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Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Titel: Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grafton,Sue
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Miracle. »Lieutenant Dolan und ich sind auf dem Weg durch die Wüste bei seiner Exfrau in Peaches vorbeigefahren. Sie heißt Iona Mathis«, sagte ich.
    »Die kennen wir«, erwiderte er. »Sie und meine Nichte gehen in dieselbe Kirche – zumindest früher mal.«
    »Ja, also, ihre Mutter sagt, sie wäre sofort, nachdem wir gegangen waren, nach Santa Teresa gefahren, um Frankie zu besuchen. Ich dachte, er wäre mit ihr zurückgefahren, aber da bin ich mir nicht sicher. Sie behauptet, er hätte Freitagabend in Santa Teresa gearbeitet.«
    »Das lässt sich leicht nachprüfen. Wissen Sie, bei welcher Firma?«
    »Nein, aber Stacey und Dolan wissen es bestimmt. Vielleicht sollten Sie auch mit Iona sprechen. Sie hat Pudgie am Donnerstagabend angerufen und war laut Felicia wirklich stocksauer.« Ich machte einen verbalen Abstecher und erzählte ihm von Ionas Überzeugung, dass Pudgie auf Frankies Kosten etwas für sich herausgeschunden hätte. »Felicia weiß nicht, ob Pudgie am späten Freitagabend oder ganz früh am Samstagmorgen weggegangen ist. Sie hat mir erzählt, dass vor Ionas Anruf noch ein anderer Anruf gekommen ist, aber sie hat keine Ahnung, wer das war, weil Pudgie da selbst ans Telefon gegangen ist.«
    »Ich spreche bald mit Iona … vielleicht noch heute. Und wo finde ich Sie?«
    Ich sagte ihm, wo ich wohnte. »Ich rufe Stacey und Dolan an, sobald ich ins Motel komme. Die Geschichte mit Pudgie ist bestimmt ein schwerer Schlag für sie. Stacey hat Ihnen ja sicher erzählt, dass sie seine Fingerabdrücke am Mustang gefunden haben. Wir haben alle vermutet, dass er das Mädchen entweder selbst umgebracht hat oder wusste, wer es war. Aber jetzt sieht es so aus, als hätte ihn jemand ermordet, um ihn zum Schweigen zu bringen.«
    »Komplizenrisiko«, meinte Lassiter. »Falls Sie noch irgendwas erfahren, sagen Sie uns Bescheid.«
    Ich fuhr Felicia zum Motel zurück. Sie schwieg und lehnte den Kopf mit halb geschlossenen Augen gegen den Sitz. In der einen Hand hielt sie ein Taschentuch, mit dem sie sich gelegentlich die Augen tupfte. Ihre Lider waren geschwollen, ihr Teint fleckig, und die roten Haare hingen matt herab, als wären sie von der Trauer stumpf geworden. Falls sie weinte, so tat sie es geräuschlos. Jetzt, wo sie das Schlimmste erfahren hatte, reagierte sie in gewisser Weise passiv, mit einer Resignation, die sie wohl schon seit Jahren in sich trug, während sie nur noch auf das Verhängnis wartete.
    Schließlich sagte ich: »Falls es Sie irgendwie tröstet, einige Leute hatten ihn gern.«
    Sie drehte sich zu mir und lächelte müde. »Glauben Sie? Hoffentlich haben Sie da Recht. Er hat ein erbärmliches Leben geführt – war öfter im Gefängnis als draußen. Da fragt man sich doch, wo der Sinn liegt.«
    »Ich habe es aufgegeben, das rausfinden zu wollen. Hauptsache, Sie machen sich keine Vorwürfe.«
    »In gewisser Weise schon. Ich denke ständig, ich hätte ihn besser hinkriegen können. Das Problem ist nur, dass ich nicht weiß, ob ich zu streng war oder nicht streng genug.«
    »Pudgie hat selbst entschieden. Sie sind nicht dafür verantwortlich.«
    »Wissen Sie was? Mir ist egal, was er gemacht hat. Zu mir war er anständig. Gut, er hat vielleicht schmarotzt, aber er hat mich nie ausgenommen, wissen Sie? Er ist mein kleiner Bruder, und ich hatte ihn lieb.«
    »Ich weiß. Gehören Sie einer Kirche an? Ich kann gern jemanden für Sie anrufen.«
    »In einem so kleinen Ort wird es sich mittlerweile herumgesprochen haben. Wahrscheinlich steht der Pfarrer schon vor der Tür, wenn ich nach Hause komme. Ich hoffe nur, ich verliere nicht die Fassung. Es ist so schon schwer genug.«
    Am Motel parkte ich neben ihrem Auto, und wir stiegen beide aus. Ich umarmte sie. Kurz hielt sie mich fest, dann machte sie sich los. In ihren Augen standen Tränen, und sie wischte sich die Nase an einem Taschentuch. »Seien Sie bloß nicht zu nett. Das macht es nur noch schlimmer.«
    »Können Sie fahren?«
    »Kein Problem.«
    »Ich rufe Sie morgen an.«
    »Danke. Das weiß ich wirklich zu schätzen.«
    Ich betrat mein Zimmer. Das Zimmermädchen war da gewesen, also waren meine Handtücher frisch und mein Bett ordentlich gemacht. Ich streckte mich aus und griff nach dem Telefon neben meinem Buch auf dem Nachttisch. Staceys Nummer war abgemeldet. Das ließ mich schmunzeln. Da er fest davon überzeugt gewesen war, sterben zu müssen, hatte er wohl nicht besonders auf seine Rechnungen geachtet. Ich wählte Dolans Nummer und sprach

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