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Kinsey Millhone 05 - Kleine Geschenke

Kinsey Millhone 05 - Kleine Geschenke

Titel: Kinsey Millhone 05 - Kleine Geschenke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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Woods Büro gelegen. Jeder hätte sich die Schlüssel aus der Tasche nehmen und Nachschlüssel anfertigen lassen können. Auch mein Scheckheft war darin gewesen, und man brauchte kein Zauberer zu sein, um sich vorzustellen, wie jemand einen Einzahlungsschein genommen, ihn ausgefüllt, zusammen mit fünf Tausendern in einen Umschlag gesteckt und dann das ganze in den Nachttresor der Bank eingeworfen hatte. Meine Bankkarte hatten sie offensichtlich nicht gebrauchen können, weil meine Geheimnummer nirgendwo notiert war.
    Ich fuhr zu Wood/Warren hinaus. Mein Gehirn arbeitete wild, angetrieben vom Adrenalin. In dem Augenblick, als ich begriffen hatte, was hier vorging, war mein Arger verraucht. An seine Stelle war eiskalte Neugier getreten. Ich hatte gespürt, wie sich der Knoten meiner Gefühle löste, mein Verstand klar geworden war, wie bei einem Radio, das plötzlich auf die richtige Frequenz eingestellt wird. Irgend jemand hatte sich große Mühe gemacht, mich in Verruf zu bringen. Versicherungsbetrug ist eine verdammt ernste Sache, auf die als Strafe zwei, drei oder vier Jahre Gefängnis stehen. Mit mir nicht, meine Herren!
    Heather starrte mich überrascht an, als ich durch die Wood/Warren-Empfangshalle ging, ohne mein Tempo zu verringern. »Ist er da?«
    Verwirrt sah sie auf ihren Terminkalender hinab. »Sind Sie für heute morgen mit ihm verabredet?«
    »Jetzt ja«, erwiderte ich. Ich klopfte einmal an die Tür und trat ein. Lance war in einer Besprechung mit einem seiner Ingenieure, John Salkowitz, dem Chemie-Ingenieur, dem ich bei meinem ersten Besuch vorgestellt worden war.
    Die beiden Männer beugten sich über eine Reihe von Mustern für einen Gegenstand, der aussah wie eine riesige Windelnadel.
    »Wir müssen miteinander reden«, erklärte ich.
    Lance warf einen Blick in mein Gesicht und machte Salkowitz ein Zeichen, daß sie sich später weiter unterhalten würden.
    Ich wartete, bis die Tür sich hinter ihm geschlossen hatte. Dann stützte ich mich auf Lances Schreibtisch. »Jemand versucht, uns beiden was anzuhängen«, fing ich an. Ich erklärte ihm die Situation in allen Einzelheiten, so daß ein Widerspruch nicht möglich war. Er begriff. Die Farbe wich aus seinem Gesicht.
    Er ließ sich in seinen Drehstuhl sinken. »Himmel«, murmelte er. »Ich glaub’ das einfach nicht.« Ich konnte sehen, daß er genau wie ich über alle Möglichkeiten nachdachte.
    Ich zog mir einen Stuhl heran und setzte mich. »Was war das für ein Notfall, der Sie Freitag nachmittag so schnell von hier fortrief?« wollte ich wissen. »Das muß doch damit im Zusammenhang stehen, oder?«
    »Wieso?«
    »Weil Sie, wenn ich Sie befragt hätte, wie es meine Absicht war, wahrscheinlich Brandstiftung erwähnt hätten, und dann hätte ich gewußt, daß der Bericht der Feuerwehr eine Fälschung war.«
    »Meine Haushälterin hat angerufen. Ich stecke mitten in einer häßlichen Scheidung, und Gretchen ist zu Hause mit zwei starken Kerlen und einem Umzugswagen aufgetaucht. Als ich ankam, hatte sie schon das Wohnzimmer ausgeräumt und war beim Arbeitszimmer.«
    »Hat sie die nötigen Mittel, um so eine Sache aufzuziehen?«
    »Warum sollte sie das tun? Es liegt in ihrem Interesse, mich am Leben und bei guter Gesundheit zu erhalten, damit ich Unmengen Geld verdiene. Im Augenblick bekommt sie sechstausend Dollar im Monat, als vorübergehende Unterstützung. Versicherungsbetrug ist das letzte, womit sie mich beschuldigt sehen möchte. Außerdem war sie seit März in Tulsa.«
    »Oder behauptet es wenigstens«, verbesserte ich.
    »Die Frau ist lächerlich. Wenn Sie sie kennen würden, würden Sie ihr nichts weiter Zutrauen, als jedesmal den Bleistift anzulecken, wenn sie irgendwo unterschreiben muß.«
    »Nun, auf jeden Fall hat irgend jemand versucht, Sie anzuschwärzen.«
    »Wie kommen Sie darauf, daß sie hinter mir her sind? Warum nicht hinter Ihnen?«
    »Weil niemand sicher sein konnte, daß ich mit diesem Fall betraut werden würde. Diese Brandschäden werden fast zufällig verteilt, je nachdem, wer gerade frei ist. Wenn sie es auf mich abgesehen hätten, hätten sie anders vorgehen müssen. Niemand wird Ihr Lagerhaus abbrennen, nur weil eine geringe Möglichkeit besteht, daß ich mit der Untersuchung des Falles beauftragt werde.«
    »Nein, wahrscheinlich nicht«, stimmte er zu.
    »Erzählen Sie von sich! Was geht in Ihrem Leben vor, abgesehen von der Scheidung?«
    Er hob einen Bleistift auf und fing an, ihn durch die Finger zu schieben,

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