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Kinsey Millhone 03 - Abgrundtief

Kinsey Millhone 03 - Abgrundtief

Titel: Kinsey Millhone 03 - Abgrundtief Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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setzte sich auf eine Bank, zog einen Fuß hoch und trocknete sich sorgfältig zwischen den Zehen ab. »Nun, ja und nein. Nicht, wer es genau war, aber ich wußte, daß irgend etwas mit ihm nicht stimmte. Damals hat er mir nicht mehr viel anvertraut, aber er ist mit mir zu der Abtreibung gegangen, und wir hatten ein paar Tage lang engen Kontakt.« Sie wechselte die Füße und beugte sich vor, um ihre Zehen zu untersuchen. »Ich habe Angst vor Fußpilz«, murmelte sie. »Tut mir leid.«
    Sie warf das Handtuch zur Seite, stand auf und ging zu einem Spind hinüber, um Sachen herauszunehmen. Sie sah mich an. »Ich versuche mich bloß genau auszudrücken, weil ich wirklich überhaupt keine Einzelheiten weiß. Das ist nur so ein Eindruck. Ich erinnere mich, wie er sagte, ein Freund von ihm sei in Schwierigkeiten, und ich hatte das Gefühl, es handele sich um Erpressung.«
    »Erpressung?«
    »Nun, ja, doch nicht im üblichen Sinn. Ich meine, ich glaube nicht, daß dabei Geld den Besitzer wechselte oder so was. Es war nicht so eine finstere Verschwörungs- und Intrigengeschichte. Jemand hatte etwas über jemand anderen in der Hand, und es war ziemlich ernst. Ich glaube, daß er versucht hat zu helfen und gerade herausgefunden hatte, wie er das tun könnte...« Sie zog ihre Unterhose und dann ein Unterhemd an. Vermutlich glaubte sie, ihre Brüste seien nicht so groß, daß sie sich auch noch mit einem BH abgeben müßte.
    »Wann war das?« fragte ich. »Erinnern Sie sich an das Datum?«
    »Tja, ich weiß, daß ich den Abbruch am sechzehnten November hatte, und in der Nacht ist er bei mir geblieben. Der Unfall war wohl einen Tag danach, in der Nacht des Siebzehnten, also war alles in derselben Woche.«
    »Ich habe angefangen, die Zeitungen ab September durchzugehen. In der Hoffnung, daß er vielleicht in eine Sache von öffentlichem Interesse verwickelt war. Haben Sie irgendeine Vorstellung von dem Schauplatz, auf dem sich alles abspielte? Ich meine, ich weiß ja nicht einmal, wonach ich suchen soll.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Ahnung. Wirklich nicht, tut mir leid, aber ich kann nicht mal eine Vermutung äußern.«
    »Glauben Sie, Rick Bergen könnte der Freund in Schwierigkeiten gewesen sein?«
    »Das bezweifle ich. Ich kannte Rick. Ich glaube, Bobby hätte mir gesagt, wenn es sich um Rick gehandelt hätte.«
    »Jemand, den er von der Arbeit her kannte?«
    »Hören Sie, ich kann Ihnen da einfach nicht weiterhelfen«, sagte sie ungeduldig. »Er war sehr zugeknöpft, und ich war nicht in der Laune, nachzubohren. Ich war bloß froh, die Abtreibung hinter mir zu haben. Ich mußte sowieso Schmerzmittel schlucken, also schlief ich eine Menge, und der Rest ist verschwommen. Er redete nur mir zuliebe, um meine Gedanken abzulenken, und vielleicht ein bißchen aus Nervosität.«
    »Sagt Ihnen der Name Blackman was?«
    »Ich glaube nicht.«
    Sie zog eine Trainingshose an und schlüpfte in ein Paar Sandalen. Dann beugte sie sich vornüber, warf sich die Haare über die Schulter und gab ihnen mit der Haarbürste ein paar Hiebe. Schließlich schnappte sie ihre Schultertasche und ging zur Tür. Nur mit einem schnellen Doppelschritt konnte ich sie einholen. Ich hatte nicht angenommen, daß sie mit dem Ankleiden bereits fertig sei, doch jetzt sah ich, daß sie das, was sie trug, offenbar als Kleidung betrachtete. Eine Trainingshose und ein Unterhemd? Sie würde frieren, wenn sie nach draußen kam. Ich hastete hinter ihr her und erreichte die Tür, als sie gerade auf den Flur hinausging.
    »Mit wem hatte er damals sonst noch zu tun?« fragte ich, während ich mit ihr die Stufen zum Haupteingang hochtrabte. »Geben Sie mir bloß ein paar Namen. Ich brauche etwas, wo ich ansetzen kann.«
    Sie blieb stehen und sah sich um. »Versuchen Sie es mit einem Typen namens Gus. Ich kenne seinen Nachnamen nicht, aber er arbeitet bei dem Rollschuhverleih unten am Strand. Er ist ein alter Kumpel aus der High-School, und ich glaube, Bobby hatte Vertrauen zu ihm. Vielleicht weiß er, was das alles zu bedeuten hatte.«
    »Was waren die anderen Dinge? Sie sagten vorhin, Sie wurden >unter anderem< schwanger.«
    Ihr Lächeln war angespannt. »Meine Güte, sind Sie hartnäckig. Er war in jemand anderen verliebt. Ich habe keine Ahnung in wen, also sparen Sie sich die Frage. Wenn ich von der anderen Frau gewußt hätte, hätte ich unsere Beziehung schon viel eher beendet. Wie die Dinge lagen, hörte ich nichts von ihr, bis ich ihm sagte, daß ich

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