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Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Titel: Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grafton,Sue
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Sand wie eine Kuchenglasur, indem sie das Blatt wie einen Spatel führte. Cornell bückte sich, hob die Taschenlampe auf und fuhr mit dem Lichtstrahl kurz hin und her, um sich zu vergewissern, dass sie nichts liegen lassen hatten. Dann kamen sie auf mich zu.
    Ich wirbelte herum und hastete leise denselben Weg zurück, wobei ich hoffte, die Kurve in der Straße zu erreichen, bevor die beiden an Cornells Pick-up angelangt waren. Wenn sie in ihre Autos stiegen und zum Highway zurückfuhren, würden mich ihre beiden Scheinwerferpaare aus der Dunkelheit herausheben wie ein verschrecktes Kaninchen. Ich hörte zwei Autotüren zuknallen, trat von der asphaltierten Fläche herunter und huschte in die Finsternis. Vor mir sah ich eine Kuhle in der Erde, eine Art Vertiefung, wo eine Sturzflut einen flachen Graben ausgehöhlt hatte. Ich ließ mich fallen, stützte mich auf die Ellbogen, schlängelte mich auf dem Bauch vorwärts, bis ich die Rinne erreicht hatte, und rollte mich hinein. Dann senkte ich den Kopf, hielt die Arme unter mir verschränkt und wartete. Nur ein Motor sprang an. Ich wartete auf den Lichtstrahl vorbeifahrender Scheinwerfer, doch er kam nicht. Vorsichtig hob ich den Kopf und lugte gerade rechtzeitig heraus, um die Heckscheinwerfer des Pick-ups zu erkennen. Einer oder alle beide waren unterwegs zum Tuley-Belle. Ich rappelte mich auf und lief los. Falls ich mich geirrt hatte und sie noch da war und am Ford Wache hielt, war ich in größerer Gefahr, als ich gedacht hätte. Ich verlangsamte den Schritt, als ich um die Kurve ging. Der Ford stand nach wie vor am Straßenrand, und Justine war nirgends zu sehen.
    An ihrem Wagen angelangt, riss ich die Tür auf der Fahrerseite auf. Sie hatte die Schlüssel im Zündschloss stecken lassen. Ich stieg ein, ließ den Wagen an, löste die Handbremse und fuhr mit ausgeschalteten Scheinwerfern los. Zuerst wendete ich in weitem Bogen, indem ich von der Teerstraße herunter- und wieder hinaufrumpelte, und dann hielt ich genau wie die beiden auf den weitläufigen Komplex vor mir zu. Wenn sie vorhatten, das Montiereisen im Tuley-Belle zu verstecken, tauchte es womöglich nie wieder auf.
    Als ich so nah war, wie ich zu fahren wagte, nahm ich den Fuß vom Gaspedal und ließ den Wagen ausrollen. Ich machte den Motor aus und steckte die Autoschlüssel ein. Auch diesmal griff ich nach oben und demontierte die Innenbeleuchtung, bevor ich die Tür aufmachte. Dann zog ich Dolans Smith & Wesson, verließ die Straße und beschrieb einen Halbkreis nach links, um mich dem Bau vom unerschlossenen Gelände her zu nähern. Die Deckung war hier draußen besser. Die geduckten Schatten schienen sich immer wieder neu zu formieren und verschoben sich, wenn der Wind die Dornbüsche über den unebenen Grund blies. Ich entdeckte den Pick-up, den Cornell zwischen den halb fertigen Gebäuden abgestellt hatte, die finster und schweigend aufragten. Oben im zweiten Bau konnte ich einen matten Lichtschein ausmachen. Vorsichtig schlich ich weiter, während ich hoffte, dass Cornell genau wie Justine seine Autoschlüssel hatte stecken lassen. Wenn ich ihnen ihr einziges Transportmittel wegnehmen konnte, wären sie gezwungen, die zweieinhalb Kilometer zum Highway zurück zu Fuß zu gehen. Bis sie dort angelangt wären, könnte ich schon nach Creosote zurückrasen und Hilfe holen. Dann sollten sie ruhig Todd Chilton erklären, was sie da draußen verloren hatten. In der Finsternis um den Pick-up war keinerlei Bewegung auszumachen.
    Ich ging um das Fahrzeug herum, wobei mir auffiel, dass das Fenster auf der Fahrerseite heruntergedreht war. Ich spähte hinein und erkannte das Glitzern seiner Schlüssel genau da, wo ich sie zu finden gehofft hatte. In Gedanken zog ich bereits die Autotür auf und setzte mich hinters Lenkrad. Ja, ich hatte sogar schon den Schlüssel im Zündschloss umgedreht, den richtigen Gang eingelegt, war losgesaust und hatte die beiden einfach stehen lassen. Nur leider hatte ich mich zu früh gefreut. Ich hörte ein Schlurfen hinter mir, und in meinem Kopf meldete sich ein kleines Stimmchen und sagte »Oh-oh«, doch da war es bereits zu spät. Ich wandte mich um und erwartete Cornell vor mir zu sehen, doch es war Justine, die mich anfiel. Mit ihren blassen, fliegenden Haaren und den eisigen blassgrünen Augen sah sie aus wie eine Todesfee, die aus der Finsternis angefegt kommt. Cornell musste sie zurückgelassen haben, damit sie Wache stand und als Türhüterin fungierte, für den Fall, dass

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