Kirscheis (German Edition)
einfach, wenn du mich nicht sehen willst.“ Huch. Klang er beleidigt?
„So war das nicht gemeint. Du kannst gern vorbei kommen, wenn du willst.“ Heute waren sowieso keine Termine geplant.
„Hast du schon was gegessen?“
„Nein.“ Und ihr Magen knurrte schon seit Stunden.
„Gut, dann bring ich was mit. Bis gleich.“ Und bevor sie etwas erwidern konnte, hatte er auch schon aufgelegt.
Er schaffte es in Rekordzeit vom Flughafen zum Italiener und dann zur Boutique. Er war stolz auf sich. Die ganzen zwei Wochen war ihm immer wieder ihr Bild durch den Kopf gegangen. Und der Kuss, vom Abend ihres ersten Dates. Katharina würde er auf jeden Fall behalten. Da hatte sich so ein hartnäckiges Gefühl in seinem Herzen festgesetzt, dass immer wieder wie verrückt nach Katharina schrie.
Und dann sah er sie. Er stand noch vor dem Geschäft und beobachtete sie, wie sie am Tresen saß und irgendetwas auf schrieb. Nein. Sie schrieb nicht, sie zeichnete. Da kam ihm wieder in den Sinn, dass sie ihre ganzen Kleider selbst entwarf. Und irgendwann musste sie ihre Ideen ja auch auf Papier bringen. Sie sah entspannt aus. Glücklich. Ob sie ihn auch vermisst hatte?
Sie hatte nur sporadisch auf seine SMS geantwortet und sich dabei auch relativ kurz gehalten. Das war er einfach nicht gewohnt. Normalerweise würden Frauen alles tun, um Aufmerksamkeit von ihm zu erhaschen. Wobei es sich dabei auch um oberflächliche und geldgierige Frauen handelte, die nicht an ihm sondern nur an seiner Macht interessiert waren. Katharina war anders. Für sie zählte harte Arbeit und Eigenständigkeit. Ein faules Leben käme für sie überhaupt nicht in Frage. Vielleicht war es dieser Wesenszug, der ihn so zu ihr hin zog.
Auf einmal hörte sie auf zu zeichnen und hob den Kopf. Ihre Blicke trafen sich sofort. Es war, als hätte sie gespürt, dass er sie beobachtete. Schon nach wenigen Sekunden hoben sich ihre Mundwinkel und sie lächelte ihn an. Und es sah wirklich bezaubernd aus. Er ging zum Eingang und drückte die Tür auf.
„Hallo Katharina. Ich will dich nicht stören. Wenn du noch zu tun hast, kann ich warten.“ Fragend und gleichzeitig erleichtert drein blickend, hob sie die Augenbrauen und legte ihren Block und den Stift beiseite.
„Nein, nein. Komm rein. Ich hab nur etwas aus dem Papier herum geschmiert.“ Nachdem sie ihm den Mantel und die Aktentasche abgenommen hatte, lotste sie ihn Richtung Küche und machte sich daran, das mit gebrachte essen auf zwei Teller zu verteilen.
„Wollen wir hier essen oder vorne auf der Couch?“ Das war nun seine geringste Sorge. Ihm war vorher schon aufgefallen, dass sie heute etwas nervöser schien als sonst. Sie trug auch etwas engere Kleidung, die wie eine zweite Haut anlagen. Sehr sexy. Die schwarze Jeans betonte ihren wohl geformten Po und die hautenge, dunkelrote Bluse ließ nichts mehr der Fantasie übrig. Hatte sie sich extra für ihn so angezogen oder lief sie heute schon den ganzen Tag so durch den Laden?
„Essen wir lieber hier. Das ist gemütlicher.“ Während des Essens erzählte er von seiner Dienstreise und Katharina bedankte sich brav für die kleinen Überraschungen, die sie die ganze Zeit über bekommen hatte. Dann fingen sie an, Geschichten aus ihrer Kindheit und von ihren Familien zu erzählen. Es war einfach angenehm mit ihr. Wieder bestätigte sich seine Vermutung, dass sie sehr gut zusammen passen würden. Als sie schließlich den Tisch abgeräumt und den Laden abgeschlossen hatten, begleitete er sie noch zu ihrem Wagen.
„Danke für das Abendessen.“ Wie von selbst hob sich seine Hand und strich ihr sanft übers Gesicht. Ihre Haut war so angenehm weich und warm. Ein schönes Gefühl.
„Gern geschehen. Sehen wir uns morgen?“ Sie lächelte ihn freudig erregt an und nickte.
„Darauf freu ich mich jetzt schon.“ Dann war es plötzlich ruhig. Keiner von beiden sagte etwas. Sie starrte ihm auf den Mund, und er ihr. Sie wollte ihn genau so sehr, wie er sie. Daran hatte er keinen Zweifel. Aber er hielt es für das Beste, nicht gleich über sie herzufallen, sondern ihr zu zeigen, dass sie ihm wichtig war und etwas bedeutete. Das sie nicht einfach eine kleine Liebelei war, sondern seine Freundin. Aber ein kleiner Kuss war sicher erlaubt. Und als er sie an sich zog, kam sie ihm entgegen, indem sie sich auf die Zehenspitzen stellte und die Arme um seinen Hals schlang. Und genau wie beim letzten Mal war der Kuss eine Explosion an Gefühlen und Emotionen. Ihre Zunge war
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