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Kishons beste Familiengeschichten.

Kishons beste Familiengeschichten.

Titel: Kishons beste Familiengeschichten. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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Festlichkeit einzuschalten.
    Es wurde beschlossen, eine diplomatische Zweier-Delegation (rein männlich) zu Botoni und Piroschka zu entsenden. Ich machte mich mit Samson unverzüglich auf den Weg.
    »Hör zu, alter Junge«, sagte ich gleich zur Begrüßung und klopfte Botoni jovial auf die Schulter. »Wie wär’s mit einem gemeinsamen Sederabend? Großartige Idee, was?«
    »Wir könnten einen elektrischen Kocher mitbringen, falls euer zufällig geplatzt ist«, fügte Samson vorsorglich hinzu. »In Ordnung? Abgemacht?«
    »In Gottes Namen.« Botonis Stimme hatte einen sauren Beiklang. »Dann kommt ihr eben zu uns. Auch meine Frau wird sich ganz bestimmt sehr freuen, euch zu sehen.«
    »Botoooni!« Eine schrille Weiberstimme schlug schmerzhaft an unser Trommelfell. Botoni stand auf, vermutete, daß seine Frau in der Küche etwas von ihm haben wolle, und entfernte sich. Wir warteten in düsterer Vorahnung.
    Als er zurückkam, hatten sich seine Gesichtszüge deutlich verhärtet.
    »Auf welchen Tag fällt heuer eigentlich der Seder?« fragte er.
    »Es ist der Vorabend des Passahfestes«, erläuterte ich höflich. »Eine unserer schönsten historischen Überlieferungen.«
    »Was für ein Schwachkopf bin ich doch!« Botoni schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. »Jetzt habe ich vollkommen vergessen, daß an diesem Tag unsere Wohnung saubergemacht wird. Und neu gemalt. Wir müssen anderswo essen. Möglichst weit weg. Schon wegen des Geruchs.«
    Samson sah mich an. Ich sah Samson an. Man sollte gar nicht glauben, auf was für dumme, primitive Ausreden ein Mensch verfallen kann, um sich einer religiösen Verpflichtung zu entziehen. Was blieb uns da noch übrig, als Botoni in die Geschichte mit den geplatzten Kochern einzuweihen?
    Botoni hörte gespannt zu. Nach einer kleinen Weile sagte er:
    »Das ist aber eine rechte Gedankenlosigkeit von uns! Warum sollten wir ein so nettes Paar wie Midad und Schulamith von unserem Sederabend ausschließen?«
    Wir umarmten einander herzlich, denn im Grunde waren wir Busenfreunde, alle drei. Dann gingen wir alle drei zu Midad und Schulamith, um ihnen unsern Plan für einen schönen, gemeinsamen Sederabend zu unterbreiten.
    Midads und Schulamiths Augen leuchteten auf. Schulamith klatschte sogar vor Freude in die Hände:
    »Fein! Ihr seid alle zum Nachtmahl bei uns!«
    Wir glotzten. Alle? Wir alle? Zum Nachtmahl? Nur so? Da steckt etwas dahinter!
    »Einen Augenblick«, sagte ich mit gesammelter Stimme. »Seid ihr sicher, daß ihr eure Wohnung meint?«
    »Was für eine Frage!«
    »Und euer Dampftopf funktioniert?«
    »Einwandfrei!«
    Ich war fassungslos. Und ich merkte, daß auch Samson und Botoni von Panik ergriffen wurden.
    »Die Wände!« brach es aus Botoni hervor. »Was ist mit euern Wänden? Werden die gar nicht geweißt?«
    »Laß die Dummheiten«, sagte Midad freundlich und wohlgelaunt. »Ihr seid zum Sederabend bei uns, und gut.«
    Völlig verdattert und konfus verließen wir Midads Haus. Selbstverständlich werden wir zum Seder nicht hingehen. Irgend etwas ist da nicht in Ordnung, und so leicht kann man uns nicht hineinlegen. Keinen von uns. Wir bleiben zu Hause. So, wie sich’s im Sinne unserer schönsten historischen Überlieferungen gehört.

Die Früchte des Mißtrauens
     
     
     
    Vor einiger Zeit erklärte meine Gattin wieder einmal, daß sie ihre Haushaltspflichten nicht mehr allein bewältigen könne. Sie wüchsen ihr einfach über den Kopf, seit auch noch der Kanari hinzugekommen sei. Und es müßte sofort eine tüchtige Hilfskraft aufgenommen werden.
    Nach langen Forschungen und Prüfungen entschieden wir uns für Mazal, ein weibliches Wesen, das in der Nachbarschaft den besten Ruf genoß. Mazal war eine Orientalin von mittleren Jahren und gelehrtem Aussehen. Dieses verdankte sie ihrer randlosen Brille, die sie vermittels zweier Drähte auf der Nasenspitze balancierte.
    Es war ein Fall von Liebe auf den ersten Blick. Wir wußten sofort, daß Mazal die Richtige war, meine überarbeitete Ehegefährtin zu entlasten. Es ging auch alles ganz glatt – bis plötzlich unsere Nachbarin, Frau Schawuah Tow, das bittere Öl des Mißtrauens in unsere nur allzu empfänglichen Ohren träufelte.
    »Ihr Einfaltspinsel«, sagte Frau Schawuah Tow, als sie uns eines Morgens besuchte und unsere Hausgehilfin eifrig mit dem Besen hantieren sah. »Wenn eine Weibsperson wie Mazal für euch arbeitet, dann tut sie es ganz gewiß nicht um des schäbigen Gehaltes willen, das sie von euch

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