Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kindheit bei Scientology: Verboten (German Edition)

Kindheit bei Scientology: Verboten (German Edition)

Titel: Kindheit bei Scientology: Verboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Caberta
Vom Netzwerk:
Scientologen anzuwerben.«
    ( http://www.verfassungsschutz-bw.de/so/start_so.htm )
    Diese »Kadettenschule« wurde von Hubbard, als er die »Sea-Org« kreierte (dazu ausführlich im »Schwarzbuch Scientology«), installiert. Und für die Kinder gab es besondere Definitionen. Der entsprechende »FLAG-Befehl 760« aus dem Jahr 1968 ist deshalb so von Bedeutung, weil er speziell auf Kinder zugeschnitten ist. Dort heißt es:
    »Jedes Kind, das seinen Prüfbogen Mannschaftsstatus II, Vollmatrose oder Maschinenraum, erfolgreich erledigt hat und einen Posten in der Sea-Org und gute Ethik-Aufzeichnungen vorweisen kann, wird ab jetzt nicht mehr allgemein als ›Kind‹ bezeichnet, sondern als ›KADETT‹.«
    Wenn diese Anweisung auch für die Gründungszeit auf Schiffen steht, und die »Sea-Org« längst an Land gegangen ist, drückt diese Anweisung doch aus, dass Kinder nichts anderes als Arbeiter sind. Sie haben ihren »Posten« zu erfüllen.
     
     
    Edwin und seine jugendlichen Mitstreiter in England haben möglicherweise besondere Ehrfurcht vor der CMO, weil der jetztige Boss der Scientology-Organisation, David Miscavigce, in der CMO angefangen hat. Ursprünglich wurden in der CMO – so die Geschichte dazu – die dortigen Kinder und Jugendlichen als Boten für Nachrichten zwischen L. Ron Hubbard auf den Schiffen und der scientologischen Landbevölkerung eingesetzt. David Miscavigce und sein Bruder Ron sollen zwei dieser Boten gewesen sein. Es ist denkbar, dass Hubbard ab einem gewissen Zeitpunkt nur noch Kindern als Botschafter vertraute.
     
     
    Wie auch immer, aus diesen Botendiensten ist im Laufe der Zeit die höchste Instanz der Organisation geworden, und Kinder sind nach wie vor erwünscht, für welche Tätigkeiten auch immer. Dass diese Geschichte der Entwicklung der CMO stimmig ist, kann man auch den offiziellen Blättern der Organisation entnehmen.
    »Die Commodore’s Messenger Org (CMO) verdiente sich ihren Namen auf dem Flaggschiff Apollo, wo ihre ursprünglichen Mitglieder als Boten für L. Ron Hubbard, den Kommodore der Seeorganisation, tätig waren.«
     
    (Church of Scientology International [Hrsg.]:
Die Führungskanäle der Scientology, Clearwater 1988, S. 10)
    Sollte die Geschichte von David Miscavigce so stimmen – und es gibt eigentlich niemanden, der bisher daran gezweifelt hat -, kann man die Karriere vom Botenjungen zum Nachfolger von L. Ron Hubbard als die scientologische Variante der Umsetzung des amerikanischen Traums bezeichnen. Er hatte zwar nicht als Tellerwäscher angefangen, aber so spitzfindig muss man ja auch nicht sein.
     
    Über die Zustände in den Einrichtungen der »Sea-Org« speziell für Kinder und Jugendliche wird immer erst dann etwas bekannt, wenn Menschen ein Ausstieg gelingt. Viele Geschichten dazu sind bereits dokumentiert. So liefert das Internet zum Beispiel den erschütternden Bericht einer Mutter, die durch Anwerbung der bereits erwähnten »FLAG-Recruiter« mit ihren Kindern in die amerikanische Abteilung der »Sea-Org« ging. Als überzeugte Scientologin war sie zu dem Zeitpunkt wahrscheinlich der Auffassung, nur das Beste für ihre Kinder zu tun. Nach ihrem Weggang schildert sie, was ihr passierte:
    »Meine Kinder wurden mir trotz meiner Proteste weggenommen und in der Cadet Org mehrere Blöcke weiter untergebracht. Die Versprechen einer wundervollen Umgebung – der ethischsten auf dem Planeten – waren Lügen. Das Slum in meiner Heimatstadt kam den schlimmen Bedingungen, denen wir in Scientology ausgesetzt waren, nicht einmal nahe. Meine Kinder waren schmutzig gehalten – ihre Spielsachen und Kleider wurden in der Cadet Org verteilt. Niemand besaß etwas. (…) Den Kindern wurde adäquate Liebe und Lebensorientierung vorenthalten. Anstatt dessen wurden ihnen Hubbards banale Phrasen gegeben, um sich im Leben zu orientieren. Sie wurden niemals unterrichtet, über einen ›Hubbardismus‹ hinaus zu denken oder zu folgen.«
     
    ( http://www.ilsehruby.at/YolandaHowellgerman.html )
    Aus dem »Mekka« der Organisaton in Florida, Clearwater, der so genannten »Land-Base« der »Sea-Org«, Bezeichnung FLAG, sind ebenfalls Berichte nachzulesen, die von der Organisation nicht dementiert werden:
    »Ich war vom dreizehnten bis zum achtzehnten Lebensjahr bei Scientology. (…) Ich erhielt keine Schulbildung, und in Wirklichkeit waren in Florida nachgeahmte Klassenzimmer eingerichtet, um den Vertretern der Schulbehörden zu zeigen, dass Unterricht stattfand. Scientology

Weitere Kostenlose Bücher