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Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt - R wie Rache

Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt - R wie Rache

Titel: Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt - R wie Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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damit, seine Abfälle zu durchwühlen. Sie haben Rechnungen mit fiktiven Adressen nicht existenter Firmen gefunden, mehrere handgeschriebene Notizen, ungültig gemachte Schecks und voll geschriebene Farbbänder von Schreibmaschinen sowie Streifen aus Rechenmaschinen. Mr. Beckwith unterhält legale Geschäftsverbindungen zu Finanzinstituten an verschiedenen Orten, und er hat ein Händchen dafür, die Profite aus illegalen Aktivitäten mit denen aus seinem Alltagsgeschäft zu vermischen. Was ihm allerdings nicht klar zu sein scheint, ist, dass Geldinstitute Unterschriftsproben, Kontoauszüge und Kopien von Schecks, die auf Beträge über hundert Dollar ausgestellt sind, aufbewahren müssen. Banken führen außerdem eine Transaktionsliste über telegrafische Zahlungsanweisungen, damit sie Rechenschaft über sämtliche Gelder ablegen können, die bei ihnen durchlaufen. Diese Angaben werden allesamt verschlüsselt, aber mithilfe der Seriennummern lassen sich Herkunfts- und Empfängerbank identifizieren sowie Datum und Uhrzeit, zu der das Geld losgeschickt worden ist. Noch haben wir zwar keinen Zugang zu diesen Dokumenten, aber wir stellen gerade die nötigen Papiere zusammen, um die Bankunterlagen beschlagnahmen zu können.«
    Der Kellner erschien und stellte Turner seinen zweiten Whiskey hin. Schweigen trat ein, bis er den Tisch verlassen hatte und außer Hörweite war. Turner griff nach seinem Bourbon-Glas. Sein Trinktempo hatte sich verlangsamt, und ich sah ihm an, wie er den Geschmack genoss.
    »Und was wollen Sie von Reba? Sie werden ja wohl nicht von ihr verlangen, dass sie dort reinspaziert und sämtliche relevanten Akten klaut?«
    »Nein, nein. Übrigens können wir sie gar nicht zu etwas auffordern, was gegen die Gesetze verstößt, weil wir das selbst nicht dürfen. Sogar wenn sie die Akten ohne unser Wissen oder unsere Einwilligung stehlen würde, dürften wir nicht mal einen winzigen Blick hineinwerfen, ohne unsere Anklage zu gefährden. Was wir allerdings erbitten dürfen, ist eine ausführliche Beschreibung seiner Akten – was für Unterlagen er hat und wo sie sich befinden –, die es uns erlaubt, Durchsuchungsbefehle für Finanzunterlagen und andere Dokumente zu beantragen. Ich verstehe ja, dass Sie Ms. Lafferty schützen wollen, aber wir brauchen ihre Kooperation.«
    »Gibt es denn niemand anderen? Was ist mit seinem Rechnungsprüfer?«
    »Der Rechnungsprüfer in der Firma heißt Marty Blumberg. Wir haben schon an ihn gedacht. Dummerweise steckt er dermaßen tief in der Sache drin, dass er womöglich die Panik kriegt und sich absetzt, oder – was noch schlimmer wäre – die Panik kriegt und Mr. Beckwith warnt. Jetzt, wo sie nicht mehr für ihn arbeitet, steht Reba nicht länger in der Schusslinie und ist vielleicht eher bereit, uns zu helfen. Hat Ihnen Lieutenant Phillips die Fotos gezeigt?«
    »Ja, schon, aber ich weiß nicht, was Ihnen die helfen sollen. Wenn sie erfährt, dass er in der Klemme steckt, überschlägt sie sich doch, um ihm alles auf die Nase zu binden, was sie von Ihnen weiß.«
    »Das habe ich schon begriffen. Haben Sie vielleicht eine Idee, wie man ihre Reaktion dämpfen könnte?«
    »Nein. Es ist, als würde man einen Atomsprengsatz zünden. Sie riskieren selbst ebenso viel Zerstörung, wie Sie dem Gegner zufügen wollen.«
    Turner rückte eine winzige Unregelmäßigkeit an dem Gedeck zurecht, das er bereits zuvor akkurat ausgerichtet hatte. »Da ist was dran. Nur leider haben wir nicht viel Zeit. Mr. Beckwith besitzt einen unglaublichen Überlebensinstinkt. Wir waren zwar diskret, aber die Erkenntnisse, die wir gesammelt haben, lassen vermuten, dass er etwas von den Ermittlungen gegen ihn ahnt. Er zieht seine Geldanlagen zusammen und beschleunigt seine Aktionen, und das beunruhigt uns.«
    »Das hat Reba auch erwähnt, aber sie ist davon überzeugt, dass er das für sie tut. Er sagt, sobald er sein Vermögen in Sicherheit hat, verlässt er seine Frau, und die beiden können sich absetzen. Zumindest hat sie es so verstehen wollen. Wer weiß schon, was wirklich stimmt?«
    »Es steht völlig außer Zweifel, dass er seine Flucht plant. Noch eine Woche, und er hat es womöglich geschafft, das Geld und sich selbst endgültig unserem Zugriff zu entziehen.«
    »Gehört das Geld ihm oder Salustio Castillo?«
    »Zum größten Teil ihm. Wenn er schlau ist, lässt er die Finger von Salustios Geld. Der Letzte, der Castillo gelinkt hat, hat als Betonlutscher in einer

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