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Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Titel: Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grafton,Sue
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schob sie zur Seite, schloss die Tür hinter ihr und sagte: »Hey, Sie sind in Sicherheit. Alles in Ordnung. Nur die Ruhe.«
    Sie ließ sich auf den Schreibtischstuhl sinken und steckte den Kopf zwischen die Knie, als stünde sie kurz davor, in Ohnmacht zu fallen.
    Ich ging ins Badezimmer, wrang einen Waschlappen in kaltem Wasser aus und brachte ihn ihr. Sie nahm ihn und drückte ihn sich aufs Gesicht. Dazu stieß sie ein Geräusch aus, das halb Seufzen und halb Stöhnen war.
    Ich setzte mich an den Fuß des großen Betts, fast Knie an Knie mit ihr. »Ist mit ihm alles in Ordnung?« Aus ihrem Benehmen schloss ich, dass er tot war, aber ich war nicht bereit, diese Möglichkeit zu äußern, bevor sie es tat.
    »Um sieben haben sie mich angerufen. Sie glauben, dass er es ist. Jetzt brauchen sie jemanden, der ihn sich ansieht, aber ich kann nicht.«
    »Was ist denn passiert?«
    »Ich weiß nicht. Sie haben nur gesagt, dass ich kommen soll.«
    »Wohin – ins Sheriffbüro in der Stadt?«
    Sie nickte. »Es ist was ganz Schlimmes. Er ist ja schon seit Tagen weg. Wenn er verletzt wäre, würden sie ja nicht sagen, dass ich kommen soll, oder? Dann würden sie mir sagen, wo er ist.«
    »Das können Sie nicht wissen. Haben sie Sie in der Arbeit angerufen?«
    »Ich war noch zu Hause, weil ich erst um acht anfange. Das Telefon hat geklingelt, als ich gerade im Bademantel eine Tasse Kaffee getrunken habe. Ich weiß nicht mal, wie ich hierher gekommen bin. Ich kann mich zwar erinnern, dass ich ins Auto gestiegen bin, aber von der Fahrt weiß ich nichts mehr.«
    »Gehen wir. Lassen Sie Ihren Wagen stehen, wo er ist. Wir nehmen meinen. Ich muss nur schnell meine Sachen zusammensuchen. Und vergessen Sie nicht zu atmen.«
    Ich atmete vor ihr ein und aus, um es ihr zu demonstrieren. Sie wirkte dermaßen verängstigt, dass sie sonst womöglich irgendwann den Atem angehalten hätte. Jacke und Tasche in der Hand führte ich sie hinaus und zog hinter uns die Tür zu. Sie hatte keine Tasche dabei, und ihre Hände zitterten dermaßen, dass ihre Autoschlüssel klirrten wie eine Metallkette. Ich streckte die Hand aus, um sie zu beruhigen. Sie sah mich erstaunt an und schaute dann auf die Schlüssel hinab, als hätte sie sie noch nie gesehen. Dann schob sie sie in ihre Jeans. Ich machte ihr die Beifahrertür auf, ging ums Auto herum und setzte mich hinters Steuer. Sobald ich den Motor angelassen hatte, drehte ich die Heizung auf die höchste Stufe. Es war zwar nicht kalt, aber Felicia war so verkrampft, dass sie mit Sicherheit fröstelte. Sie saß mit zusammengezogenen Schultern da, die Hände zwischen die Knie gepresst, und bebte wie ein Hund auf dem Weg zum Tierarzt.
    Polizeirevier und Sheriffbüro waren gemeinsam in einem zweistöckigen Backsteingebäude untergebracht, das wie alles andere in Quorum nicht mehr als sieben Straßen entfernt lag. Ich parkte vor dem Haus und ging zur Beifahrerseite, um Felicia herauszuhelfen. Als sie auf den Beinen stand, fasste sie sich etwas. Ich wusste, dass sie nach wie vor erschüttert war, aber sich zu bewegen verhalf ihr zu mehr Selbstbeherrschung. Bis jetzt hatte sie ja noch keine schlechten Nachrichten vernommen. Es war die Vorahnung, die sie quälte.
    Wir gingen hinein. Ich ließ Felicia auf einer Holzbank im Flur Platz nehmen, während ich das Büro betrat. Die Einrichtung war von strenger Nüchternheit: ein Tresen, schlichte beige Bodenfliesen, graue Metalltische, Drehstühle auf Rollen und graue Aktenschränke aus Regierungsbeständen. Kabel und Verbindungsleitungen verliefen in einem Gewirr zwischen den Rückseiten der Computer und unter den Tischen. An einer Kork-Pinnwand hingen massenhaft Vermerke, Notizen und offizielle Schreiben, die ich von meinem Standort aus nicht entziffern konnte. Dazu kamen gerahmte Farbfotos von dem Sheriff von Riverside County, dem Gouverneur von Kalifornien und dem Präsidenten der Vereinigten Staaten.
    Ich teilte dem uniformierten Hilfssheriff am Tresen mit, wer Felicia war und warum wir hier waren. Sofort verwies er mich an einen Detective Lassiter, der aus dem hinteren Büroraum kam, um mit mir zu sprechen. Lassiter war Mitte vierzig, glatt rasiert, durchtrainiert und vorzeitig ergraut. Er trug Zivil, aber unter seinem dunkelgrauen Sportsakko sah ich Pistole und Halfter. Mit gedämpfter Stimme unterrichtete er mich davon, was er erfahren hatte. »Wir haben einen Anruf von einer Frau bekommen, die draußen am Highway 78 wohnt, sechs Kilometer von Hazelwood Springs in

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