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Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Titel: Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grafton,Sue
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gespielt. Sie hat zwei Cousinen – die Kinder von meiner Schwester. Iona ist jeden Sommer zwei Wochen bei ihnen gewesen. Dann sind sie mit ihren Fahrrädern zum Steinbruch gefahren und haben sich gebalgt.«
    »In Lompoc?«
    »Was hab ich Ihnen gerade erzählt?«
    »Warum haben Sie das nicht Lieutenant Dolan gesagt?«
    »Da hatte ich wohl gerade eine Denkblockade, sonst hätte ich es ihm sofort erzählt.«
    »Sind Sie sicher, dass es derselbe Steinbruch ist? In der Gegend gibt es bestimmt noch andere.«
    »Ich schätze, genau das will Iona gerade herausfinden.«
    »Hat sie Pudgie auch erwähnt?«
    »In Bezug auf was?«
    »Es würde mich interessieren, ob sie irgendwas über ihn zu Frankie gesagt hat.«
    »Tja, muss sie wohl. Sie wissen doch, dass Pudgie und Frankie etwa zur gleichen Zeit zusammen im Gefängnis waren. Wenn ihn irgendwer belastet hat, dann muss es ja praktisch Pudgie gewesen sein. Iona glaubt, Pudgie hätte Frankies Namen in der Hoffnung ins Gespräch gebracht, für sich selbst einen Kuhhandel abschließen zu können.« »Ach herrje, das stimmt doch nicht. Es gab keinen Kuhhandel«, erwiderte ich. »Hören Sie, tun Sie mir einen Gefallen. Wenn sie sich meldet, bitten Sie sie, mich anzurufen. Ich bin in Quorum im Ocean View Hotel, Zimmer 125.«
    »Ich rechne nicht damit, von ihr zu hören, aber falls doch, kann ich es ihr gerne ausrichten. Allerdings sind Sie sowieso näher bei ihr als ich.«
    »Wie bitte?«
    »Na ja, sie ist in Creosote. Das habe ich Ihnen doch gesagt. Nachdem sie aus Santa Teresa weggefahren war, hat sie sich auf die Suche nach Pudgie gemacht, um zu versuchen, die Sache zu bereinigen.«
    »Hat Frankie sie begleitet?«
    »Guter Gott, das weiß ich nicht. Ich hoffe nicht. Sie hat nichts dergleichen erwähnt.«
    Ich stöhnte nicht wirklich, aber eigentlich hätte ich es tun sollen. »Machen wir uns darüber mal vorerst keine Sorgen. Danke, Annette. Sie waren mir eine große Hilfe.«
    »Herzchen, richten Sie Lieutenant Dolan aus, ich schicke ihm einen dicken, fetten feuchten Kuss.«
    »Mach ich. Und bitte sagen Sie Iona, sie soll mich anrufen, wenn Sie von ihr hören. Sie wissen nicht vielleicht, wo sie wohnt?«
    »Natürlich nicht. Das hätte ich Ihnen doch gesagt.«
    » Gut. Ich wollte mich nur vergewissern, falls ich den Teil überhört haben sollte.«

22
    Langsam fuhren wir die Vine Street entlang. Sie zog sich zehn Häuserblocks entlang und war die Hauptstraße von Creosote. Es gab nur ein Lokal, und das war im allgegenwärtigen Westernstil dekoriert. Wir parkten, gingen hinein und sahen uns erst einmal um: eine niedrige, von wuchtigen Balken gestützte Decke, ein von Sägemehl bedeckter Holzfußboden, Wände aus groben Holzlatten, deren Zwischenräume mit Zement oder etwas Ähnlichem aufgefüllt worden waren. Es gab einen langen Tresen aus poliertem Mahagoni mit der obligatorischen Fußstütze aus Messing, acht Tische mit Lehnstühlen und ein Tischfußballspiel. Der Laden war menschenleer, und so brauchten wir nicht lange, um festzustellen, dass Pudgie nicht da war. Am einen Ende der Bar stand ein alter Orangensaftspender, in dem ein stetiger Schwall Saft durch den gläsernen Würfel wirbelte. Hinter dem Tresen befand sich ein Grill, wo Hotdogs auf Spießen an einer Hitzequelle vorbeifuhren und einen unwiderstehlich billigen Geruch ausdünsteten.
    Stacey und ich marschierten unverzüglich auf den Barkeeper zu und bestellten jeder zwei Hotdogs, die wir mitsamt einem Kringel Senf und einem Berg süßsauer eingelegter Zwiebeln, die so fein gehackt waren, dass uns die Augen tränten, sofort verputzten. Keiner von uns sprach ein Wort, bis der letzte Bissen zerkaut und geschluckt war. Ich war froh, dass Stacey genau die gleichen leisen Wimmerlaute von sich gab, die die meisten meiner Mahlzeiten begleiteten.
    Stacey spülte sein Mittagessen mit einem Coke hinunter und wischte sich anschließend mit einer Papierserviette Mund und Finger. »Den Rest des Tages muss ich garantiert Würstchen aufstoßen, aber das ist es wert. Mir ist schleierhaft, woher ich einen solchen Appetit gehabt habe.«
    »Na ja, Stacey, wir haben seit Mittag nichts mehr gegessen, und jetzt ist es schon nach drei.«
    »Kann ich Ihnen noch was bringen?« Der Barkeeper war ein Mann Ende fünfzig mit einem eiförmigen Gesicht, einer beginnenden Glatze und einer Lücke zwischen den beiden oberen Schneidezähnen.
    Stacey sagte: »Wir sind auf der Suche nach Pudgie Clifton. Seine Schwester Felicia hat gemeint, er könnte hier

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