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Kinderkrankheiten von A–Z

Kinderkrankheiten von A–Z

Titel: Kinderkrankheiten von A–Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. med. Isabella und Christian Schellenberg
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wirkt).
    Als Kompromiss können Sie bis zum 1. Zahn Fluoridtabletten geben (werden vom Kinderarzt in Kombination mit Vitamin D verschrieben), dann – mit Beginn des Zähneputzens – statt der Tabletten eine Kinderzahnpasta mit niedriger Fluoridkonzentration (500 ppm) nehmen. Diese Konzentration wird ab dem 6. Lebensjahr auf 1400 ppm und in der Pubertät auf die Erwachsenendosis von 1500 ppm gesteigert. Faustregel für die fluoridierte Kinderzahnpastamenge: etwa die Größe des kleinen Fingernagels des Kindes. Zusätzlich wird von Zahnärzten empfohlen, die Zähne (sobald das Kind sicher ausspucken kann) einmal pro Woche mit Fluoridgel zu bürsten – das hilft der Mineralisation und hemmt die Kariesbakterien.
Professionelle Prophylaxe
    Regelmäßige halbjährliche Besuche beim Zahnarzt sind ein Muss. Dabei werden nicht nur die Zähne kontrolliert und übrig gebliebene Beläge entfernt, sondern auch Tipps zur Mundhygiene gegeben. Sie und Ihr Kind können sich die richtige Putztechnik zeigen lassen und Fragen »rund um den Zahn« stellen. Außerdem kann der Zahnarzt die kleinen Erhebungen und Einbuchtungen (wo die Zahnbürste nicht rankommt) auf den bleibenden Backenzähnen mit einem Kunststoff abdecken. Diese Fissurenversiegelung ist nicht schmerzhaft und wird von den Krankenkassen übernommen.

Kehlkopfentzündung
    Andere Bezeichnung: Laryngitis
    Eine akute Entzündung der Schleimhaut des Kehlkopfs, seines Knorpelgerüsts und der Stimmbänder kommt bei Kindern überwiegend im Rahmen eines Virusinfekts der oberen Luftwege vor und ist meist harmlos.
    Eine heisere Stimme, begleitet von einem trockenen Husten – bei Erkältungen ist recht häufig auch der Kehlkopf betroffen. Sind allerdings Bakterien wie die Erreger der heute glücklicherweise sehr seltenen Diphtherie (→  S. 114 ) beteiligt, ist der Verlauf meist schwerer. Sonderformen der Kehlkopfentzündung sind die lebensbedrohliche Laryngitis supraglottica, eine Schleimhautentzündung des Kehldeckels (auch als Epiglottitis bezeichnet), und die Laryngitis subglottica, eine Entzündung unmittelbar unter den Stimmbändern, eher als Pseudokrupp (→  S. 307 ) bekannt.
    HAUPTSYMPTOME
    Krächzen und Kratzen im Hals
Leitsymptom einer akuten Laryngitis ist Heiserkeit. Die Stimme klingt belegt, manchmal ist nur noch Flüstern möglich (das auch ohne – die entzündeten – Stimmbänder funktioniert).
Typisch ist auch ein trockener Reizhusten, oft begleitet vom ständigen Zwang, sich zu räuspern.
Der Hals fühlt sich häufig an wie Sandpapier – rau und kratzig.
    Neben einer Infektion führen auch die starke Beanspruchung der Stimme durch langes Schreien und lautes Singen oder eine Allergie zu einer Kehlkopfentzündung.
Epiglottitis – ein seltener Notfall
    Gefürchtet, wenngleich heute infolge der HiB-Impfung selten geworden, ist die Entzündung des Kehldeckels als Folge einer bakteriellen Infektion mit Haemophilus influenzae Typ B (HiB). Durch die Entzündung schwillt die Schleimhaut so massiv an, dass keine Luft mehr in die Luftröhre und Lungen gelangt und das Kind ersticken kann. Symptome sind hohes Fieber, schlechtes Allgemeinbefinden, kloßige, fast stimmlose Sprache (als wenn das Kind eine heiße Kartoffel im Mund hätte), Schluckbeschwerden, starker Speichelfluss und Atemnot mit Röcheln und Pfeifgeräuschen beim Einatmen. Heiserkeit und Husten fehlen dagegen. Die Epiglottitis betrifft überwiegend Kinder bis zum 5. Lebensjahr.
    Sie erfordert den sofortigen Transport in die Klinik. Selbst einfachste Tätigkeiten wie das Einflößen von Getränken oder das Herunterdrücken der Zunge kann zum Atemstillstand führen und dürfen keinesfalls durchgeführt werden! Fast immer wird beim betroffenen Kind bis zum Abschwellen der Schleimhaut ein Schlauch in die Luftröhre geschoben, über den es Sauerstoff erhält. Zusätzlich werden Antibiotika gegeben.
Was Sie für Ihr Kind tun können
    Die Stimme schonen hilft – lassen Sie Ihr Kind wenig sprechen. Frische, feuchte Luft tut ihm gut, draußen allerdings mit einem Tuch oder Schal vor Mund und Nase gegen kalten Wind geschützt. Ansonsten helfen die Maßnahmen, die unter Hals- und Mandelsentzündungen beschrieben sind (→  S. 162 ), insbesondere Gurgeln und Inhalieren.
    Homöopathisch helfen besonders Causticum D6, wenn Heiserkeit und Stimmlosigkeit im Vordergrund stehen, Spongia D3 bei trockenem Husten und Beschwerden beim Einatmen und Aconitum D12 bei plötzlichem Auftreten und kaltem Wind als Auslöser.

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