Kiss and kill: Thriller (German Edition)
mit einem übertrieben beleidigten Ausdruck.
»Was machst du bei Griffin Powell?« Sie hörte deutlich, wie verärgert Doug war.
»Erinnerst du dich an meine Theorie von einem zweiten Beauty-Queen-Mörder?«
»Ja.«
»Tja, Griff und ich haben beide vor ein paar Tagen einen Anruf von einem Mann bekommen, der andeutete, dass er der zweite Killer ist. Und er sagte uns, dass er ein neues Spiel angefangen hat. Er gab uns beiden Hinweise, jedem einen Städtenamen und einen Zeitrahmen.«
»Und weiter?«
Nic wunderte sich, dass Doug nicht überrascht schien. »In jeder der Städte waren innerhalb der von ihm genannten Zeiträume Leichen gefunden worden, vor vier Tagen und vor vier Wochen.«
»Aha, und statt mir Bescheid zu geben, bist du mit Griffin Powell nach Ballinger und nach Stillwater gefahren. Kannst du mir sagen, warum?«
»Weil Griff und ich wussten, dass wir die Verbindung zwischen den beiden Morden erst beweisen und die örtliche Polizei für unsere These gewinnen mussten, ehe wir …«
»Jetzt nennst du ihn schon Griff, reist in seinem Privatjet und arbeitest mit ihm zusammen. Das gefällt mir nicht, Special Agent Baxter.«
»Ja, Sir. Ich bin auch nicht gerade glücklich über dieses Arrangement.«
»Ich will, dass du dich so schnell wie möglich von Powell trennst«, sagte Doug streng. »Und dann steigst du in eine Linienmaschine nach Atlanta, wo du dich mit ein paar Detectives unterhältst. Nachdem ich heute Morgen von Benny Willoughby hörte, habe ich einige Hebel in Bewegung gesetzt und eine richtig hässliche Spur von skalpierten, aufgehängten Frauenleichen aufgetan.«
Nic wurde von Angst gepackt, und ihr wurde übel.
»Was ist?«, fragte Griff, der auf einmal besorgt aussah.
»Was ist los?«
Nic schüttelte den Kopf und bedeutete ihm, ruhig zu sein, bevor sie Doug fragte: »Heißt das, es gab noch mehr Frauen vor Gala Ramirez und Kendall Moore?«
»Ja, bisher haben wir drei ähnliche Morde in drei Bundesstaaten, Georgia, Oklahoma und Virginia. Alle drei Frauen waren jung, unter dreißig.«
»Virginia?«
»Richtig. Josh ist an dem Fall, bis du wieder da bist.«
»Waren alle drei Frauen brünett?«, fragte Nic, die sich auf die Fakten besann.
»Es gab drei weitere Morde?«, mischte sich schon wieder Griff ein.
Nic hielt das Telefon an ihre Brust, bedachte Griff mit einem wütenden Blick und zischte: »Ja, drei weitere, und können Sie jetzt bitte die Klappe halten, bis ich fertig telefoniert habe?«
»Nic?«, rief Doug aus dem Hörer.
Sie hob das Telefon wieder an ihr Ohr. »Ich bin hier, Doug. Ich musste nur einen lästigen Moskito abklatschen.«
»Um deine Frage zu beantworten, nein, sie waren nicht alle brünett. Die Erste, die im April ermordet wurde, war blond. Die Zweite, im Mai ermordet, war rothaarig, aber die Dritte war brünett. Sie wurde Ende Juni getötet.«
»Dann ist die Haarfarbe nicht entscheidend für seine Wahl. Sie scheint in dem neuen Spiel nicht so bedeutend wie bei den Beauty-Queen-Morden.«
»Es gibt allerdings eine andere Gemeinsamkeit, außer dass alle drei jung waren«, sagte Doug.
»Und die wäre?«
»Vier der fünf Frauen waren Sportlerinnen.«
»Interessant. Wir wissen schon, dass Gala eine Profi-Tennisspielerin war und Kendall olympische Zweite im Langlauf.«
»Dana Patterson war Turnerin und Candice Bates Rodeoreiterin.«
»Und was ist mit der fünften Frau?«
»Angela Byers war Polizistin in Atlanta.«
In Nics Kopf überschlugen sich die Gedanken. »Ich vermute, dass Angela Byers in Topform war. Wir können es überprüfen, aber ich wette jetzt schon meine Pension darauf.« Nic holte tief Luft. »Was alle fünf Frauen eindeutig gemein hatten, war körperliche Fitness. Aus irgendwelchen Gründen will oder braucht unser Mörder nur Frauen, die körperlich auf der Höhe sind.«
Kapitel 6
Griff, der endlich wissen wollte, welche Informationen Doug Trotter hatte, wartete ungeduldig, dass Nic ihr Telefonat beendete. Dem, was sie sagte, entnahm er, dass Gala Ramirez nicht das erste Opfer gewesen war und drei andere Frauenmorde ein ähnliches Tatmuster aufwiesen.
Nic sah Griff an und schnippte mit den Fingern. »Ich brauche Papier und Stift«, sagte sie und hielt dabei das Telefon zur Seite, damit ihr Boss sie nicht hörte.
Griff lief zum eingebauten Schreibtisch, zog eine Schublade auf und nahm einen Notizblock und einen Füllfederhalter heraus. Er legte den Block in Nics Schoß und reichte ihr den Schreiber. Sie nickte zum Dank, bevor sie eilig
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