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Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt - R wie Rache

Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt - R wie Rache

Titel: Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt - R wie Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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vorstellen, dass sie einfach nicht auftaucht. Sie weiß, wie wichtig es ist.«
    »Sie hat nichts davon erwähnt. Dann haben Sie wohl auch nichts mehr von ihr gehört?«
    »Wir haben gestern kurz telefoniert. Sie hat versprochen, sich wieder bei mir zu melden, aber sie hat nicht angerufen.«
    »Sie hatte Besuch. Ein früherer Arbeitskollege.«
    »Marty Blumberg?«
    »Genau der. Er ist ins Haus gekommen, und die beiden haben ziemlich ausgiebig die Köpfe zusammengesteckt. Danach ist sie aufgebrochen.«
    »Lucinda hat erwähnt, dass sie am Abend zuvor sehr lange aus war.«
    »Sie ist erst morgens um halb drei nach Hause gekommen. Ich war noch wach, als sie die Einfahrt hochgefahren ist. Erst als ich ihre Scheinwerfer an der Decke gesehen habe, wusste ich, dass sie in Sicherheit ist. Alte Gewohnheiten legt man nur schwer ab. Die Monate, die sie im Gefängnis verbracht hat – das waren die einzigen Nächte, in denen ich nicht wach gelegen und auf sie gewartet habe. Wahrscheinlich sterbe ich mit dem Blick auf der Uhr und voller Angst, dass etwas passiert sein könnte.«
    »Warum hat sie sich ein Taxi gerufen? Stimmt etwas nicht mit ihrem Wagen?«
    Er zögerte. »Ich vermute, dass sie die Stadt verlassen hat und nicht wollte, dass ihr Wagen irgendwo auf einem Parkplatz herumsteht.«
    »Aber wohin wollte sie?«
    Nord schüttelte hilflos den Kopf.
    »Hatte sie Gepäck?«
    »Das habe ich Freddy auch schon gefragt, und sie hat ja gesagt. Zum Glück war Lucinda da schon weg, sonst hätte sie mir endlose Vorhaltungen gemacht. Sie weiß zwar, dass etwas passiert ist, aber bis jetzt habe ich ihr Näheres verschwiegen. Lucinda ist gnadenlos, also seien Sie auf der Hut, sonst zieht Sie Ihnen alles aus der Nase.«
    »Das habe ich schon gemerkt. Welches Taxiunternehmen war es?«
    »Vielleicht weiß Freddy das noch, wenn Sie sie fragen.«
    »Mach ich.«
    Es klopfte leise an der Tür, und Lucinda erschien. Sie hielt zwei Finger in die Höhe. »Noch zwei Minuten«, sagte sie mit einem Lächeln, das ihre guten Absichten bezeugen sollte.
    »Gut«, antwortete Nord, doch dabei zog ein Anflug von Ärger über sein Gesicht. Sobald sie die Tür geschlossen hatte, wandte er sich wieder an mich. »Sperren Sie ab. Und sperren Sie gleich auch noch die Verbindungstür zum Badezimmer ab, wenn Sie schon dabei sind.«
    Ich musterte ihn kurz, ehe ich zur Tür schritt und das Schnappschloss einrasten ließ. Zur Rechten ging ein weiß gefliestes Badezimmer ab, das sein Schlafzimmer mit dem nächsten verband. Ich verriegelte die gegenüberliegende Badezimmertür, ließ jedoch die vordere einen Spalt weit offen und kehrte zu meinem Platz zurück.
    Er richtete sich in den Kissen auf. »Danke. Wahrscheinlich meint sie es gut, aber manchmal reißt sie zu viel an sich. Schließlich habe ich sie noch nicht als meinen Vormund eingesetzt. Aber was würden Sie jetzt in Bezug auf Reba vorschlagen?«
    »Weiß ich nicht genau. Vor allem muss ich sie so schnell wie möglich finden.«
    »Steckt sie in der Klemme?«
    »Ich glaube schon. Soll ich Sie ins Bild setzen?«
    »Es ist besser, wenn ich es nicht weiß. Was immer es ist, ich verlasse mich darauf, dass Sie sich darum kümmern und mir anschließend eine Rechnung schicken.«
    »Ich werde tun, was ich kann. Verschiedene Behörden würden sich gern mit ihr über Becks finanzielle Transaktionen unterhalten. Es könnte reichlich unangenehm werden, und meine Position ist ohnehin schon heikel. Dem FBI gegenüber möchte ich nicht im falschen Lager stehen. Übrigens resultiert aus der Tatsache, dass ich für Sie arbeite, keinerlei Recht auf Aussageverweigerung, deshalb schützt es keinen von uns, wenn Sie mich engagieren.«
    »Das verstehe ich vollkommen. Ich würde auch niemals von Ihnen verlangen, in irgendeiner Form gegen Gesetze zu verstoßen. Aber ansonsten wäre ich Ihnen für jede Unterstützung dankbar, die Sie Reba leisten können.«
    »Ist ihr Wagen noch hier?«
    Er nickte. »Er steht in der Garage. Soweit ich weiß, ist sie unverschlossen. Sie dürfen sich gern umsehen.«
    Es klopfte an der Tür, und der Knauf drehte sich. Ungeduldig zerrte Lucinda daran. Ihre Stimme drang dumpf durch das Holz.
    »Nord, was ist los? Bist du da drin?«
    Er wies zur Tür. Ich ging hin und entriegelte sie. Lucinda drehte abrupt am Knauf und stürmte herein, wobei sie mir fast die Tür ins Gesicht geschlagen hätte. Sie funkelte mich an. Offenbar vermutete sie, ich hätte die Tür aus eigenem Antrieb verriegelt.
    »Was geht hier

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