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Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Titel: Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grafton,Sue
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einem Steinhaufen vor und zurück tanzen sehen. Gespenstergeschichten gehen auf solche Phänomene zurück. Es wunderte mich, dass die Einheimischen nicht schon Legenden über den Ort ersonnen hatten. Gegenüber trat gerade Stacey aus dem angrenzenden Gebäude ins strahlende Sonnenlicht hinaus. Er sah mich und winkte. Ich erwiderte sein Winken und sah zu, wie er um die Ecke des Gebäudes ging und wieder verschwand. Ich verließ das Fenster und gesellte mich unten zu ihm.
    Es war schon fast vier, als wir vor dem Motel anlangten. Ich fand, wir hatten für einen Tag genug getan, und stimmte für eine Pause. Stacey meinte, er würde zum Krankenhaus fahren, um Dolan Gesellschaft zu leisten. Nachdem er mich vor meinem Zimmer abgesetzt hatte, zog ich Jogginganzug und -schuhe an und ging laufen. Meinen letzten Dauerlauf hatte ich am Mittwoch absolviert, bevor Dolan und ich abgereist waren. Da wir mittlerweile Samstag hatten, fand ich, dass es höchste Zeit war, mal wieder etwas für mich zu tun. Jetzt war ich froh über die kühle Wüstenluft. Die Luftfeuchtigkeit war niedrig, und ich schaffte es, die gesamten fünf Kilometer zu laufen, ohne in Schweiß zu geraten.
    Wieder zurück, sah ich das Lämpchen an meinem Anrufbeantworter blinken. Ich wählte die 6, und die Vermittlung sagte mir, dass ich eine Nachricht von Betty Puckett bekommen hatte. Ich notierte mir Namen und Nummer, doch ich brauchte eine Weile, bis mir wieder einfiel, wer sie war – die Beratungs- und Schreibmaschinenlehrerin von der Lockaby Alternative High School. Eigentlich wollte ich duschen, doch ich beschloss, sie zurückzurufen, bevor ich mich säuberte.
    Als sie am anderen Ende abnahm, klang sie schon sehr ungehalten. »Tut mir Leid, wenn ich gereizt bin, aber ich habe Sie schon dreimal angerufen und eigentlich mit einem Rückruf gerechnet.«
    »Mrs. Puckett, entschuldigen Sie vielmals, aber das ist die erste und einzige Nachricht, die ich von Ihnen bekommen habe. Wann haben Sie denn schon mal angerufen?«
    »Zweimal gestern Nachmittag und dann noch einmal heute Morgen.«
    »Das muss an diesem Mädchen von der Rezeption liegen. Sie ist schrecklich mit Nachrichten und eigentlich auch allem anderen. Glauben Sie mir, ich hätte Sie angerufen, wenn ich Bescheid gewusst hätte.«
    »Tja. Na ja, so was kommt wohl vor«, sagte sie besänftigt. »Patsy Marcum hat mich gestern angerufen, gleich nachdem Sie ihr Büro verlassen haben. Ich glaube nicht, dass ich Ihnen helfen kann, aber Patsy fand, ich sollte mich melden.«
    »Wir haben schon einige Fortschritte gemacht, seit ich mit ihr gesprochen habe. Inzwischen halten wir es für wahrscheinlich, dass unser Mordopfer ein Mädchen namens Charisse Quinn ist. Können Sie sich an sie erinnern?«
    »Der Name sagt mir nichts. Wann war sie auf der Lockaby?«
    »Das muss im April oder Mai 1969 gewesen sein. Sie hat im März auf der Quorum High angefangen, ist aber ziemlich schnell rausgeschmissen worden, soweit ich gehört habe. Sie muss gegen Ende des Schuljahres auf die Lockaby übergewechselt haben.«
    »Ich hatte schon befürchtet, dass Sie das sagen würden. In dem Zeitraum war ich nämlich krankgeschrieben. Das weiß ich, weil ich meine Unterlagen durchgesehen und in meinen Kalender aus diesem Jahr geschaut habe. Sonst hätte ich auch das Aufnahmegespräch geführt.«
    »Sie haben sie also nicht kennen gelernt.«
    »Nein. Ich wünschte, ich könnte Ihnen helfen.«
    »Ja, das wäre schön. Wir haben eine Menge über sie gehört, aber das meiste davon war abfällig. Ich hatte gehofft, von Ihnen eine objektivere Aussage zu bekommen.«
    »Tut mir Leid, wenn ich Sie enttäuschen muss. War die Familie von hier?«
    » Soweit ich weiß, nicht.« Ich erklärte ihr kurz die Sache mit Medora Sanders und wie sie zur Pflegemutter von Charisse geworden war.
    »Ich kenne die Sanders, oder vielmehr habe sie gekannt. Mit Medoras momentaner Situation bin ich nicht vertraut, aber damals hatte sie massive Alkoholprobleme.«
    »Was wissen Sie über Wilbur?«
    »Na ja, wir haben gelegentlich ein paar Worte gewechselt. Wir sind in dieselbe Kirche gegangen – zumindest, wenn Medora für den Gottesdienst nüchtern genug war.«
    »Sie sagt, er hätte sie Mitte Juni verlassen und seitdem hätte sie nichts mehr von ihm gehört. Wir haben uns gefragt, ob zwischen seinem Verschwinden und dem von Charisse ein Zusammenhang besteht.«
    » Oh, das glaube ich nicht. Er ist zwar mit jemandem durchgebrannt, aber das war nicht sie, sondern eine

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