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Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt - R wie Rache

Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt - R wie Rache

Titel: Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt - R wie Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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duschen und mich umziehen kann. Um eins soll ich wieder dort sein. Und wie geht’s dir?«
    »Nicht so gut. Ich muss mit dir reden.«
    Er musterte mich mit fragendem Blick. »Kann das nicht warten?«
    »Ich glaube nicht. Es geht um Reba. Wir haben ein Problem.«
    »Soll heißen?«
    »Es wird dir nicht gefallen.«
    »Spuck’s einfach aus.«
    »Ich habe mich gestern Abend mit ihr zum Essen getroffen. Sie wollte mich mit Marty Blumberg bekannt machen, dem Rechnungsprüfer aus Becks Firma, und ich war einverstanden. Er isst jeden Freitagabend im Dale’s, also sind wir dorthin gegangen. Er ist reingekommen, und wir haben miteinander geplaudert. Und ehe ich mich’s versehe, erzählt sie ihm, dass das FBI an einer Anklage gegen Beck arbeitet und er – Marty – am Ende als Sündenbock dastehen wird, wenn er nicht schnell etwas unternimmt. Ich hatte keine Ahnung, was sie damit bezweckt, aber es war nicht zu verhindern.«
    Cheney schloss die Augen und senkte den Kopf. »Mann. Nicht zu fassen. Was ist denn in die gefahren?«
    »Es kommt noch schlimmer. Sie hat ihm erzählt, Onni sei FBI- Agentin und würde es nur mit Beck treiben, um Beweismittel gegen ihn in die Hand zu bekommen. Zuerst ist Marty nicht darauf eingestiegen. Er hat es einfach nicht glauben wollen, doch dann hat ihm Reba die Fotos gezeigt und ihn damit geködert. Schließlich hat sie es geschafft, dass er uns mit hinauf ins Büro genommen hat – angeblich zur Besichtigung –, aber sie hat die Gelegenheit genutzt, um sich dort so viel wie möglich unter den Nagel zu reißen, in diesem Fall Onnis Schlüssel.«
    Ich setzte meine Schilderung fort und berichtete ihm ungeschönt alles, was sich im Lauf der letzten zwei Tage ereignet hatte. Dass er sauer war, sah ich ihm schon an, bevor ich bei der Hälfte angelangt war. Er war müde. Er hatte eine lange Nacht hinter sich, und das hier hatte ihm gerade noch gefehlt. Zugleich fühlte ich mich aber verpflichtet, ihm die Wahrheit zu sagen. Wenn ich ihm nicht – aus freien Stücken – alles anvertraute, was sollte das Ganze dann?
    Ich langte bei den Ereignissen vom Morgen an, und als ich fertig war, explodierte Cheney. »Du hast ja wohl komplett den Verstand verloren, oder? Abgesehen davon, dass ihr widerrechtlich dort eingedrungen seid, weiß Beck garantiert sofort, dass etwas im Busch ist, wenn er Wind davon bekommt, und dann können wir einpacken.«
    »Wie soll er davon erfahren?«
    »Was ist, wenn Marty alles ausplaudert oder dem Wachmann doch nicht mehr ganz wohl dabei ist, dass er euch reingelassen hat? Er kennt euch beide mit Namen. Eine einzige unbedachte Bemerkung von einem der beiden würde schon genügen. In dem Fall spielt es überhaupt keine Rolle mehr, wie solide die Anklage der Behörden ist, weil euch dann der Anwalt der Verteidigung in den Zeugenstand holt und auseinander nimmt. Nicht, dass er je Gelegenheit dazu erhalten wird. Lange bevor es dazu kommt, macht euch das FBI anhand von Anklagepunkten wie Behinderung der Justiz, Fälschen von Beweismaterial und weiß Gott was noch fertig. Und dazu noch Meineid, sobald ihr versucht, euch aus der Affäre zu ziehen. Reba ist absolut unglaubwürdig. Eine verurteilte Straftäterin und verschmähte Geliebte. Was sie aussagt, ist von vornherein zweifelhaft.«
    »Warum hast du sie dann mit hineingezogen? Wenn sie so nutzlos ist, hättest du ja von vornherein auf sie verzichten können.«
    »Wir haben eine geheime Informantin gebraucht, keine bescheuerte Ein-Personen-Gang. Du bist doch Profi. Du weißt es besser – zumindest dachte ich das bisher. Die FBI-Leute gehen aufs Ganze. Wenn du eine Operation wie die hier verpfuschst, zahlst du den Preis dafür selbst. Was kümmert es Reba schon? Sie hat nichts zu verlieren.«
    »Cheney, ich verstehe dich ja. Natürlich hätte ich sie stoppen müssen, aber ich wusste nicht, wie. Nachdem sie Marty erzählt hatte, was im Gange ist, ist auf einmal alles eskaliert –«
    »Blödsinn. Du hast bereitwillig mitgemacht. Was ihr getan habt, war illegal –«
    »Okay. Kapiert. Ist mir klar«, räumte ich ein. »Aber hätte ich vielleicht einfach gehen sollen? Sie hängt unseretwegen in der Sache drin – genauer gesagt meinetwegen. Ich fühle mich in gewissem Maße verantwortlich dafür, was mit ihr geschieht.«
    »Dann fang lieber mal an, dich auch für dein eigenes Verhalten verantwortlich zu fühlen. Wenn die Sache schief geht, hast du mehr Ärger am Hals, als du dir je hast träumen lassen.«
    »Moment mal. Moment. Ich

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