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Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt - R wie Rache

Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt - R wie Rache

Titel: Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt - R wie Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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einen dritten Aufzug auf der anderen Seite des Empfangstresens. »Wofür ist der gut?«
    »Das ist der Lastenaufzug. Damit werden vor allem Kisten, Aktenschränke, Möbel und so was hoch- und runtergefahren. Wir haben fünfzehn oder zwanzig Firmen in den drei oberen Etagen. Die brauchen jede Menge Büroartikel und Kopierer. Außerdem benutzt ihn der Putztrupp.«
    »Arbeiten Bart und sein Bruder immer noch an den Wochenenden?«
    »Immer freitags, wie gehabt. Sie fangen um Mitternacht an.«
    »Schön, dass sich manches nie ändert. Aber alles andere ist eine enorme Verbesserung. Hätte ich mir ja denken können, dass Beck das macht, sobald ich weg bin.«
    Der Aufzug kam, und die Türen gingen auf. Marty fasste hinein und drückte den Knopf, der die Türen offen hielt, während er den Code für die Alarmanlage auf einem Tastenfeld auf der rechten Seite eingab. Reba zeigte nur beiläufiges Interesse. Nachdem wir eingestiegen waren, ließ Marty den Knopf los und drückte die 1 für Erdgeschoss. Auf der Fahrt nach unten wechselten wir kaum ein Wort, sondern sahen nur zu, wie die digitalen Etagennummern blinkend von einer zur anderen wechselten.
    Als wir unten anlangten, gingen die Türen eines der beiden Aufzüge in der Nische auf, und zwei Putzmänner kamen mit ihrem Karren heraus, ehe sie einen Staubsauger, mehrere Besen und Schrubber, große Flaschen mit Putzmitteln sowie Pakete mit Papierhandtüchern für die Toiletten einluden. Beide trugen Overalls, auf deren Rücken ein Firmenlogo aufgestickt war. Einer von ihnen nickte Willard zu, der mit einem Finger zurückgrüßte. Reba sah den beiden Männern dabei zu, wie sie die Nische durchquerten und den Lastenaufzug betraten. »Was haben die denn vor?«
    Marty zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Ich glaube, die arbeiten im ersten Stock.«
    Hinter ihnen schlossen sich die Türen, und wir gingen zu dritt weiter zum Eingang, während Willard mit dem gleichen ausdruckslosen Blick, den er uns zuvor gewidmet hatte, die Zeit eintrug, zu der wir das Haus verlassen hatten. Marty machte sich nicht einmal die Mühe, ihm zum Abschied zuzunicken, doch Reba winkte Willard fröhlich mit einem Finger. »Danke, Willie. Schönen Abend noch.«
    Er zögerte und hob dann die Hand.
    »Habt ihr das gesehen? Wahre Liebe«, erklärte sie.
    Wir gingen nach unten in die Tiefgarage. »Mein Auto steht da drüben«, sagte Marty am Fuß der Treppe. »Und wo parkt ihr?«
    »Da lang«, antwortete ich und wies in die andere Richtung.
    Reba schob die Hände in die Jackentaschen und sah ihm nach, während er auf sein Auto zuging. »Hey, Marty?«
    Er hielt inne und wandte sich um.
    »Denk mal über das nach, was ich gesagt habe. Wenn du nicht bald was unternimmst, haut dich Beck in die Pfanne.«
    Marty wollte schon etwas sagen, überlegte es sich dann jedoch anders. Mit abwesender Miene schüttelte er den Kopf und setzte seinen Weg fort.
    Reba sah ihm nach, bis er verschwunden war. Gemeinsam durchquerten wir die Tiefgarage.
    »Diese Putzmänner haben mir nicht gefallen«, sagte sie.
    »Können Sie jetzt langsam mal Ruhe geben?«
    »Ich bin mir aber ganz sicher. An denen war irgendwas faul.«
    »Danke für den Hinweis. Ich werd’s in den Akten vermerken.«
    An meinem Käfer angekommen, schloss ich die Fahrertür auf und setzte mich hinters Lenkrad, ehe ich hinüberfasste und ihr die Beifahrertür aufmachte. Sie stieg ein und zog die Tür zu, doch als ich den Schlüssel ins Zündschloss stecken wollte, streckte sie die Hand aus. »Moment Warten Sie.«
    »Warum?«
    »Weil wir noch nicht fertig sind. Sobald Marty wegfährt, legen wir noch mal los.«
    »Sie können nicht noch mal raufgehen. Wie wollen Sie das denn bewerkstelligen?«
    »Wir sagen Willie, dass Sie Ihre Tasche oben vergessen haben und sie unbedingt wiederhaben müssen.«
    »Reba! Hören Sie auf damit. Sie vermasseln den Behörden noch ihre Anklage.«
    »Es sind doch die Behörden, die alles vermasseln. Sehen Sie sich nur um. In diesem Land herrscht das reine Chaos.«
    »Darum geht es nicht. Sie dürfen keine Gesetze übertreten.«
    »Hört, hört, Miss Zimperliese. Welche Gesetze denn?«
    »Sollen wir mit Einbruch und Diebstahl anfangen?«
    »Das war weder Einbruch noch Diebstahl. Wir sind mit Marty hochgefahren. Er hat uns aus freien Stücken reingelassen.«
    »Und dann haben Sie die Schlüssel gestohlen.«
    »Ich habe sie nicht gestohlen. Ich habe sie mir ausgeliehen. Ich will sie ja wieder zurückbringen.«
    »Das spielt keine Rolle. Ich sage

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