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Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt - R wie Rache

Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt - R wie Rache

Titel: Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt - R wie Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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Zimtschnecken, falls du Interesse hast.«
    »Immer. Lewis ist wohl nach Hause geflogen?«
    »Ich habe ihn am Samstag am Flughafen abgesetzt. Und apropos Lewis: Er hat sich dafür entschuldigt, dass er hier hereingeplatzt ist, was eine Art Premiere war. Ich glaube, es ist ihm nie in den Sinn gekommen, dass sein Kommen sich so auswirken würde. Ich habe gesagt, er solle sich keine Sorgen machen. Vorbei ist vorbei.«
    »Gestern hat unter anderen Umständen jemand etwas Ähnliches zu mir gesagt«, erklärte ich. »Auf jeden Fall bin ich froh, dass ihr beiden wieder eine gemeinsame Basis gefunden habt.«
    »Daran habe ich nie gezweifelt«, erwiderte er. »Und was ist mit dir? Ich habe dich dieses Wochenende kaum gesehen. Was macht dein neuer Freund?«
    »Gute Frage.« Ich erzählte Henry die traurige Geschichte meiner Verfehlungen, berichtete von riskanten Aktionen, übertretenen Gesetzen, Gewinnen, Verlusten und spannungsreichen Fluchten. Er hatte wesentlich mehr Spaß an meiner Schilderung als Cheney, und dafür war ich ihm dankbar.
    Kurz nach sechs kehrte ich in meine Wohnung zurück und machte mir ein Sandwich mit heißem, hart gekochtem Ei und mehr Mayo und Salz, als ein Internist empfehlen würde. Ich knüllte gerade mein Stück Küchenkrepp zusammen, als das Telefon klingelte. Ich warf den Klumpen weg und wartete, bis der Anrufer zu sprechen begann. Als Marty Blumberg seinen Namen nannte, nahm ich ab. »Hallo, Marty. Ich bin dran. Bin nur gerade erst gekommen.«
    »Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, dass ich Sie zu Hause anrufe. Es ist etwas Seltsames passiert, und ich wüsste gern, was Sie davon halten.«
    »Klar.« Ich vernahm Verkehrsgeräusche im Hintergrund und vermutete, dass er von einer Telefonzelle aus anrief.
    »Wollen Sie die lange Version hören oder die kurze?«
    »Lange Geschichten sind immer besser.«
    »Stimmt«, sagte er. »Also, es war folgendermaßen.« Einen Moment lang hörte ich nur, wie er inhalierte und anschließend einen Mund voll Rauch ausstieß. »Wie ich heute von der Arbeit nach Hause komme, empfängt mich meine Haushälterin völlig aufgelöst. Sie ist ganz aus dem Häuschen wegen irgendwas, rückt aber nicht raus mit der Sprache. Ich bedränge sie, weil ich ihr anmerke, dass sie es unbedingt loswerden will. Sie sagt, ich soll nicht wütend werden. Ich sage, okay. Sie erzählt mir, sie kommt wie immer um neun, und da sieht sie einen Wagen der Telefongesellschaft in der Einfahrt und zwei Männer auf der Veranda stehen. Sie geht weiter, betritt durch die Hintertür das Haus und macht dann vorn auf. Da sagt der eine Typ, die Telefongesellschaft hätte etliche Beschwerden bekommen, dass die Leitungen tot seien, und jetzt würden sie das ganze Viertel abklappern und die Leitungen überprüfen. Sie wollen wissen, ob mein Telefon funktioniert, also bittet sie sie zu warten, probiert es aus, und natürlich ist es tot. Sie ist paranoid – das kommt daher, dass sie sich zu viele Fernsehkrimis ansieht –, deshalb verlangt sie, dass sie ihr irgendeinen Ausweis zeigen. Beide haben diese Plastikkarten mit Foto zum Anstecken, auf denen California Bell steht. Huerta schreibt sich ihre Namen und Mitarbeiternummern auf. Der zweite Typ hat ein Klemmbrett und zeigt ihr den Auftrag, alles so ordentlich getippt wie nur möglich. Also denkt sie, es hat alles seine Richtigkeit und lässt sie rein. Können Sie mir so weit folgen?«
    »Ja, aber die Sache gefällt mir nicht.«
    »Mir auch nicht«, sagte er. »Sie erzählt mir diesen ganzen Scheiß, und ich merke schon, wie es in meinem Bauch zu rumoren anfängt. Die Typen sind also fünfzehn, zwanzig Minuten in meinem Arbeitszimmer, und dann kommen sie wieder raus und erzählen ihr, dass alles in Butter ist. Sie fragt, was denn los war, und sie sagen, die Ratten auf dem Dach müssen die Kabel draußen angeknabbert haben, aber nun sei alles wieder gut. Hinterher sagt sie sich, dass das alles überhaupt nicht zusammenpasst, und sie hat Angst, sie könnte einen Fehler gemacht haben. Ich tue so, als sei alles halb so wild, und sage ihr, ich würde mich darum kümmern. Jedenfalls glaube ich, dass sie mir entweder das Haus verwanzt oder eine Wanze ins Telefon gepflanzt haben.«
    »Oder beides«, ergänzte ich.
    »Verdammt, ja. Warum soll ich Sie sonst von einem bescheuerten Supermarkt-Parkplatz aus anrufen? Ich komme mir vor wie ein Idiot, aber ich kann kein Risiko eingehen. Mein Telefon wird abgehört, aber ich will nicht, dass die Typen, die dahinter stecken,

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