Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kirschroter Sommer (German Edition)

Kirschroter Sommer (German Edition)

Titel: Kirschroter Sommer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Bartsch
Vom Netzwerk:
Dann umspielte plötzlich wieder dieses verschlagene Grinsen seine Lippen.
    »Es macht deine Brüste irgendwie größer«, stellte er fest.
    Arschloch!
    Elyas mit meinen Augen fixierend, beschimpfte ich ihn im Stillen weiter, derweil Alex sich am Vordersitz zu schaffen machte. Weil der Mustang ein Dreitürer war, musste man den Sitz umklappen, wenn man hinten einsteigen wollte. Sie hatte doch nicht etwa vor, mich mit Elyas vorne sitzen zu lassen?
    »Alex, du sitzt vorne, ich gehe nach hinten!«, sagte ich, ohne jeglichen Raum für Diskussion zu lassen.
    »Aber hinten ist es ziemlich eng und ich bin immerhin einen Kopf kleiner als du«, antwortete sie. Anscheinend war sie der Meinung, man könnte doch noch darüber diskutieren.
    »Als dir neulich der Topfdeckel hinter die Schublade gefallen ist und du mich im Schrank danach hast fischen lassen, hat dich das auch herzlich wenig interessiert.«
    Sie grinste. »Da dachte ich einfach, es würde bei dir auf einen blauen Fleck mehr oder weniger auch nicht ankommen.«
    »Ich bin wirklich froh, dich als Freundin zu haben«, stellte ich trocken fest, schob mich an ihr vorbei und kletterte wortlos auf den Rücksitz. Und ja, es war verdammt eng. Aber wie sagte man so schön? Besser eng, als neben Elyas sitzen zu müssen.
    Alex klappte die Lehne wieder nach hinten und ließ sich elegant auf den Vordersitz gleiten.
    »Na, hast du Platz?«, erkundigte sich Elyas, der ebenfalls einstieg.
    »Bestens«, entgegnete ich knapp.
    Er nahm es hin, beugte sich zu Alex und kramte im Handschuhfach herum. Offenbar suchte er nach einer CD, die er nach einer Weile fand und in den Player schob, bevor er den Motor startete und losfuhr.
    Ich war nicht wenig überrascht, als ich die ersten Töne von der Musik hörte. »It was written« von Damien Marley , eines meiner Lieblingslieder.
    Erst vor ein paar Tagen, als ich Alex einen Besuch abgestattet hatte und Elyas nicht zuhause gewesen war, hatte ich ein bisschen in seiner CD-Sammlung im Wohnzimmer herum gestöbert. Bereits da hatte ich einiges entdeckt, was ich bei ihm niemals zu finden geglaubt hätte.
    Ich persönlich besaß einen ziemlich ungewöhnlichen Musikgeschmack, der von Reggae bis Black Metal reichte. Als ich bei Elyas eine zwar nicht identische, aber ähnliche Mischung erkannt hatte, war ich ziemlich verblüfft gewesen.
    Und jetzt das …
    Meine Freude über den glücklich gewählten Liedtitel ließ ich mir jedoch bewusst nicht anmerken und lehnte mich stattdessen kommentarlos in den Sitz zurück. Weil Elyas die Musik ziemlich laut aufgedreht hatte, schwiegen wir während der Fahrt und so genoss ich einfach nur das Gefühl, mit dem Mustang durch die in Dämmerlicht getauchte Stadt zu rauschen. Innerlich gestand ich mir ein, dass das Ganze, nicht zuletzt wegen der Musik und dem Wahnsinns Auto, verdammt Stil hatte.
    Doch schon nach einer halben Stunde fand der stilvolle Teil des Abends ein Ende, als Elyas den Wagen in einer Seitenstraße parkte. Ich hätte es definitiv vorgezogen, im Auto zu warten, anstatt mit reingehen zu müssen, doch als Alex ausstieg und mir den Sitz umklappte, rappelte ich mich widerwillig auf.
    »Woher hast du eigentlich diese Strickjacke?«, fragte sie, kaum dass ich neben ihr stand.
    »Ich habe sie mal irgendwann in einem kleinen Laden gekauft. Warum?«
    »Weil ich schon lange nach so einer suche. Du musst mir den Laden unbedingt mal zeigen.«
    Ich nickte und war ein wenig verwundert.
    »Meinst du, so was steht mir überhaupt?« Sie trat einen Schritt zurück und betrachtete mich.
    »Klar, wieso nicht?«, antwortete ich.
    »Ich bin mir nicht sicher … Denkst du, ich könnte sie mal kurz anprobieren?«
    Spätestens jetzt hätte ich misstrauisch werden müssen. Aber gutgläubig, wie ich war, zog ich schulterzuckend die Jacke aus und hielt sie ihr hin.
    Dann ging alles ganz schnell.
    Sie knäulte die Jacke zusammen, rief »Elyas!«, der auf der anderen Seite vom Auto stand, und warf sie ihm zu. Als wäre dieser eingeweiht gewesen, fing er die Jacke aus der Luft, schmiss sie blitzschnell auf den Hintersitz und sperrte das Auto im Anschluss sofort ab.
    Das alles hatte sich in so kurzer Zeit abgespielt, dass ich völlig unfähig war, zu reagieren und stattdessen einfach nur ziemlich blöd aus der Wäsche guckte. Ich verstand erst richtig, was passiert war, als die beiden sich mit den Händen abklatschten und sich halb totlachten.
    »Ihr seid so scheiße!«, sagte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Glaub

Weitere Kostenlose Bücher