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Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt - R wie Rache

Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt - R wie Rache

Titel: Kinsey Millhone 18 - Ausgespielt - R wie Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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Blumenbeete, getrennt durch gewundene Kieswege, die sich im Hintergrund verloren. Eine Gartenbeleuchtung ließ das Ganze erstrahlen. Stühle und von Schirmen beschattete Tische standen in einzelnen, hübsch verstreuten Patios. Eine Mauer von etwa einem Meter zwanzig Höhe umgab alles und gewährte in sämtliche Richtungen eine faszinierende Aussicht auf die Stadt.
    In der Mitte des Gartens stand etwas, das aussah wie ein Gärtnerschuppen. Sein Äußeres war mit Spalieren verkleidet, an denen sich bunte Reben von Passionsblumen voller dicker, violetter Blüten kreuz und quer nach oben wanden. In dem üppigen Pflanzendickicht war ein halb verborgenes Schild zu erkennen. Neugierig schob ich das Blattwerk beiseite.
    »Was ist das?«, wollte Reba wissen.
    »›Hochspannung. Lebensgefahr.‹ Darunter steht die Telefonnummer des Hausmeisters, falls etwas repariert werden muss. Es muss ein Transformator sein oder vielleicht etwas, das mit der Stromversorgung zusammenhängt. Wer weiß? Es könnte auch das Gehäuse für die Aufzüge sein oder das für die Zentralheizung und die Klimaanlage. Irgendwo muss man das alles ja unterbringen.« Das kleine Häuschen summte auf eine Weise, die vermuten ließ, dass man zu einem schwarzen Klumpen verschmoren würde, wenn man eine falsche Bewegung machte.
    Von der Treppe her rief Marty nach uns. »Hey, Reba?«
    »Hier oben.«
    »Ich will euch nicht hetzen, aber wir müssen langsam los. Beck mag es nicht, wenn sich Fremde im Büro aufhalten.«
    »Ich bin keine Fremde, Marty. Ich bin sein Lieblingsbetthase.«
    »Ja, schön, aber er wird trotzdem sauer sein und es an mir auslassen.«
    »Kein Problem. Wir sind fertig, wenn du auch fertig bist«, entgegnete sie, ehe sie sich an mich wandte. »Nehmen Sie Ihre Autoschlüssel und Ihre Geldbörse aus Ihrer Tasche, und lassen Sie sie dann hinter dem Ding da liegen.«
    »Meine Tasche? Ich lasse meine Umhängetasche nicht hier. Sind Sie verrückt?«
    »Tun Sie’s.«
    Da erschien Marty am oberen Ende der Treppe. Offenbar wollte er sich nicht darauf verlassen, dass wir von selbst herunterkommen würden. Er lehnte sich gegen das Treppengeländer und atmete keuchend infolge des Aufstiegs. Reba ging zu ihm hinüber, legte ihren Arm in seinen und wandte sich um, um die in der Ferne sichtbaren Berge zu bewundern. »Was für eine Aussicht! Die ideale Kulisse für eine Büroparty.«
    Marty zog ein Taschentuch heraus und wischte sich das schweißglänzende Gesicht. »Eine Party haben wir bis jetzt noch nicht gemacht. Aber bei schönem Wetter essen die Mädels hier ihren Mittagsimbiss und sonnen sich ein bisschen. Bei schlechtem Wetter gehen sie in den Pausenraum wie früher im alten Büro, nur dass der hier schicker ist.«
    »Der Pausenraum? Den habe ich noch nicht gesehen.«
    »Ich kann ihn dir auf dem Weg nach draußen zeigen.«
    Reba wandte sich zu mir um. »Alles in Ordnung?«
    »Ich folge Ihnen auf dem Fuß«, sagte ich.
    Die beiden stiegen die Treppe hinab. Innerlich murrend tat ich, was sie mir aufgetragen hatte, indem ich Schlüssel und Geldbörse aus der Tasche nahm und diese dann hinter einen großen, eingetopften Ficus schob. Ich hoffte nur, sie wusste, was sie tat, denn zumindest ich hatte keinen blassen Schimmer. Mit einem wehmütigen Blick zurück ging ich auf die Treppe zu.
    In einem Raum, der wie eine mittelgroße Küche aussah, stieß ich wieder auf die beiden. Es gab ein Spülbecken, eine Spülmaschine, zwei Mikrowellen, eine Kühl-Gefrierkombination und zwei Automaten, einen mit alkoholfreien Getränken und einen zweiten mit Schokoriegeln, Kartoffelchips, Erdnussbuttercrackern, Keksen, Nüssen und anderen Dickmachern. Mitten im Raum stand ein großer, von Stühlen umgebener Tisch.
    »Ist das nicht toll?«, fragte Reba.
    »Super«, bestätigte ich.
    »Seid ihr fertig?«, fragte mich Marty.
    »Klar. Kein Problem. War nett hier.«
    »Gut. Ich hole rasch meine Aktentasche und sperre dann ab.«
    Zu dritt marschierten wir den Flur entlang in Richtung Aufzüge. An seinem Büro angelangt, verschwand Marty kurz darin und kehrte mit seiner Tasche zurück. Reba lehnte sich an den Türrahmen. »Hübsches Büro. Hast du das selbst gemacht?«
    »O Gott, nein. Beck hat eine Einrichtungsfirma engagiert, die alles hergerichtet hat, außer den Pflanzen. Dafür haben wir eine andere Firma.« »Ziemlich protzig«, fand Reba.
    Wir sahen zu, wie Marty den Knopf für den Aufzug drückte und ihn damit von unten hochholte. Während wir warteten, zeigte Reba auf

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