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Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt - R wie Rache

Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt - R wie Rache

Titel: Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt - R wie Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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sie wieder herausstieg, desto besser war es für sie. Solange Beck das Geld zurückbekam, würde er vielleicht nicht allzu genau nachfragen, wie es verschwunden war. Ich nahm den Hörer und wählte die Nummer der Laffertys. Ich machte ein bisschen Konversation mit Freddy, der Haushälterin, ehe sie mir sagte, dass Reba noch im Bett lag. »Soll ich sie wecken?«
    »Wäre besser.«
    »Einen Moment. Ich schalte Sie auf Warten und lasse Reba gleich in ihrem Zimmer abnehmen.«
    »Super. Danke.«
    Ich sah Freddy vor mir, wie sie in ihren Schuhen mit den Kreppsohlen den Flur entlang und die Treppe hinauftappte und sich dabei am Geländer festhielt. Die Stille dauerte eine Weile an, und ich malte mir aus, wie sie an Rebas Tür klopfte und diese aus dem Schlaf erwachte, bevor sie benommen den Hörer abnahm – denn benommen klang sie auf jeden Fall, als sie sich meldete.
    »’Lo?«
    »Hi, Reba. Hier ist Kinsey. Tut mir Leid, dass ich Sie geweckt habe.«
    »Schon in Ordnung. Ich müsste sowieso langsam aufstehen. Was wollen Sie denn?«
    »Ich muss Sie etwas fragen, aber Sie müssen mir schwören, dass Sie die Wahrheit sagen.«
    »Sicher.« Sie klang bereits munterer, und ich nahm an, dass sie sich denken konnte, was jetzt kam.
    »Können Sie sich noch an unsere kleine Entdeckungsreise vom Samstagvormittag erinnern?«
    Schweigen.
    »Haben Sie ein Päckchen Hundert-Dollar-Scheine mitgenommen?«
    Schweigen.
    »Es ist völlig egal, ob Sie es zugeben. Beck weiß es jedenfalls.« »Na und? Geschieht ihm recht. Ich habe ihm schon im Bubbles gesagt, dass er mir etwas schuldet, und zwar nicht zu knapp.«
    »Die Sache hat nur einen winzigen Haken. Es war nicht sein Geld, sondern das von Salustio.«
    »Nein.«
    »Doch.«
    »Mist. Sind Sie sicher? Ich dachte, es gehört Beck, und er packt es ein, damit er es mitnehmen kann, wenn er verschwindet.«
    »Nein, er hat Salustios Gesamtsumme nachgerechnet, ehe er das Geld auf sein Konto einzahlen wollte. Und jetzt fehlen ihm fünfundzwanzigtausend.«
    Ich hörte, wie sie sich eine Zigarette ansteckte. »Wie sind Sie nur auf die Idee gekommen, dass Sie nicht erwischt werden?«, fragte ich.
    »Es war eine Laune, eine Art Impuls. Haben Sie so was noch nie gemacht? Ein spontaner Einfall. Ich hab’s einfach gemacht, weiter nichts.«
    »Bringen Sie’s lieber zurück, bevor Beck dahinterkommt.«
    »Und wie soll ich das machen?«
    »Was weiß ich. Stecken Sie’s in einen Umschlag und hinterlassen Sie es an Willards Tresen. Er kann es Marty geben oder selbst nach oben bringen –«
    »Warum soll ich überhaupt etwas tun? Beck kann nichts beweisen, oder? Ich meine, wie will er es beweisen, wenn ich keine Fingerabdrücke hinterlassen habe?«
    »Zuerst einmal hat er die Bänder aus den Überwachungskameras, auf denen zu sehen ist, wie Sie ins Haus hinein- und wieder herausgehen. Außerdem muss er überhaupt nichts beweisen. Er braucht es nur Salustio zu erzählen, und schon sind Sie geliefert.«
    »Das würde er mir doch nicht antun, oder? Ich meine, ich weiß, dass er ein Schwein ist, aber er würde mich nicht an Salustio verpfeifen, oder?« »Natürlich würde er das! Salustio verlangt, dass er die fehlenden fünfundzwanzig Riesen ausspuckt.«
    »Scheiße. Scheiße, Scheiße, Scheiße.«
    »Reba, ich sag’s noch einmal. Vince Turner kann Ihnen wahrscheinlich helfen, wenn Sie einsichtig sind und ihm helfen.«
    »Und was hilft mir das bei Salustio?«
    »Vielleicht kann Vince Sie an einen sicheren Ort bringen, bis alles geklärt ist.«
    »O Mann. Ist ja übel. Meinen Sie, ich soll Beck anrufen?«
    »Es wäre schlauer, wenn Sie sich von ihm fern halten und stattdessen mit Vince reden würden. Er will Sie ohnehin sprechen, bevor Sie sich mit den Feds treffen.«
    »Was für Feds? Ich habe keinen Termin mit den Feds. Der Typ hat versagt.«
    »Hat er nicht. Der Termin ist auf morgen Nachmittag um vier vorgezogen worden. Ich hole Sie um halb eins ab, dann können Sie sich vorher noch mit ihm unterhalten.«
    »Wird ja auch höchste Zeit.«
    »Ich habe Ihnen gleich gesagt, dass es dauert.«
    »Ja, nur ist es jetzt zu spät.«
    »Und das heißt?«
    »Das heißt, dass ich mir erst überlegen muss, wie ich die Sache anpacke. Ich rufe Sie wieder an.« Damit war das Gespräch beendet.
    Was war ich doch für eine großartige Überredungskünstlerin.
    An diesem Abend hatte Cheney Softball-Training, und so blieb ich allein. Ich aß bei Rosie’s und verbrachte den Rest des Abends mit einem Buch zu Hause.
    Am Mittwoch

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