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Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Titel: Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grafton,Sue
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könnte. Bob kam auf das unbekannte weibliche Opfer zu sprechen, dessen Leiche bei einem Steinbruch in Lompoc, Kalifornien, abgelegt worden war, etwa eine Stunde nördlich von Santa Barbara. Er hatte die Autopsie selbst durchgeführt und erwähnte beiläufig, dass das Amt des Leichenbeschauers ihren Ober- und Unterkiefer einbehalten hatte. In seinen Augen hätten die ausgeprägten Besonderheiten des Gebisses der Toten eigentlich dazu führen müssen, dass sie von irgendwem erkannt würde. Dummerweise war sie seinerzeit entweder nie vermisst gemeldet worden, oder die Vermisstenmeldung war nie bei den Ermittlern angelangt, die den Fall bearbeiteten. Trotz monatelanger Bemühungen war es ihnen nie gelungen, die Tote zu identifizieren, und ihr Mörder wurde nie gefasst. Bis heute weiß niemand, wer sie war, woher sie kam oder wer sie umgebracht hat.
    Da ich Schriftstellerin bin, hat man mir schon unzählige Handlungsideen, Geschichten und persönliche Anekdoten vorgetragen, Ereignisse aus dem »wirklichen Leben« und »wahre« Morde – Erfahrungen, die wichtig für diejenigen waren, die sie geschildert haben, mich aber aus dem einen oder anderen Grund nicht angeregt oder gefesselt haben. Doch diese Idee hat Wurzeln geschlagen. Ich war auf der Stelle interessiert, obwohl ich genau wusste, dass sich das Überleben einer Idee nicht vorhersagen lässt. Ich war dem Ermittler des Leichenbeschauers, Larry Gillespie, der jetzt im Ruhestand ist, schon verschiedentlich begegnet, als ich für frühere Bücher in dieser Serie recherchiert habe. Bob hat sich erboten, Larry zu fragen, ob er die Kieferknochen auftreiben könne. Außerdem hat er vorgeschlagen, mich mit einigen der Ermittler der Sheriffbehörde bekannt zu machen, mit denen er zusammengearbeitet hat, als er dort beschäftigt war.
    Ich führe ein Tagebuch, während ich diese Bücher verfasse, ein Ritual, das ich in rudimentärer Form bei A wie Alibi begonnen und immer ausführlicher und eingehender fortgesetzt habe, die gesamten siebzehn Romane der Serie über bis jetzt. Die ersten Teile des Tagebuchs für jedes beliebige Buch sind normalerweise eine Dokumentation meiner unbeholfenen Versuche, eine schlüssige Geschichte zu entwickeln. Ich grüble, ich führe Selbstgespräche, ich werde unzufrieden, ich experimentiere.
    Seltsamerweise taucht die erste Eintragung zum Thema der unbekannten Toten erst am 8. November 2000 auf, etwa zwei Monate nach meinem ersten Gespräch mit Bob Failing. Damals hatte ich das Thema bereits als Grundlage meines neuen Buches angenommen, obwohl es mich noch viele Monate kosten sollte, die Details auszuarbeiten. Das Wort »quarry«, ›Steinbruch‹ oder ›verfolgtes Wild‹, gefiel mir, da seine doppelte Bedeutung gerade in diesem Fall auch einen zweifachen Zweck erfüllen konnte, indem es sich auf den Ort bezog, wo die Leiche gefunden worden war, und auf die Suche nach dem Mörder.
    Am 11. Januar 2001 trafen Bob Failing und ich uns mit Sergeant Detective Bill Turner und Bruce Correll, damals Commander der Kriminalpolizei bei der Sheriffbehörde Santa Barbara, und wir vier fuhren nach Lompoc, um uns den Steinbruch anzusehen. Bruce Correll und Bill Turner sprach ich abermals am 19. Januar 2001. In einer enorm großzügigen Geste gaben sie mir eine Abschrift der Mordakte über den Fall der unbekannten Toten. Sie enthielt Anmerkungen über den Tatbestand, Ermittlungsergebnisse und sowohl Farb- als auch Schwarz-Weiß-Fotos der Leiche sowie des Geländes, wo man sie gefunden hatte. Zudem erhielt ich Fotos von ihren Sachen, einschließlich der Ledersandalen und der selbst genähten Hose aus dem weißgrundigen Stoff mit den dunkelblauen Margeriten und dem roten Tupfer.
    Im Laufe des Jahres traf ich mich mit Zustimmung des damaligen Sheriffs Jim Thomas mehrmals mit diesen beiden Detectives. Vor allem Bill Turner wurde zu einer unschätzbaren Informationsquelle für mich, indem er mir Informationen über Verfahrensweisen, technische Details und die Myriaden grundlegender Fakten seiner Arbeit gab. Er hat mir meine vielen (manchmal dummen) Fragen mit unerschöpflicher Geduld und ebensolchem Engagement beantwortet und mir die Art von ausführlichen Antworten gegeben, die die Arbeit einer Schriftstellerin zur reinen Freude machen. Daher sind auch sämtliche eventuell hier erscheinenden Fehler entweder meinem mangelhaften Verständnis oder der Freiheit geschuldet, die ich mir im Interesse der Geschichte genommen habe.
    Dass ich mich von dem Fall so

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