Kinderkrankheiten von A–Z
Eltern. Doch zur Vorsorge gehört mehr als das regelmäßige Entfernen von Zahnbelägen – wichtig sind auch richtiges Ess- und Trinkverhalten, die Härtung des Zahnschmelzes und die professionelle Prophylaxe im Rahmen regelmäßiger Zahnarztbesuche.
Zahnpflege
Da bereits mit dem 1. Zahn auch die Kariesbakterien einen Aufenthaltsort haben, sollten Sie dann mit dem Putzen mit einer weichen Zahnbürste beginnen – gründlich mit Zahnpasta etwa 2 Min. lang einmal täglich. Ab dem 2. Lebensjahr sollte es 2-mal zur täglichen Routine gehören, noch besser ist, das Kind daran zu gewöhnen, nach jeder Mahlzeit zur Bürste zu greifen. Je älter das Kind wird, desto mehr kann es selbst mithelfen, die Zahnteufel zu vertreiben – etwa bis zum 8–9. Lebensjahr sollten Sie allerdings noch immer nachputzen. Gewöhnen Sie Ihr Kind an das »KAI-Schema « (Kauflächen, Außenflächen, Innenseiten) – so wird kein Zahn vergessen. Ob Handzahnbürste oder eine elektrische entscheidet Ihr Kind. Vergessen Sie nicht, diese regelmäßig alle 2 Monate auszutauschen, spätestens wenn die Borsten in alle Himmelsrichtungen zeigen. Ist Zähneputzen mal nicht möglich (z. B. unterwegs), können ausnahmsweise zuckerfreie Kaugummis mit Xylit (hemmt das Bakterienwachstum) das Zähneputzen ersetzen. Für kleinere Kinder bis zum 4. Lebensjahr regt alternativ das Kauen harter Lebensmittel (z. B. Kohlrabi) die Speichelproduktion an (Spüleffekt).
Um lange so lächeln zu können, müssen bereits die Milchzähne konsequent gepflegt werden
Ernährung
Leider mundet das, was den meisten Kindern besonders gut schmeckt, den Zähnen nicht besonders – aber es ist utopisch, auf alles zu verzichten, was Zucker und Stärke enthält:
Babys: Muttermilch ist die beste Ernährung. Verzichten Sie auf gesüßte Flaschennahrung wie Saftschorle oder gezuckerte (Instant-) Tees: Sie alle schädigen den Zahnschmelz. Achten Sie vor allem darauf, dass Ihr Kind nicht ständig an der Flasche hängt – Dauernuckeln (auch mit Milch – diese enthält ebenfalls Zucker!) schädigt die Zahnsubstanz, begünstigt Kiefer- und Zahnfehlstellungen und verringert die Speichelproduktion.
Ältere Kinder: Was für den Organismus gut ist, ist meist auch für die Zähne gut und umgekehrt.Beschränken Sie die Zufuhr von »leeren Kalorien«, z. B. Süßigkeiten oder Chips – geben Sie den Zähnen zwischendurch wenigstens mal eine Erholungszeit und führen Sie eine süßigkeitsfreie Zeit (z. B. morgens) ein.
Prinzipiell: Obst ist zwar auch süß, aber zahnfreundlicher als Süßigkeiten, weil es nicht zwischen den Zähen kleben bleibt (Ausnahmen: Banane, Trockenfrüchte). Doch auch Obst sollte nicht ständig gegessen werden – die enthaltenen Fruchtsäuren (in Kombination mit dem Fruchtzucker) – schädigen bei längerer Einwirkzeit ebenfalls die Zahnsubstanz. Denken Sie auch an versteckte Zucker, z. B. in Hustensaft, Fruchtjoghurt und Bienenhonig.
Lassen Sie Ihr Kind viel Wasser (Achtung: Mineralwasser enthält oft für Kinder zu große Mengen an Fluor) und ungesüßte Tees trinken – die Flüssigkeit umspült die Zähne und hilft bei der »Säureabwehr«. Regelmäßiges Zähneputzen am besten nach jeder Mahlzeit ist gut, Zahnpflege nach dem Verputzen von Süßigkeiten besser. Hat Ihr Kind etwas Saures (z. B. Orange) zu sich genommen, soll es mindestens eine halbe Stunde mit dem Zähneputzen warten, denn die Säuren lösen den Schmelz an. Grundsätzlich lässt sich die Übertragung der Kariesbakterien nicht verhindern (auch nicht, wenn Sie nicht den Löffel ablecken, mit dem Sie Ihr Kind füttern!), genauso wenig wie die Zufuhr von Zucker und Stärke.
Zahnhärtung
Fluoride – Mineralsalze des Fluors – werden v. a. während der Zahnentwicklung bis zum 12. Lebensjahr in die Zähne eingebaut und härten diese. Deshalb wird empfohlen, Kindern Fluoride zuzuführen – über fluoridiertes Trinkwasser bzw. Speisesalz oder Fluoridtabletten. Leider wirkt Fluor jedoch bei Überdosierung giftig. So wird es bei Kindern stärker als gewünscht in den Zähnen eingelagert, was eine Schwächung des Zahnschmelzes mit weißen Flecken verursacht (Dentalfluorose). Bei längerer erhöhter Zufuhr sind sogar Gelenk- und Knochenprobleme (Skelettfluorose) möglich. Deshalb weichen die Empfehlungen von Kinder- und Zahnärzten voneinander ab – die Kinderärzte bevorzugen eher die Zufuhr über Tabletten (weil die Menge besser zu steuern ist), Zahnärzte favorisieren Zahnpasta (weil es lokal besser
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