 bei ständigem Schmerz. Zusätzlich können Sie die Angst vor dem Zahnarzt mit Aconitum D6 lindern. Geben Sie die genannten Homöopathika viertelstündlich.
ZUM WEITERLESEN
Buchtipp
Hanna Künzel, Günter Schmitz: Vom Jörg, der Zahnweh hatte. Kinderbuchverlag, Berlin 2007
Was mag Schleckerjörg? Nur Süßes! Und was verabscheut er? Zähneputzen natürlich! Kein Wunder, dass er die Bekanntschaft des hässlichen Zahnwehmännchens macht! Ein Klassiker, der kleinen Kindern anschaulich erzählt, was passiert, wenn Naschwerk die Zähne verklebt.
Infos aus dem Internet
Empfehlenswert sind www.zahnwissen.de mit einer Unterseite speziell zu »Kinderzähnen « und der Internetauftritt der Zahnärzte in Baden-Württemberg www.zahn-forum.de. de. Auf den Seiten der »Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit« www.agz-rnk.de können mutige Zahnritter mit Fluorschild und Bürstenschwert die Menschen im Land Zahnasien von den bösen Wurzelfressern retten.
Auch bei schmerzlosen Zahnveränderungen gehen Sie mit Ihrem Kind zum Zahnarzt – Karies muss so schnell wie möglich behandelt werden. Je länger Sie warten, desto mehr wird der Zahn beschädigt (und desto mehr muss gebohrt werden). Der kariöse Teil wird entfernt und die fehlende Zahnsubstanz durch eine Füllung ersetzt.
Den perfekten Füllstoff gibt es (noch) nicht – alle haben Vor- und Nachteile. Die Eignung hängt auch davon ab, ob Milch- oder bleibende Zähne betroffen sind und wie groß der Defekt ist. Prinzipiell werden im Kindesalter verschiedene plastische Füllstoffe (die weich sind und erst im Zahn aushärten) eingesetzt – eine Übersicht gibt die Tabelle.
Zahngesundheit ist kein Zufall
Der Grundstein dafür, wie lange wir unsere Zähne behalten, wird schon mit den Milchzähnen gelegt: Sie sind Platzhalter für die bereits im Kiefer wartenden 2. Zähne – da sie anfälliger für Karies sind, ist ihre Pflege enorm wichtig. Daneben fällt einem Kind, das Zahnpflege schon früh als regelmäßiges Ritual kennenlernt, das Zähneputzen auch später leichter.
Die wenigsten Kinder empfinden die Zahnpflege als großen Spaß, umso wichtiger sind Vorbildfunktion und Konsequenz der
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