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Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman

Titel: Kismet Knight – Vampire lieben länger / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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Glitzerkleid konnte ich noch nie widerstehen.«
    Devereux lächelte. »Es ist schon das zweite Mal, dass du mein Gewand ansprichst. Wieso bringt es dich zum Lachen? Ich trage es bloß der Bequemlichkeit halber.«
    Bilder von einem bernsteinbehangenen Liberace huschten mir durch den Kopf. Meine Eltern hatten mich als Kind durch ein Museum in Las Vegas geschleift, das dem schrillen Pianisten gewidmet war. Die grellen Umhänge und Gewänder dort hatten sich mir auf ewig ins Gedächtnis eingebrannt, und nun fragte ich mich, ob er und Devereux eventuell denselben Schneider hatten.
    Grinsend spielte ich mit den Steinen an Devereux’ Ausschnitt. »Ich schätze, es liegt daran, dass ich bei dir an enges Leder gewöhnt bin. In diesem Ding siehst du eher wie ein Mönch auf Transentrip aus.«
    »Ist das schlecht?«, fragte er unsicher. »Was ist ein Münchauf-Transentrip? Welche Sprache ist das überhaupt? Ich beherrsche ja mehrere fließend, aber diesen Ausdruck kenne ich nicht.«
    Ich schrie vor Lachen. Manchmal war seine mangelnde Kenntnis des zeitgenössischen Slangs einfach zum Brüllen. »Es ist Englisch, und es handelt sich um drei Wörter, nicht zwei. Mönch. Auf. Transentrip.«
    Devereux schien hoffnungsvoll verwirrt. »Transentrip? Was ist das?«
    »Es ist nur ein Scherz. Eine Transe ist jemand, der sich sehr auffällig wider sein Geschlecht kleidet.«
    Hierauf reckte er sein Kinn. »Du willst sagen, dass ich in meinem sehr teuren handgefertigten Gewand wie eine Frau aussehe?« Er raffte das Gewand und zog es hoch, bis sein Unterleib entblößt war. Dann nickte er zu seiner eindrucksvollen Erektion. »Ist das der Körper einer Frau?«
    Natürlich hätte ich ihn mit ein paar beschwichtigenden Worten versöhnen können, aber er blickte so herrlich entsetzt drein. Der Herr und Meister war beleidigt worden. Da konnte ich nicht aufhören zu grinsen. Dennoch schüttelte ich den Kopf. »Nein, das ist definitiv nicht der Körper einer Frau. Aber in diesem Fummel siehst du trotzdem aus wie die Vampirversion einer Transe aus
Ein Käfig voller Narren

    Ich wollte ihn wirklich nicht wütend machen, doch immerhin hatte er mich gefragt, warum sein Gewand mich zum Schmunzeln brachte. Und wenn wir nicht ehrlich zueinander sein konnten, würde unsere Beziehung nicht sonderlich lange halten. Zudem war Humor für mich unverzichtbar, auch wenn ich gestehe, dass ich taktvoller hätte sein können.
    »Was? Transe? Käfig voller Narren? Ich verstehe gar nichts. Und niemand hat je über dieses Gewand gespottet.«
    Ich glaubte nicht, dass er sein Kinn noch höher recken konnte, ohne es von seinem Hals abzutrennen. Er warf das Kleid unten herunter, um sich wieder zu bedecken, und lüpfte gleichzeitig die Brauen. Offenbar erwartete er eine Entschuldigung von mir oder vielmehr echtes Zukreuzekriechen. Stattdessen entschied ich mich für Logik.
    Ich streckte eine Hand aus und streichelte seinen Arm. »Devereux, wir müssen aufrichtig zueinander sein. Du hast gesagt, dass du eine moderne Beziehung mit mir willst, und das heißt, dass wir kommunizieren, dass wir Meinungsverschiedenheiten haben und uns gegenseitig liebevoll necken können.« Immerhin sank sein Kinn ein kleines Stück tiefer, womit er mir signalisierte, dass er bereit war, über meine Worte nachzudenken. »Was ich über deine Robe gesagt habe, war nicht beleidigend gemeint. Ich habe nur Spaß gemacht. Und du musst zugeben, dass dieses ganze Glitzergold mit den Bernsteinen ziemlich … ungewöhnlich ist. Ich war eben verwundert.« Weil ein wenig Schmeichelei nie schadete, ergänzte ich: »Ich liebe dich in elegantem Leder. Das passt einfach zu dir.«
    Er sah mich an. »Willst du mich womöglich manipulieren, meine Liebe?«
    »Kann sein«, entgegnete ich und küsste ihn. »Funktioniert es denn?«
    Er lächelte. »Ja, scheint so. Ich verstehe, was du mit Kommunikation meinst. Also bin ich um des heiligen Kompromisses willen bereit, über deine Belustigung angesichts meiner Garderobe hinwegzusehen – übrigens trage ich bisweilen Roben, die noch weit außergewöhnlicher sind. Und du kannst dich langsam akklimatisieren. Überdies will ich fair sein und dir versprechen, dass ich so oft wie möglich nackt sein werde. Schließlich möchte ich nicht, dass du mein Geschlecht in Frage stellst.«
    Ich ließ meine Hand über die Wölbung unter dem Goldstoff gleiten. »Keine Frage, du bist durch und durch männlich. Du hast das Alphading eindeutig verinnerlicht. Was wohl normal ist, bedenkt

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